Das Gipfeltreffen der 3. Liga Süd hat alles gehalten, was es versprochen hat. Fantastische Atmosphäre in einer vollbesetzten Schänzle-Hölle, zwei starke Mannschaften und ein packender Schlagabtausch auf sehr hohem Niveau ließen die 1450 Fans begeistert mitgehen. Spitzenreiter HSG Konstanz baute mit dem 35:32 (19:15)-Erfolg gegen den HC Oppenweiler/Backnang den Vorsprung auf die Verfolger auf fünf Pluspunkte aus.
Gelb-blaue Wand und Gänsehaut-Atmosphäre
Die Ausgangssituation vor dem direkten Duell zwischen dem Ersten und Zweiten elektrisierte die Massen. Schon früh waren die Ränge vollbesetzt und es herrschte eine Gänsehaut-Atmosphäre. Bereits beim Einlaufen lief es den Konstanzern eiskalt den Rücken hinunter, als sie von einem gelb-blauen Fahnenmeer stimmungsvoll begrüßt wurden. Mit einer beeindruckenden gelb-blauen Wand im Rücken gelang der HSG Konstanz ein ganz wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga. Mit nun 39:7 Punkten hält sie dabei auch alle Trümpfe im Rennen um den Meistertitel in den Händen.
„Absolutes Spitzenspiel in einem würdigen Rahmen“
„Der Sieg der HSG ist verdient“, sagte Gästetrainer Daniel Brack im ersten Satz der Pressekonferenz. „Wir sind von Anfang an dem Rückstand hinterhergelaufen. Dennoch bin ich mit der Leistung meiner Mannschaft sehr, sehr zufrieden.“ Nur zweimal war es seinem Team gelungen – beim 0:1 und 1:2 – in Führung zu gehen. Danach legte die HSG stets vor und konnte nach zwölf Minuten durch Christos Erifopoulos erstmals auf vier Tore davonziehen (9:5). Näher als auf zwei Tore sollte Oppenweiler/Backnang das ganze Spiel nicht mehr kommen. Brack bescheinigte seinen Schützlingen dennoch einen großen Kampf und wollte ihnen keinen Vorwurf machen. „Außer vielleicht im Abschluss, wo wir vielleicht den einen oder anderen zu viel liegen lassen“, meinte er. „Wir haben ein absolutes Spitzenspiel in einem würdigen Rahmen gesehen.“
Offensiv starke erste Hälfte
Auf der anderen Seite freute sich Jörg Lützelberger über den zehnten Sieg in Serie sowie die auch von Brack angesprochene große Stabilität der HSG nach der Winterpause. Gerade im Defensivverbund verrichteten Michel Stotz, Niklas Ingenpaß, Jo Knipp und Co. Schwerstarbeit gegen die hohe Qualität des HCOB im Rückraum und am Kreis. So wurde auch wieder Torwart Konstantin Poltrum zum Faktor. Der lieferte sich ein packendes internes Duell mit seinem Gegenüber Jürgen Müller. Der ehemalige deutsche Nationaltorwart zeigte sich auf der Gegenseite ebenfalls als sicherer Rückhalt und nahm der HSG den einen oder anderen freien Wurf weg. „Wir kommen aber vor allem offensiv sehr gut rein“, befand Lützelberger „und spielen offensiv eine sehr starke erste Halbezeit, in der wir den Ball am Leben halten und Unterbrechungen vermeiden. Das war eine wahnsinnige Teamleistung.“
Hohe spielerische Qualität im HSG-Angriff durch Sproß und Erifopoulos
Hervor stachen im Angriffsspiel dennoch vor allem zwei Akteure. Christos Erifopoulos und Geburtstagskind Felix Sproß überzeugten mit einer extrem hohen spielerischen Qualität und guten Übersicht. Die beiden Strategen steuerten das Spiel der HSG auf eine bemerkenswert starke Art und Weise mit ganz wenigen Fehlern und vielen guten Angriffen auf die Schnittstellen der ansonsten so aggressiven und zupackenden Deckung der Württemberger. Sproß war es auch, der den 19:15-Halbzeistand markierte und den Hexenkessel kochen ließ.
Fehler führen zu Kontertoren auf beiden Seiten
Nach dem Seitenwechsel nutzte die HSG durch weiter sehr konzentrierte Deckungsarbeit ein paar Fehler der Gäste und erhöhte durch einen Gegenstoß von Michel Stotz auf 24:18. Weil die Gäste aber weiter unermüdlich kämpften und sich die HSG nach einigen Wechseln zunächst schwertat und dem Gegner selbst einige Fehlpässe und technische Fehler für Kontertore auflegte, schrumpfte dieser Vorsprung eine Viertelstunde vor Schluss noch einmal auf zwei Treffer. Verunsichern ließen sich die Gelb-Blauen davon nicht. Lukas Köder sicher vom Punkt gegen seinen Ex-Club und Samuel Wendel erhöhten wieder auf 27:23.
„Würdiger Süd-Gipfel“
Was der HCOB in der Schlussphase auch versuchte, ob offene Manndeckung oder siebter Feldspieler, die HSG Konstanz zeigte sich weiter souverän und fand immer die passenden Antworten. Auch, als sich die Gäste noch einmal aufbäumten und auf 28:30 herankamen. Nach dem hart erkämpften Start-Ziel-Sieg fand Lützelberger, dass „das ein würdiger Süd-Gipfel“ war. „Das sind die Abende, die unseren Sport ausmachen. Ich bin unglaublich stolz auf die Mannschaft.“ So gab es am Ende die große, stimmungsvolle Party in Gelb und Blau. Die HSG bleibt gegen Oppenweiler/Backnang damit zugleich weiter seit über 18 Jahren ungeschlagen.
Nächstes Spiel nach Ostern
Nun können die Spieler der HSG über ein spielfreies Osterwochenende regenerieren, ehe sie am 6. April bei der TGS Pforzheim antreten. Das nächste Heimspiel findet erst wieder am 27. April um 20 Uhr in der Schänzle-Hölle gegen den TSV Neuhausen/Filder statt. Tickets sind im Vorverkauf vergünstigt unter www.hsgkonstanz.de/tickets erhältlich.