Kirchhofs Mini-Kader gegen Lintfort gefordert
Kirchhof – Das tat gut. Nicht nur weil das 31:30 in Berlin Kirchhofs erster Erfolg nach sieben Spielen ohne Sieg war. „Damit haben wir gezeigt, dass wir auch in dieser Mini-Besetzung konkurrenzfähig sind, indem wir noch enger zusammen rücken“, sagt Lotte Iker. Genau vor dieser Herausforderung stehen die SG-Regisseurin und ihre (verbliebenen) Nebenleute auch vor dem kommenden Spiel des abstiegsbedrohten Handball-Zweitligisten gegen den TuS Lintfort (Sa. 18 Uhr Stadtsporthalle Melsungen).
Wieder „ohne Drei“, aber mit Marie Sauerwald, die am Kreis und auf Linksaußen für Entlastung sorgen könnte. Und mit einer gehörigen Portion Euphorie nach dem Berliner Coup, „die wir“, so Trainer Schwarzwald, „dazu nutzen müssen, dem Gegner emotional überlegen zu sein.“
Bei dem ist die Stimmung derzeit in der Tat nicht ganz so gut. Trotz des überragenden dritten Platzes nach der Hinrunde. „Da haben wir phasenweise über unsere Verhältnisse gespielt“, gesteht Trainerin Grenz-Klein. Und meint insbesondere das starke Torwart-Duo Gräf/Kothen („Die haben sich super ergänzt“), der Rückraum mit den torgefährlichen Prudence Kinlend (bisher 112/22-Tore) und Maxime Drent (94/56) sowie Tempogegenstoßpfeil Lena Heimes (76/0).
Für die Linksaußen, die in der kommenden Saison zusammen mit Mannschaftskameradin Kinlend zum Bergischen HC wechselt, ist die Saison mittlerweile wegen einer Knieverletzung gelaufen. Und der Einsatz von Norah Kothen fraglich. Dazu fällt auf jeden Fall Aufbauspielerin Pia Kühn aus.
„Wir müssen aufpassen, auch wenn unsere Ausgangsposition noch relativ gut ist“, warnt Bettina Grenz-Klein, die 2024/25 in ihre 23. Saison mit dem TuS gehen wird, nach 4:6-Rückrundenpunkten. Und zwei hohen Niederlagen (23:36 gegen Rödertal und 25:30 bei Kurpfalz Bären), bei denen sich ihre Mannschaft gegen die gegnerische 5:1-Deckung richtig schwer tat.
Genau eine solche erwartet den Tabellenfünften auch in Melsungen, wobei Martin Schwarzwald auf große Variabilität seiner Deckung höchsten Wert legt. Denn: Die sich bietenden Räume könnten von den körperlich starken Lintforter Kreisläuferinnen Fenna Muilenburg und Jana Willing genutzt werden.
Ansonsten soll sein Team ein „konstant hohes Tempo“ gehen. Von Anfang an. So weit die Füße tragen. Wenn möglich weiter als im Hinspiel, wo die SG einen 25:18-Vorsprung (42.) nicht ins Ziel bringen konnte. Immerhin sprang mit einem 31:31-Remis der erste Punktgewinn der noch jungen Saison heraus. Ein Ergebnis, dass auch diesmal angesichts der angespannten Personallage akzeptabel wäre.