In der Crunchtime fehlt das letzte Quäntchen
Nach dem klar verlorenen Hinspiel vor Weihnachten mussten sich die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen/Filder auch beim Rückspiel in der Kornwestheimer Sporthalle Ost geschlagen geben. Allerdings präsentiere sich die Mannschaft von MadDogs-Coach Tobias Klisch beim 29:32 (12:17) deutlich stärker und zeigte auch im Vergleich zur Vorwoche in Balingen eine klar bessere Leistung. Weiter geht’s am Sonntag, 24. März, 17 Uhr, im heimischen Egelsee-Zwinger gegen den HC Erlangen II.
„Es war wirklich von der Einstellung und der Moral und allem sehr in Ordnung. Da haben wir eine deutliche Leistungssteigerung zu Balingen hinbekommen. Wir haben in der ersten Phase einfach zu schlechte Abschlüsse, die einfach nicht ins Tor gehen, womit dann auch so ein bisschen hinten eine Unsicherheit reinkommt und wir kurzzeitig den Faden verlieren. Mit 10:3 sind wir dann hinten, was schon eine hohe Hypothek ist in Kornwestheim, kriegen es dann wieder ausgeglichen, machen dann nochmal vor der Halbzeit zwei richtig dumme Fehler, sodass es plus fünf zur Halbzeit für Kornwestheim steht. Nach der Halbzeit entscheide mich mit Hannes Grundler All-in zugehen und zu sagen, wir probieren es. Er war die ganze Woche krank, hat sich dann in den Dienst der Mannschaft gestellt und wir haben dann damit gedeckt. So standen wir nochmal massiver und besser und sind dann auch ins Tempo gekommen. Wir gleich schnell aus und dann ist ein offener Schlagabtausch. Hannes kriegt dann rot, kann man geben, muss man vielleicht auch nicht, es reichen vielleicht auch zwei Minuten, aber es ist auf keinen Fall eine absolute Fehlentscheidung. Am Ende schwimmen uns so ein bisschen die Fälle davon, dass wir schon ein bisschen auch Kraftprobleme bekommen, Simon Kosak fehlt uns fast das komplette Spiel, der hat am Anfang einen Schlag ins Knie bekommen und wir haben da Sicherheit walten lassen, ihn nur noch mal kurz in der Schlussphase eingesetzt. Ja, Kornwestheim hat einfach Qualität und glücklichere Ende für sich. Wir können es trotzallem für uns entscheiden, aber es war ein solider Auftritt, der leider nicht mit Punkten belohnt wurde. Bei der Pressekonferenz hat Kornwestheims Präsident Gerhard Barmann gesagt, er hat das Gefühl gehabt, dass wir heute einen Punkt verdient gehabt hätten. Ich habe gesagt, ich hätte auf alle Fälle den gerne mitgenommen für die Moral und dass ist einfach ein gutes Gefühl gegeben hätte, aber darum geht es halt im Leistungssport nicht, muss man so akzeptieren. Mund abputzen, weitermachen, Gas geben, Erlangen schlagen, Pause“, äußert sich Tobias Klisch nach dem verlorenen Derby.
Die Filder-Handballer erzielten durch Simon Kosak zwar den ersten Treffer, konnten aber nicht nachlegen. Nach etwas mehr als vier Minuten waren auch die Lurchis auf der Anzeigentafel und legten in Überzahl gleich noch zwei weitere Treffer nach, ehe Timo Durst vom Siebenmeterstrich das 2:3 besorgte (9.). In der Folge konnte sich Kornwestheim mit einem 3:0-Lauf weiter absetzen, während die MadDogs zu oft an SVK-Torwart Jan David scheiterten. So nahm Klisch bereits früh seine erste Auszeit (11.), doch Besserung sollte sich zunächst nicht einstellen. Kornwestheim zog weiter auf 3:10 davon (17.) und Klisch war wohl kurz davor, gleich seine zweite Grüne Karte zu legen. Im Anschluss an das 4:11 (18.) wurde es dann Stück für Stück besser. Die Abwehr konnte die Gastgeber immer mehr vor Probleme stellen und auch Niklas Prauß im Tor hielt nun den einen oder anderen Ball. Mit einem 4:0-Zwischenspurt wurde eine zweimalige Überzahl genutzt und so pendelte sich der Rückstand bei drei bis vier Toren ein. Kurz vor der Pause musste der TSV dann einen Doppelschlag hinnehmen und so ging es mit 12:17 in die Kabinen.
Zurück aufs Feld kamen die MadDogs nun hellwach und auch der angeschlagene Kapitän Hannes Grundler war von der Tribüne in den Kader gerückt. Mit drei Toren nacheinander konnte der Abstand auf 15:17 verringert werden (33.). Es blieb nun enger, aber beim 18:23 (38.) war der Rückstand wieder auf fünf Treffer angewachsen. Beim 21:24 (41.) war der Abstand wieder zusammengeschmolzen und auch eine Unterzahl sollte nichts ausmachen, denn der SVK wurde nun immer mehr in Einzelaktionen gezwungen und mit zwei weiteren Toren in Folge war der Anschluss wieder hergestellt. Beim 25:25 (48.) gelang erstmals seit dem 1:1 wieder der Ausgleich und beim 27:26 (51.) sogar die erste Führung seit dem 1:0. Leider wurde es mit einem technischen Fehler verpasst, auf plus zwei zu stellen und war das Gefühl vorne zu liegen nur von kurzer Dauer. Kornwestheim drehte den Spielstand wieder und beim 28:30 (56.) versuchte Klisch dem Spiel nochmals eine Wende zu geben. Allerdings fehlte in der Crunchtime das letzte Quäntchen, um die Partie zu drehen, weil wohl die Aufholjagd zu viel Kraft gekostet hatte und so ging das Derby mit 29:32 verloren.
SV Salamander Kornwestheim – TSV Neuhausen/Filder 32:29
SV Salamander Kornwestheim: Henke, David, Kanters; Bartsch, Reusch (2), Jungwirth (2), Zeppmeisel (2), Kazmeier (6/3), Tinti (4), Lantella (8), Pichler (1), Döll (1), Hiller (2), Flügel (1), Joneleit (3).
TSV Neuhausen/Filder: Prauß, Kvesic; Distel (2), Durst (6/1), Goßner, Foth (5), Sprößig, Maier, Grundler (1), Letzgus (7), Reinhardt (2), Weckerle, Baumann (2), Sommer (2), Keppeler (1), Kosak (1).
Schiedsrichter: Bernhardt/Peiser (Ludwigshafen/Waldfischbach-Burgalben).
Zuschauer: 300.
Zeitstrafen: Tinti, Flügel, Joneleit, Foth, Grundler, Reinhardt, Keppeler.
Besonderes Vorkommnis: Rote Karte Grundler (TSV) wegen groben Foulspiels (42.).
Siebenmeter: 3/3, 2/1 Durst trifft die Latte.