Im Achtelfinale des DHB-Pokals ist die HSG Wetzlar am Mittwochabend ab 19 Uhr beim SC Magdeburg gefordert. Zwei Siege trennen beide Mannschaften noch vom Einzug in das REWE Final4 in der Kölner LANXESS Arena, das am 13./14. April 2024 ausgetragen wird.
Nach dem Überraschungssieg beim THW Kiel Anfang Oktober machen sich die Grün-Weißen auf, um auch dem SC Magdeburg einen harten Fight zu liefern und eventuell wieder als „Pokalschreck“ fungieren. Die deftige 15:31-Klatsche zu Saisonbeginn gegen den derzeitigen Tabellenführer der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga kann die Mannschaft von HSG-Trainer Frank Carstens zwar nicht wiedergutmachen, aber sie will sich besser präsentieren als Ende August in der Buderus Arena. Motto: Der Pokal hat seine eigenen Gesetze!
„Wir hatten zwar wenig Zeit, die Dinge vom Spiel in Flensburg aufzuarbeiten. Aber im Nachgang ist es für uns eine klare Bestätigung des Weges. Wir haben viele Sachen sehr gut gemacht in diesem Spiel. Das einzige Thema, das wir noch haben, ist die Wurfeffizienz. Wir schaffen es einfach nicht in der Qualität abzuschließen, wie andere Teams das tun, vor allen Dingen nicht gegen die Spitzenmannschaften“, analysierte Carstens.
„Für mich ist Magdeburg die leistungsstärkste Mannschaft im deutschen Handball“, so der Wetzlarer Coach, der selbst von 2010 bis 2013 an der Börde Trainer war. Der SCM hat in dieser Saison bereits beim Super Globe zum dritten Mal hintereinander den Titel abgeräumt. Das Team von Trainer Bennet Wiegert ist zudem Tabellenerster in der Liga und belegt als aktuelle Titelträger in der Champions League nach zehn Spieltagen Platz zwei in seiner Gruppe hinter dem FC Barcelona.
„Es gibt eigentlich keine Schwächen bei Magdeburg“, so Carstens. „Dieser Trupp rollt und es wird die maximale Herausforderung, dort zu bestehen. Wir freuen uns auf dieses Spiel, auf die Chance, das ist ganz klar. Wir haben uns in Kiel diese Chance erarbeitet und jetzt fahren wir nach Magdeburg und suchen auch dort den Ansatz, um zu gewinnen.“
Der kann eigentlich nur sein, ein sicheres und strukturiertes Angriffsspiel auf die Beine zu stellen, mit einer hohen Wurfeffektivität. Auf der anderen Seite ist ein gutes Rückzugsverhalten vonnöten und die inzwischen gefestigte Defensive mit einem gesunden Maß an Aggressivität.
Parallelen zu den Spielen in Kiel drängen sich auf. Dort hatten die Mittelhessen im zweiten Saisonspiel ebenfalls hoch verloren, sich dann aber im Pokal durchgesetzt. „Die Heimniederlage gegen Magdeburg war noch viel deutlicher als das Ligaspiel in Kiel, vor allem die Art und Weise, wie sie zustande gekommen ist. Deshalb ist das Duell am Mittwochabend eine echte Chance, es ohne großen Druck besser zu machen. Die Favoritenrolle ist klar verteilt.“
Es muss viel zusammenkommen, um beim SCM bestehen zu können und selbst dann kann es sein, dass es zum Sieg nicht reicht. „Aber wir fahren da hin und freuen uns drauf“, schmunzelte Carstens. „Wir nehmen alles mit. Wir nehmen Trikots mit, wir nehmen die Bälle mit, nehmen die Schuhe mit und sind auch bereit für eine Verlängerung und für das Siebenmeterwerfen, wenn es sein muss. Denn dieses Final4 in Köln ist ein wahnsinnig tolles Erlebnis. Das sind einfach tolle Momente für jeden Sportler, für jeden Trainer, für jeden Fan. Insofern macht es Sinn, alles zu mobilisieren und alles zu geben, was man hat, egal wie der Gegner heißt. Eine Chance gibt es immer!“