Die Frauen-Nationalmannschaft des Deutschen Handballbundes kann sich mit Heimrecht den Traum von einer Teilnahme an den Olympischen Spielen erfüllen. Vom 11. bis zum 14. April wird Neu-Ulm Schauplatz eines der drei Olympia-Qualifikationsturniere sein. Dies gab der Weltverband IHF am heutigen Freitag bekannt.
„Die Teilnahme an den Olympischen Spielen ist unser großer Traum. Dass wir die Verwirklichung dieses Traums in Neu-Ulm mit Heimvorteil angehen können, ist großartig, ändert aber nichts an der Klasse unserer Gegner und der damit verbundenen Herausforderung“, sagt Bundestrainer Markus Gaugisch. Im Turnier 3 muss sich der WM-Sechste Deutschland gegen den WM-Siebten Montenegro (Bronze bei der EHF EURO 2022 und Olympiasilber 2012), den EM-Achten Slowenien sowie Paraguay als Panamerika-Vertreter mindestens auf Platz zwei behaupten, um sich die ersehnte Teilnahme an den Olympischen Spielen in Paris mit der Handball-Finalrunde in Lille zu sichern.
„Nach den vorwiegend sehr starken Auftritten bei der WM in Dänemark geht unsere Frauen-Nationalmannschaft sehr mutig und selbstbewusst in dieses Heimturnier und will das Ticket für Paris buchen. Dafür werden alle alles investieren“, sagt Axel Kromer, Vorstand Sport des Deutschen Handballbundes. 2008 nahmen deutsche Handballerinnen letztmals an den Olympischen Spielen teil. Die Qualifikation für Peking gelang dem Team von Bundestrainer Armin Emrich damals in der Arena Leipzig mit Siegen gegen Schweden, Kroatien und Kuba.
In den weiteren Turnieren auf dem Weg zu den Olympischen Spielen des kommenden Sommers kämpfen Schweden, Ungarn (Gastgeber), Kamerun und Japan sowie die Niederlande, Tschechien, Argentinien und Spanien (Gastgeber) jeweils um zwei Plätze. Qualifiziert für das Turnier im Zeichen der Ringe sind neben Gastgeber und Weltmeister Frankreich bereits Europameister Norwegen, Dänemark, Südkorea, Brasilien und Angola.
In der ratiopharm arena Neu-Ulm, die zuletzt am 3. November stimmungsvoller Schauplatz des Männer-Länderspiels Deutschland gegen Ägypten war, werden voraussichtlich 3500 Zuschauer Platz finden. Gespielt wird ab Donnerstag, 11. April, mit einem Pausentag am Freitag oder Samstag. Genaues Programm und Informationen zum Vorverkauf folgen zu Beginn des neuen Jahres.
„Mit der Ausrichtung eines Olympia-Qualifikationsturnier wollen wir unserer Frauen-Nationalmannschaft im kommenden Frühjahr eine große Bühne bauen und auch unseren internationalen Gästen eine Veranstaltung auf höchstem Niveau anbieten. Und als Ausrichter internationaler Turniere werden wir auch mit diesem Event nach der EHF EURO weiter gefordert sein“, sagt Mark Schober, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Handballbundes. Die Handball-Europameisterschaft vom 10. bis zum 28. Januar verschafft Klarheit über die Olympia-Qualifikationsturniere der Männer, bei denen Deutschland vom 14. bis zum 17. März ebenfalls Gastgeber sein könnte. Neben dem laufenden Länderspielbetrieb kündigen sich zudem mit der Frauen-WM 2025 und der Männer-WM 2027 im Jahrzehnt des Handballs weitere Großereignisse an.
Auf dem Weg zum Olympia-Qualifikationsturnieren ist die Frauen-Nationalmannschaft mit den Spielführerinnen Emily Bölk und Alina Grijseels zunächst die EHF EURO Qualifiers gegen die Slowakei auf dem Programm – erst am Donnerstag, 29. Februar, im slowakischen Sala, dann am Sonntag, 3. März, um 18.15 Uhr in der Mitsubishi Electric HALLE in Düsseldorf (Karten unter dhb.de/tickets). Anfang April folgen die letzten beiden Partien gegen die Ukraine (in Polen) sowie gegen Israel. Und im direkten Anschluss geht’s dann weiter nach Neu-Ulm mit Kurs auf die Olympiatickets.