Die roten Teufel machen es eng und gewinnen mit 31:30 (14:15) gegen den Abstiegskandidaten. Scholz und Meddeb längerfristig verletzt.
Es war eine Zitterpartie bis zur letzten Sekunde. Nervenflattern nicht nur bei den rund 500 Fans in der Heinrich-Beck Halle, sondern auch auf der Trainerbank. „Wir haben uns zu viele unnötige Fehler geleistet“, räumt SGL-Coach Thorsten Schmid nach dem Spiel selbstkritisch ein. Irgendwie habe die Mannschaft nicht ins Spiel gefunden. „Mir fällt es fast schwer zu glauben, dass wir wirklich gewonnen haben“, so Schmid. Aber Heimsieg bleibt Heimsieg, der dann auch nach dem Abpfiff begeistert gefeiert wurde. Einmal mehr waren es die Fans, die in den letzten Minuten auf der Tribüne stehend ihre Jungs nach vorne trommelten.
Bereits in der ersten Halbzeit lief es nicht richtig rund. Immer wieder ließen die roten Teufel die Münchner herankommen, immer wieder gab es einen Ausgleich und kurz vor der Halbzeit sogar die Führung für die Spielgemeinschaft HT. Mit 14: 15 ging es dann in die Kabine. Die SGL startete zunächst motivierter in die zweite Halbzeit. Vor allem Kevin Bitz zeigte mit insgesamt 13 Treffern eine überragende Leistung, dicht gefolgt von Luca Mastrocola mit 7 Toren. Aber auch andere Spieler wie Sven Schreiber, Gianluca Pauli oder Max Schmitt nahmen Fahrt auf und wirbelten deutlich engagierter durch die Halle. Hinten zeigten Sebastian Ullrich und Alexander Hübe die gewohnt souveräne Leistung und retteten, was zu retten war. Dennoch riss immer wieder der Faden. „Mir hat zwischendurch etwas die Gemeinsamkeit gefehlt“, so Schmid.
Sichtlich zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft war dagegen der Münchner Trainer Johannes Borschel. Seine Jungs hätten sich sehr gut geschlagen, „wir haben gezeigt, dass wir uns auch auswärts gut behaupten können“, so Borschel. Angesichts dieser Leistung in Leutershausen zeigte er sich zuversichtlich, dass seine junge Mannschaft den Klassenerhalt schaffen könne. Die HT München liegt weiter auf dem 14. Tabellenplatz (11:35).
Die SGL bleibt auf dem 3. Tabellenplatz (34:10) und schließt punktgleich auf zum Tabellenzweiten HC Oppenweiler/Backnang. Ein nur noch hauchdünner Vorsprung also für Backnang und eine sehr gute Ausgangsposition für die roten Teufel in Richtung Relegation. Doch es wird schwierig werden, dieses Niveau zu halten. Jonathan Scholz und Yessine Meddeb werden längerfristig ausfallen.
Mit einem Bänderriss am Knöchel wird Scholz frühestens in drei Wochen wieder mit dem Training beginnen können, bei Meddeb wird es sogar noch länger dauern. „Yessine hat sechs Wochen Ruhe verordnet bekommen“, berichtet Trainer Schmid, und wird erst dann wieder langsam mit dem Training beginnen können. „Das können wir nur mit der gesamten Mannschaft auffangen“, so Schmid. Die roten Teufel werden also noch mehr als bisher als eingeschworene Gemeinschaft auftreten und spielen müssen. Das können sie gleich am kommenden Samstag unter Beweis stellen. Dann geht es nach Erlangen zum zweiten Nachholspiel. Ein sehr angriffsstarker Gegner, wie man aus dem Heimspiel von vor zwei Wochen weiß. „Eine Pause hätten wir natürlich gerade jetzt gut brauchen können“, bedauert Schmid. Stattdessen gilt es, die Zähne zusammenzubeißen und alle Kräfte zu mobilisieren. Denn nach Ostern wird es richtig sportlich, vor allem weil dann Tabellenführer HSG Konstanz in die Heinrich-Beck Halle kommt. feh