HSG Wetzlar verliert das Achtelfinale im DHB-Pokal beim SC Magdeburg mit 31:39 (15:21) – Youngster Phil Spandau mit erstem Einsatz im Profibereich macht sein erstes Tor
Aus der Traum von einer weiteren Pokalsensation. Die HSG Wetzlar unterliegt im Achtelfinale des DHB-Pokals beim SC Magdeburg mit 31:39 (15:21). Ausschlaggebend war vor allem die schlechte Abwehrleistung und nur 55% erfolgreich abgeschlossene Angriffe.
Dabei gingen die Wetzlarer Jungs zunächst mit 2:0 in Führung und blieben bis zum 5:6 von Hendrik Wagner in der achten Minute auf Tuchfühlung. Allerdings kassierten sie früh drei Zeitstrafen, von denen sich Lenny Rubin gleich zwei einhandelte. Der SCM nutzte die Gelegenheit, um sich auf 12:9 abzusetzen.
Wetzlar leistete sich im Angriff einige unkonzentrierte Aktionen, die Magdeburg immer wieder in Ballbesitz brachten. Zwar zeigte die HSG ein gutes Rückzugsverhalten, war aber gegen die individuellen Fähigkeiten der Magdeburger zum Teil machtlos. Dennoch blieb die HSG bis zum 11:13 von Stefan Cavor in Schlagdistanz.
In der Folge häuften sich die Wetzlarer Unzulänglichkeiten, die der SCM gnadenlos bestrafte und in der 26. Minute auf 18:12 erhöhte. Den Höhepunkt der ersten Halbzeit setzte HSG-Trainer Frank Carstens, der sich über ein Tor von Oscar Bergendahl dermaßen aufregte, dass er zunächst die gelbe Karte sah, dann aber obendrauf noch eine Zeitstrafe kassierte. „Er nimmt den Ball klar aus dem Kreis und es ist natürlich auch nicht die erste Aktion in dem Spiel. Und da ist mir mal die Hutschnur geplatzt“, erklärte Carstens. Nach zwei Treffern ins leere Tor verabschiedete sich der SCM mit einer 21:15-Führung in die Pause.
Magdeburg wollte zu Beginn der zweiten Hälfte nachlegen und setzte die Vorgabe von Trainer Bennet Wiegert sofort um. Nach dem 25:17 brachte Carstens den siebenten Feldspieler aufs Parkett, hatte in dieser Partie damit aber kein glückliches Händchen. Zudem kam SCM-Torhüter Nikola Portner immer besser ins Spiel und knöpfte den Wetzlarer Jungs acht Bälle ab.
Die HSG mühte sich redlich, fand aber keine Mittel gegen den SCM-Angriff, der seine Konzepte souverän abspulte. Dazu gesellten sich im Vorwärtsgang weiterhin technische Fehler, die den Gegner in Ballbesitz brachten. Die Köpfe der Wetzlarer Jungs gingen mit zunehmender Spielzeit runter, da Magdeburg nach einer Dreiviertelstunde bereits den 30. Treffer feierte. 21 waren es da auf Seiten der HSG.
Seinen ganz eigenen glanzvollen Moment feierte Phil Spandau, der für den verletzten Lukas Becher als Backup für Emil Mellegard mit nach Magdeburg gefahren war. Der Youngster (Jahrgang 2005) betrat in der 54. Minute zum allerersten Mal die Profibühne und belohnte sich selbst per Gegenstoß mit dem Tor zum 28:37.
„Wenn du nicht verteidigst, gewinnst du kein Handballspiel“, analysierte Carstens die 31:39-Niederlage. „Wenn man keine Zweikämpfe gewinnt, wenn man in der ganzen Vorbereitung über Hilferegeln spricht und in den ersten drei Angriffen genau das passiert, was nicht passieren soll – das ist für einen Profi zu wenig.“
Stenogramm:
SC Magdeburg: Hernandez Ferrer, Portner (1); Chrapkowski, Pfeil (3/1), Claar (2), Kristjansson (1), Pettersson, Smarason (4), Magnusson (10/6), Hornke (3), Weber, Lagergren (1), Mertens (5), Saugstrup (5), O’Sullivan (3), Bergendahl (1).
HSG Wetzlar: Till Klimpke, Suljakovic; Pedersen (1), Meyer Ejlersen (4), Ole Klimpke (1), Vranjes (4), Spandau (1), Fredriksen (2), Wagner (1), Mellegard (4), Zelenovic (1), Rubin (4), Fuchs (3), Novak (2), Cavor (3).
Schiedsrichter: Blümel/Loppaschewski (Berlin). – Zuschauer: 5429. – Zeitstrafen: 4:10 Min. – Siebenmeter: 8/7:keiner.