In Spanien würde man den TV Hüttenberg aus Sicht des TSV Bayer Dormagen als „La Bestia Negra“ (Die Schwarze Bestie) bezeichnen, in der deutschen Sportberichterstattung nennt man das wohl schlicht einen „Angstgegner“.
Denn wie schon bei der deutlichen 31:38-Heimniederlage Ende November im Sportcenter gab es für die Wiesel auch in der Sporthalle Hüttenberg nichts zu bestellen.
Mit 35:29 (15:10) behielten die Mittelhessen auch im Rückspiel klar die Oberhand und festigten mit ihrem zwölften Saisonsieg den 14. Tabellenplatz, während der TSV Bayer weiterhin auf Rang 16 rangiert und so den Klassenerhalt noch nicht endgültig unter Dach und Fach hat.
Zwar gingen die Gäste nach zwei Minuten durch Peter Strosack in Führung, doch schnell ging die Tendenz in die andere Richtung, denn vier Minuten später führte der TVH bereits mit 4:1.
Zwischen der 10. und 20. Minute folgte die beste Phase des TSV, obwohl man durch Joshua Reuland und Jan Reimer zwei Siebenmeter vergab. Doch als Sören Steinhaus zum 6:6 (19. Minute) ausglich, sah sich Hüttenbergs Trainer Stefan Kneer genötigt, eine Auszeit zu nehmen.
Die zeigte offenbar Wirkung, denn es folgte ein 3:0-Lauf des TVH. Neben den zwei gehalten Strafwürfen geriet vor der Pause besonders Hüttenbergs Keeper Simon Böhne zum Faktor. Elf gehaltene Bälle mit einer Quote von 55 Prozent standen in der Statistik des Torhüters und so war die 15:10-Halbzeitführung durchaus nicht verwunderlich.
Zwar konnte der junge Schlussmann nach der Pause nicht an seine bärenstarke erste Halbzeit anknüpfen, doch der Dormagener Angriff blieb trotz aller Bemühungen zu uneffektiv.
TSV-Trainer Matthias Flohr versuchte es vorne wie hinten mit einigen Umstellungen, aber unter dem Strich blieb es dabei, dass die Gastgeber nicht mehr ernsthaft in Gefahr geraten sollten.
„Das war schon enttäuschend heute, denn Hüttenberg war uns in allen Belangen überlegen. Uns fehlte die einhundertprozentige Präsenz, die wir brauchen, um in dieser Liga zu punkten. Wir hatten nicht die Zielstrebigkeit und die Galligkeit des Gegners und das ist dann einfach zu wenig, zumal einige Spieler leider nicht ihr normales Level erreicht haben“, zeigte sich Matthias Flohr nach der Niederlage zerknirscht, dass es neben der schwachen Leistung auch nicht zum vorzeitigen Klassenerhalt gereicht hat: „Da haben wir eine Chance ausgelassen.“
Die Spielstatistik:
TV Hüttenberg– TSV Bayer Dormagen 35:29 (15:10)
TVH: Böhne (11 Paraden), Rüspeler (2 P); Schwarz (5), Dahlhaus, Opitz, Ohl (3), Weber (6/1), Reichl (6), Rüdiger (7), Hofmann (1), Wrackmeyer, Klein (1), Scheibel (4), Kuntscher (2); Trainer: Stefan Kneer.
TSV: Oberosler (0 Paraden), Simonsen (10 P); Reuland (5), Kaysen, Senden (2), Leis, Boehnert (1), Rehfus (2), I. Hüter (1), Reimer, Schroven, Strosack (3), Träger (4), Schmidt (4), Pauli, Steinhaus (7/2); Trainer: Matthias Flohr.
SR: Fedtke/Wienrich (Berlin). – Z: 1.100. – Zeitstrafen: 8:6 Minuten (Kuntscher/zweimal, Schwarz, Reichl – Reuland, I. Hüter, Träger). – Siebenmeter: 2/1:5/2 (Hofmann vorbei/16. – Boehne hält gegen Reuland/15. und Reimer/17., Steinhaus an die Latte/58.) – Spielverlauf: 0:1 (2.), 4:1 (6.), 6:4 (14.), 6:6 (19.), 9:6 (23.), 12:7 (25.), 14:8 (29.), 15:10 (30.) – 16:10 (31.), 18:11 (34.), 22:17 (41.), 28:20 (46.), 34:26 (57.), 35:29 (60./EN).