Im Landesderby beim TSV Altenholz am vergangenen Freitag konnte die HSG Ostsee trotz eines starken Kampfes keine Punkte im Kampf um den Klassenerhalt einfahren. Die Mannschaft um Trainer Nico Kibat begann effizient, behielt vor 200 Zuschauern – darunter über 1/3 Auswärtsfans der HSG Ostsee – immer wieder knapp die Nase vorn. Ab der 17. Minute gewann Altenholz jedoch mehr und mehr an Oberwasser, zog auf drei Tore davon (10:7, 20.). Die darauffolgende Auszeit der HSG verschaffte den erhofften Ostholsteinern nicht den Rückenwind. Die Chancenverwertung im Angriff war ineffizient. Der TSV konnte seine Führung festigen und ließ Ostsee in einem dynamischen Spiel kaum eine Möglichkeit, Tore gutzumachen. Zwar hatte die HSG beim Stand von 12:11 (26.) die Chance auf den Ausgleich, musste in doppelter Unterzahl jedoch mit einem Rückstand von 11:15 in die Kabine gehen.
Altenholz blieb in der zweiten Halbzeit standhaft
Nach der Pause bekam Ostsee weiterhin nicht den Zugriff auf die Gastgeber wie noch zu Spielbeginn. Geprägt von Zeitstrafen und Roten Karten auf beiden Seiten wurde das Spiel unruhig, Ostsee kämpfte sich jedoch wieder heran, zeigte Leidenschaft, hatte beim Stand von 20:19 (45.) und 21:20 (47.) die Chance zum Ausgleich. Doch Altenholz blieb standhaft. Die HSG konnte sich für ihren Kampfgeist nicht belohnen, bot in den letzten Minuten vermehrt Lücken in ihren Abwehrreihen, die die Gastgeber nutzten. Mit einer Niederlage von 26:29 musste Ostsee die Heimreise antreten, wo nach dem spielfreien Himmelfahrtswochenende am 18.05. die SG Hamburg-Nord zu Gast sein wird.
„Wir gehen personell auf dem Zahnfleisch“
Die Personalsituation an der Ostseeküste hat sich vor dem Spiel nur mäßig verbessert. Bei Kapitän Alexander Mendle, der stark angeschlagen spielte, reichte es nur für zehn Minuten. Auch Marten Most spielte nach überstandener Mandelentzündung stark angeschlagen und konnte nicht sein volles Potential abrufen. Hinzu kamen im Spiel noch die Verletzung von Marius Nagorsen, der nach einem Foulspiel eines Altenholzer Spielers nicht mehr spielen konnte sowie die Verletzung von Kreisläufer Jannes Farschchi in der Schlussviertelstunde. Auch der Innenblock konnte das Spiel nach den roten Karten gegen Jan-Ove Litzenroth und Leif Haack nicht beenden.
„In der ersten Halbzeit war unsere Chancenauswertung sehr sehr schlecht“, befand Torhüter Folchert nach dem Spiel. „Wir haben viele klare Dinger liegen lassen. Altenholz hat das ausgenutzt, auch unsere Zeitstrafen, konnte sich dementsprechend bisschen absetzen. Dazu gehen wir personell auf dem Zahnfleisch. Wir sind ohnehin mit nur drei Rückraumspielern hingefahren und durch Zeitstrafen und Rote Karten mussten wir dann mit Fabian Kaiser, einem Linksaußen, auf Rückraum links und Jannis Haack, einem Kreisläufer, auf Rückraum Mitte spielen mussten und das hältst du dann irgendwann auch nicht mehr durch.“ hieß es weiter.
Wir sind alle sehr stolz nach dem Spiel – wir hätten es verdient gehabt, uns zu belohnen
Folchert weiter: „Aber man muss tatsächlich sagen, dass wir alle sehr stolz waren nach dem Spiel. Es hat richtig Spaß gemacht über sechzig Minuten, richtig Kampf und Leidenschaft. Wir hätten es absolut verdient gehabt, uns zu belohnen. Das lag in der Luft, am Ende gehen uns dann die Kräfte aus und es fehlt ein bisschen die Qualität aufgrund dessen, dass wir personell auf dem Zahnfleisch gehen.“ Mit Blick auf die nächsten Spiele äußert sich Folchert zuversichtlich: „Wir haben eine Woche Pause, dann Hamburg-Nord, da kommt es zum Showdown in der Halle. Da sind wir alle heiß drauf und ich bin davon überzeugt, dass wir mit der Leistung das Ding dann auch holen und den Klassenerhalt endgültig sichern können.“
TSV Altenholz: Saggau; Landgraf; Jöhnck – Abelmann-Brockmann 7/4; Voigt 5/4; Braissait, Bergemann, Kutz je 3; Schneider, Bornhöft, Glindemann je 2; Seebeck, Richter je 1; Pabst; Meereis; Fängler
HSG Ostsee: Folchert; Schramm, S. – Nagorsen 8; Kaiser 5; Farschchi 4; Schramm, M. 3; Barthel, Most je 2; Haack, L., Potratz je 1; Gohlke; Mendle; Baasch; Litzenroth
Autoren: Antonia Lehmann / Johann Plate