Rückzug der 1. Frauenmannschaft

Der Frauenhandball im Kreis Ludwigsburg steht vor gravierenden Veränderungen. Der TV Möglingen zieht seine erste Frauenmannschaft aus der Baden-Württemberg Oberliga zurück, die HSG Strohgäu steigt ab. Gut möglich, dass sich die beiden Teams in der nächsten Saison drei Klassen tiefer in der Landesliga wieder begegnen.

In der nächsten Saison wird Hannes Diller Trainer bei der SG Schozach-Bottwartal. Sein Ende 2022 angekündigter Wechsel sorgte beim TV Möglingen für einen Dominoeffekt. Zwei Leistungsträgerinnen folgen dem Coach zur SGSB, weitere Spielerinnen gehen zu anderen Vereinen. Dillers Nachfolger sollte der seitherige Co-Trainer Adrian Awad werden. Als der dem TVM im Januar mitteilte, dass er ebenfalls zu „SchoBo“ wechseln würde, stellte sich beim TVM die Sinnfrage. „Natürlich hätten wir nochmal Energie aufwenden können, um eine neue Mannschaft für die nächste Saison zu bilden“, erklärt Abteilungsleiterin Stephanie Bermanseder. „Aber vielleicht war es auch genau der richtige Zeitpunkt, um die Reißleine zu ziehen. Wir haben beschlossen, das Oberligateam zurückzuziehen und treten in der neuen Saison in der Landesliga an.“

Kein einfacher Schritt für den TVM, der als Oberliga-Dritter noch Aufstiegschancen in die 3. Liga hatte. „Das tut richtig weh. Ich habe 20 Jahre lang viel Herzblut in das Team gesteckt“, bedauert Bermanseder. „Aber in dieser Zeit hat sich viel geändert. Eine Identifikation der Spielerinnen mit dem Verein findet kaum mehr statt. Das erschwert es enorm, Mannschaften aufzubauen und zu entwickeln, Mitarbeiter zu gewinnen.“ Letztlich hat sich niemand mehr gefunden, der sich um die Geschicke des Frauenhandballs in Möglingen kümmern möchte. „Der Aufwand ist doch immens – neben den nötigen Finanzen benötigen wir ja auch zahlreiche Helferinnen und Helfer für den Spielbetrieb der 1. Frauenmannschaft. Hallensprecher, Kassierer, Wischer, Filmer, Zeitnehmer etc. Auch das war in der jüngsten Vergangenheit immer schwieriger. “Am Ende war es immer meine Aufgabe jemanden zu finden – und wenn ich niemanden gefunden habe, habe ich es selbst gemacht“, so Stephanie Bermanseder.

Eine angedachte Kooperation mit der HSG Strohgäu kam nicht zustande. „Das hätte nur kurzfristig geholfen“, führt Bermanseder aus. „Wir streben eine Möglinger Lösung an, wollen den CVJM als zweiten Handballverein am Ort für eine langfristige Zusammenarbeit gewinnen. Eine Spielgemeinschaft mit Schwieberdingen und Hemmingen wäre da eher kontraproduktiv gewesen.“

Das letzte Heimspiel in der Baden-Württemberg-Oberliga findet am 22. April um 18 Uhr in Möglingen statt.

Quelle: TV Möglingen

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