Am Samstag stand für die TSG A-H Bielefeld wieder ein Heimspiel in der Seidensticker Halle an. Bei bestem Sommerwetter versprach das Spiel gegen die SGSH Dragons volle Spannung und wurde dem auch bis zur letzten Sekunde gerecht. Vor emotionaler und mitreißender Kulisse konnten die Bielefelder sich am Ende mit 25:23 durchsetzen und zwei wichtige Punkte gewinnen. Nach diesem Heimsieg belegt die TSG A-H Bielefeld mit 21 Punkten den 10. Tabellenplatz der 3. Liga Nord/West.
Niels Pfannenschmidt musste auf keinen seiner Schützlinge verzichten und konnte bei der Wahl seiner Aufstellung aus dem vollen Kader schöpfen. Ins Spiel starten ließ er seine Jungs gegen die Dragons wie folgt: Broyer und Strathmeier auf Außen, Demerza, Schöße und Pretzewofsky im Rückraum, Mihaljevic am Kreis und Räber im Tor. In der Deckung ersetzte wie gewohnt der Abwehrchef Waldhof den Offensivspezialisten Demerza und bildete mit Mihaljevic den Innenblock.
Das erste Tor des Spiels erzielte der Youngster Jacob Broyer von Linksaußen, während sich die Offensivreihen sich zu Beginn etwas schwertaten. Die Gäste trafen so erst in der fünften Minute per 7m zum 1:1. Dann wurden die Teams so langsam warm und es entwickelte sich ein reges Hin und Her, bei dem sich kein Team absetzte. Über die Anfangsphase hinweg hatten die Hausherren die Nase meistens mit einem oder zwei Toren vorne. In der 13. Spielminute führten die Gäste erstmals durch den Treffer zum 6:7 von Phillip Jäger, bester Torschütze der Dragons an diesem Abend. Nach einer Auszeit von Trainer Pfannenschmidt konnten die Bielefelder aber bereits vier Minuten später mit dem 9:8 die Führung zurückerobern. Auch in der Folge waren die Hausherren die bessere Mannschaft, sie taten sich lediglich im Abschluss etwas schwer. Durch einige freie Fehlwürfe verpassten sie es in den letzten zehn Minuten der ersten Hälfte sich abzusetzen. Nach einem direkten Freiwurf von Jannis Heidemann, den der Torwart der Dragons gerade noch so aus der Ecke kratzen konnte, ging es mit einem 13:13 in die Halbzeitpause.
In der zweiten Halbzeit ging es genauso eng weiter wie vor der Pause, während die Hausherren weiter oft die Führung innehielten. Während Schöße mit einer Zeitstrafe auf der Bank saß, trat in der 46.min Jan Pretzewofsky beim Stand von 18:17 zum 7m an und traf bei der Ausführung den auf dem Weg nach unten leicht abtauchenden Hüter am Kopf. Dafür sah er eine rote Karte, sodass die TSG in doppelter Unterzahl war. In dieser Phase hatten die Dragons das Momentum auf ihre Seite gebracht und konnten immer wieder die Führung erzielen. Bielefeld bleib aber bis zum Schluss dran und die Gäste konnten nie mit mehr als einem Tor führen. Es ging also in eine spannende und emotionale Schlussphase, in der die Halle mit einer tollen Stimmung mitfieberte. Fünf Minuten vor Schluss führten die Dragons aus Schalksmühle mit 22:23, doch gelang es ihnen bis zum Ende der Spielzeit nicht mehr ein Tor zu erzielen. So konnte die TSG in der 56. Minute durch Alexander Engelhardt ausgleichen und drei Minuten vor Abpfiff den stark umjubelten Führungstreffer durch Florian Schöße zum 24:23 erzielen. Dieser war mit sieben Toren der beste Torschütze der Bielefelder und machte ein sehr gutes Spiel. Nachdem die TSG den Spielstand in den letzten Minuten drehte und auch den erneuten Ausgleichstreffer nicht zuließ, war die Mannschaft von Pfannenschmidt in Ballbesitz und die Dragons gingen für die letzten Sekunden in eine Manndeckung über. Doch auch dieser Drucksituation hielten die TSGer stand, liefen sich immer wieder frei und kämpften sich mit vielen kurzen Pässen in die gegnerische Hälfte vor, wo Nerdin Vunic, der nach der roten Karte den Rückraum auffüllte, dann kurz vor der Schlusssirene das 25:23 erzielte. Der Jubel in der Halle war groß, denn der erste Heimsieg des Jahres war geschafft! Die Mannschaft jubelte ausgelassen und es war förmlich zu spüren wie der Druck abfiel.
Insgesamt hat sich mit der TSG A-H Bielefeld in der Schlussphase die spielerisch bessere Mannschaft, mit einer starken Abwehr, durchgesetzt und mit dem nötigen Spielglück am Ende auch verdient gewonnen. Die Gäste aus Schalksmühle kamen vor allem über die Emotionen und leisteten einen großen Kampf, der das Spiel über die gesamten 60 Minuten spannend und unterhaltsam hielt. Wie TSG-Trainer Niels Pfannenschmidt im Trainergespräch vor den Zuschauern aber passend analysierte, galt nach dem Abpfiff: „Heute ist scheißegal wie, Hauptsache wir haben die zwei Punkte! Das war ein ganz wichtiger Schritt gegen den Abstieg!“
Trainerstimme:
Niels Pfannenschmidt (TSG A-H Bielefeld): „Es war ein wildes Spiel, was man an der Fehlerhäufigkeit auf beiden Seiten gesehen hat. Da merkt man wie hoch der Druck bei den Mannschaften war. Am Ende gewinnen wir wieder zuhause, haben zwei Punkte geholt und das war mega wichtig! Den ersten Schritt aus dieser schweren Phase haben wir mit dem Punkt in Melsungen gemacht. Heute ist es egal wie wir gewonnen haben, denn entscheidend sind die zwei Punkte, mit denen wir die Grenze von 20 Punkten überschreiten. Wir hatten eine mega Trainingswoche und alle hauen sich da total rein, was mir nach dem knappen Spiel wahrscheinlich niemand glaubt. Da merkt man, dass es nach dieser Phase immer noch eine Kopfsache ist. Wir waren in der ersten Halbzeit gefühlt besser, haben aber zu viele Chancen frei vor nicht reingemacht. Dann steht es zur Halbzeit unentschieden. Die Dragons haben sich da dann reingesteigert und bei uns hat der Kopf wieder angefangen zu arbeiten. Wichtig ist, dass wir es heute trotzdem geschafft haben und jetzt müssen wir die positiven Sachen mitnehmen: Über den Einsatz und das Engagement in der Abwehr haben wir es heute geschafft!“
TSG A-H Bielefeld – SGSH Dragons: 25:23 (13:13)
TSG A-H Bielefeld:
Bastian Räber, Dennis Doden – Nerdin Vunic (2), Jannis Tom Heidemann, Jacob Broyer (2), Simon Vormbrock, Alexander Engelhardt (2), Nils Strathmeier (4), Malik St. Claire (2), Jan Pretzewofsky, Dominik Waldhof, Alexej Demerza (3), Rene Mihaljevic (3), Rene Plaß, Florian Schöße (7)
SGSH Dragons:
Pius Hablowetz, Hendrik Halfmann, Jean Luca Jannack – Vladislav Aranasov Yorgov (3), Florian Diehl (4), Erik Blaauw (2), Jannik Maenzer, Tobias Schetters (5), Oliver Perey, Nicolas-Leon Jannack, Kai Lüsebrink, Heinrich Julius Walch, Christopher Boerner (1), Philipp Jaeger (7), Philipp Dommermuth (1)
Siebenmeter: Bielefeld: Schöße (2/2), Pretzewofsky (0/1); Dragons: Schetters (2/2)
Zeitstrafen: Bielefeld: Plaß, St. Claire, Schöße, Mihaljevic; Dragons: Diehl, Schetters, Perey
Rote Karten: Pretzewofsky (46.min)
Schiedsrichter: Jérôme Breuer, Dennis Schaaf
Zuschauer: 650
Spielfilm:
1. Hz.: 1:0, 1:1, 2:1, 2:2, 3:2, 3:3, 4:3, 5:3, 5:4, 6:4, 6:5, 6:6, 6:7, 7:7, 7:8, 8:8, 9:8, 10:8, 10:9, 11:9, 12:9, 12:10, 12:11, 13:12, 13:13, 13:13
2. Hz.: 14:13, 14:14, 14:15, 15:15, 16:15, 17:15, 17:16, 18:16, 18:17, 18:17, 18:18, 18:19, 19:19, 19:20, 20:20, 20:21, 21:21, 21:22, 22:22, 22:23, 22:23, 23:23, 24:23, 25:23