Rekordkulisse von 1465 Zuschauern feiert in der Stadtgartenhalle 31:25 (15:15)-Sieg der HGS
Auftrag erfüllt: Saarlouis gewinnt auch das zweite echte Saarland-Derby gegen den TV Homburg am Ende klar und verdient mit 31:25 (15:15). Dabei bot das Spiel alles, was Handballer-Herzen höher schlagen lässt: höchste Intensität, große Leidenschaft, Super-Stimmung, Kampf und wieder eine Rekordkulisse (1465 Zuschauer) in der Stadtgartenhalle.
Es war in der Tat ein anderes Spiel, wie das in der Hinrunde. Der TV Homburg, der mit voller Kapelle antreten konnte, zeigte sich deutlich verbessert und konnte unter der Führung von Yves Kunkel den Favoriten bis zur 45. Spielminute (21:21) richtig ärgern. Das erfreute TVH-Coach Steffen Ecker, dessen Plan, die HGS nicht in ihr Tempospiel kommen zu lassen, bis dahin aufging. Sein Gegenüber Philipp Kessler dagegen war mit der ersten Spielhälfte seiner Jungs „extrem unzufrieden“ und seine Pausenansprache war deutlich. Seine Mannschaft biss die Zähne zusammen, so wie Tom Paetow, der Anfang der Woche umgeknickt war und trotzdem „durchzog“. Auch Lars Weissgerber, der zu Beginn noch nicht überzeugen konnte, zeigte in der entscheidenden Schlussphase seine ganze Klasse. Obwohl dem Team offenbar die Favoritenrolle nicht so schmeckt, zeigte die Mannschaft, die auf Kapitän Lars Walz (Schulterverletzung), Kevin Suschlik und Sam Richards komplett verzichten musste, Moral und Charakter, drehte die Partie in der Abwehr und konnte am Ende einen hochverdienten, sogar noch deutlichen Derby-Sieg einfahren.
Die ersten sechs Spielminuten gehörten den Gastgebern, die mit Toren von Kockler, Weissgerber und Noh schnell mal eine 4:1-Führung herausspielte. Die hielt aber nicht lange. Kunkels Doppelschlag sorgte rund fünf Minuten später für den 5:5-Ausgleich (11.). Die folgenden zehn Minuten blieben ausgeglichen und in der 20. Minute leuchtete plötzlich die erste Führung für die Gäste (8:9) von der Anzeigetafel, was im gut gefüllten Gäste-Fanblock für lautstarken Jubel sorgte. Und der Tabellenletzte, der so garnicht wie ein solcher spielte, hielt den knappen Vorsprung bis kurz vor dem Pausenpfiff (14:15, 30.). Für den Ausgleich sorgte schließlich Elyas Noh, der sich das Leder aus einem Gewusel heraus fischte und den guten Henning Huber im TVH-Kasten zum 15:15 überwinden konnte.
Auch nach dem Seitenwechsel legte Homburg noch zwei Mal vor, bis die HGS sich dann nach einem Weissgerber-Doppelschlag die Führung zurückholte (18:17, 37.). Als Kevin Szep-Kis noch zum 19:17 (38.) nachlegte, glaubten schon viele in der Halle an die Wende. Sie wurden eines Bessren belehrt. Homburg nutzte die Fehler der Gastgeber und war keine drei Minuten später beim 19:20 selbst wieder in Front. Beim 20:21 (44.) nahm Kessler seine nächste Auszeit und die fruchtete. In der Defensive leiteten die Gastgeber die Wende ein. Szep-Kis, der jetzt deutlich aufdrehende Lars Weissgerber und Joshua Reitz setzten die vorentscheidenden Nadelstiche zum 23:21 (48.) und zwangen Steffen Ecker in die nächste Auszeit. Die brachte nix mehr, Saarlouis war jetzt im Endspurt-Modus. Nochmals Weissgerber, Noh vom Siebenmeterpunkt und Tom Paetow legten nach und beim 26:21 (nach 52 Minuten) war der Widerstand der Gäste gebrochen. Und auch nachdem Wladi Kurotschkind nach der dritten Zeitstrafe noch rot sah, ließ der Tabellenvierte sich nicht mehr die Butter vom Brot nehmen. Am Ende war es mit 31:25 sogar noch deutlich.
Die jetzt anstehende Fastnachts-Pause kommte Philipp Kessler zufolge gerade richtig zum „Kräfte-Sammeln“ für die nächste Partie in Köln beim Longericher SC. Für Homburg sind die beiden nächsten Heimspiele besonders wichtig im Kampf um den Klassenerhalt. Und nicht nur für Steffen Ecker hat das Spiel am Samstag gezeigt, daß es doch ganz schön wäre, auch im kommenden Jahr wieder solche Derbys zu haben.
Statistik HGS: Schlingmann 7 Paraden, 1 Tor, Jonczyk 3 Paraden, Weissgerber 12/1, Szep-Kis 4, Noh 4/2, Kockler 3, Paetow 3, Reitz 2, Altmeyer 1, Kurotschkin 1.
Statistik TVH: Huber 10 Paraden, Kunkel 9/3, Egelhof 4, Durmishi 3, Ribeiro 3, Glück 2, Alt 2, Bunjevcevic 1, Zarikos 1
Siebenmeter: HGS 3/4, TVH 3/3
Zeitstrafen in Minuten: HGS 8 (rote Karte nach 3x2Min Kurotschkin), TVH 10
Schiedsrichter: Engeln/Schmitz
Zuschauer: 1465