Kirchhofs Rumpfkader bei Füchsen Berlin vor hoher Hürde – Wiedersehen mit Cappelaro
Die Ausgangsposition ist wie beim letzten Mal, vielleicht sogar noch kniffliger: Die ersatzgeschwächte SG 09 Kirchhof, die erneut mit Katharina Koltschenko, Anna-Maria Spielvogel und Deborah Spatz drei etatmäßige Rückraumspielerinnen ersetzen muss, ist Außenseiter. Diesmal bei den Füchsen Berlin (Sa. 19.30 Uhr). Doch die Erfahrung gegen die Handball-Luchse Buchholz 08-Rosengarten hat trotz der 28:33-Heimniederlage gezeigt, dass auch der Rumpfkader des Zweitliga-Aufsteigers konkurrenzfähig ist.
„In Berlin ist für uns was drin“, sagt daher Lotte Iker, die als Regisseurin Verantwortung übernahm, das Spiel steuerte und selbst torgefährlich war. Was auf ihre Nebenleute Lina Nöchel und Greta Kavaliauskaite nur bedingt zutraf. Genau hier besteht daher laut dem SG-Coach ein nötiger Steigerungsbedarf für das Gastspiel in der Hauptstadt. „Ich wünsche mir, dass sie mit noch mehr Mut und Selbstvertrauen den Abschluss suchen“, erklärt Trainer Martin Schwarzwald.
Der hatte ebenso bei Wiktoria Zakrzewska in der ersten Hälfte „gute Ansätze“ in der Offensive gesehen, aber eben auch Schwächen in der Abwehr, so dass die 21-Jährige nach dem Wechsel keine Alternative mehr war.
Berlin muss weiter auf ihre Langzeitverletzten Lynn Molenaar (Rückraum links) und Anais Gouveia (Rechtsaußen) verzichten. Ihr früher Ausfall hat dem Tabellenachten eine noch erfolgreichere Saison gekostet. „Klar sind wir mit dem bisher Erreichten nicht zufrieden, doch es war alles andere als leicht, diese beiden Leistungsträgerinnen zu ersetzen“, lautet das Zwischenfazit von Trainerin Susann Müller nach 17 von 30 Spielen. Die 35-jährige Ex-Nationalspielerin, 2017 deutsche Meisterin mit der SG BBM Bietigheim.
Mittlerweile hat sich die U17-Nationalspielerin Farrelle Alicia Njinkeu auf dem rechten Flügel freigeschwommen. Und Lara Sophie Fichtner, vorher Linksaußen, ist zum Kopf der Mannschaft aufgestiegen, die mit 71 Treffern auch noch die meisten Feldtore erzielt hat. Ebenso dynamisch und zweikampfstark: Isa Ternede (73/10), Neuzugang aus Amsterdam.
Dazu kommen mit Lucy Gündel (44/0) und Vesna Tolic (12) zwei „klassische“ Halbspielerinnen. Am Kreis gibt es ein Wiedersehen mit der Ex-Kirchhoferin Angela Cappelaro, die allerdings auf dieser Position hinter der abwehrstarken Tina Wagenlader nur die Nummer zwei ist. Alternativen, von denen die Gäste nur träumen können. Die trotzdem daran tüfteln, den Favoriten zu überraschen.