Die Handball-Frauen des Frankfurter HC haben am Sonnabend das erste Spiel der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga gegen den HCD Gröbenzell mit 23:29 (13:20) verloren. Dabei fanden die Frankfurterinnen vor knapp 600 Zuschauern insbesondere in der ersten Halbzeit keine wirksamen Mittel gegen das Spiel der Oberbayern über die schnelle Mitte. Die Hypothek des frühen Sechs-Tore-Rückstandes (3:9/12.) war dann zu groß, um dem Spiel gegen einen guten Gegner noch eine Wende zu geben. Bis auf drei Tore kamen die Gastgeberinnen in der zweiten Halbzeit zwischenzeitlich heran, zu mehr reichte es am Ende nicht. Erfolgreichste Werferinnen beim FHC waren Dajana Schnabel mit acht Toren sowie Gerda Kairyte und Lin Lück, die je vier Mal trafen.
Nach anfänglicher Ausgeglichenheit (2:2/3.) zogen die Gäste mit fünf Treffern in Folge erstmals auf 7:2 davon (9.). Das hatte mehrere Gründe. Zum einen die vielen Fehler des FHC. Am Ende standen 19 Fehlwürfe, 10 Fehlpässe und 5 technische Fehler zu Buche. Zum zweiten das gute und dynamische Pass- und Tempospiel der Gäste, was die Frankfurter Abwehr mehrfach vor Probleme stellte. Nicht zu vergessen die „schnelle Mitte“ der Bayern, als das zu langsame Umschaltverhalten nach Torerfolgen Gröbenzell immer wieder Gelegenheit bot, einfache Treffer zu erzielen.
Nach Toren von Dajana Schnabel und Kamila Szczecina waren die Frankfurterinnen beim 5:9 nach 13 Minuten zumindest wieder im Spiel. Stark, wie Dajana Schnabel weitere sehenswerte Treffer und der FHC nun Gleichwertigkeit erzielte (9:14/23). Schade, dass die immer wieder schnellen Tore der Gäste nach Frankfurter Erfolgen eine Resultatsverkürzung schon zu diesem Zeitpunkt verhinderten. So dauerte es bis zur 44. Minute, ehe Lin Lück beim 19:23 den Rückstand erstmals wieder auf unter fünf Tore verkürzte. Daran hatte auch die nach der Pause eingewechselte Torhüterin Mandy Schneider ihren Anteil. Gleich mehrfach rettete die 27-Jährige ihr Team in höchster Not.
Als Emy-Jane Hürkamp neun Minuten vor dem Ende zum 21:24 traf, keimte noch einmal kurzzeitig Hoffnung auf in der stimmungsvollen Brandenburg-Halle. Doch die währte nur kurz. Nach dem Treffer zum 22:25 durch Dajana Schnabel (52.) konnte der FHC die Verunsicherung der Gäste nicht nutzen, um die gestartete Aufholjagd zu vollenden. Stattdessen sorgte Gröbenzell mit vier Treffern hintereinander für die Entscheidung.
Abseits des Spiels kam am späten Abend eine postive Nachricht aus dem Klinikum Markendorf. Die Zuschauerin, die während der ersten Halbzeit kollabiert ist, sei stabil und es ginge ihr den Umständen entsprechend gut, teilten die Angehörigen mit. Gleichzeitig bedankten sie sich bei allen Beteiligten für die schnelle medizinische Versorgung.
Stimmen zum Spiel
Wolfgang Dahlmann (Trainer Frankfurter HC)
Wir haben durch schlechtes Rückzugsverhalten dem Gegner immer wieder die Chance gegeben, einfache Tore zu erzielen. In der zweiten Halbzeit waren wir phasenweise auf Augenhöhe. Da fangen sie dann auch an zu wackeln. Dann unterlaufen uns leider die Fehler, sonst wäre es interessant geworden, wie sich das Spiel weiter entwickelt. Vom gesamten Spielverlauf her muss man die Überlegenheit des Gegners aber einfach auch einmal akzeptieren und anerkennen. Sie haben eine tolle Dynamik und eine hohes Pass- und Spieltempo.
Mandy Schneider (Torhüterin Frankfurter HC)
Wir haben die erste Halbzeit ein bisschen verschlafen und sind einfach zu spät wach geworden. Hintenraus ist der Kampfgeist wieder erwacht, aber es hat dann nicht gereicht, um weiter ranzukommen. Die Kräfte waren noch da, der Teamgeist war da, aber es kam zu spät.
Emy-Jane Hürkamp (Linksaußen Frankfurter HC)
Das Spiel haben wir in der ersten Halbzeit verloren. Da hat unsere Abwehr noch nicht richtig gestanden und sie haben uns mit der schnellen Mitte einfach überrannt. Am Ende hat man gesehen, wie es funktionieren kann. Es ist schade, dass wir den Anfang immer weggeben. Das lässt sich auf diesem Niveau schwer wieder aufholen. Wir müssen jetzt weitermachen und alles versuchen. Noch ist nichts vorbei.
