Kreisläufer des Oranienburger HC wechselt im Sommer nach Staßfurt
Nach drei Jahren wird sich für Niklas Danowski das Kapitel Oranienburger HC schließen. Er hätte zwar die Option auf ein weiteres Jahr gehabt. „Aber die habe ich nicht gezogen“, sagt der 25-Jährige und begründet dies mit privaten Gründen. Hinter denen verbirgt sich das immer größer werdende Päckchen, welches er zu tragen hat. „Dano“, der 2021 vom SC Magdeburg zum OHC gekommen war, nahm vom ersten Tag an die Belastung auf sich, mit dem Auto zu den Trainingseinheiten und Spielen von der Elbe an die Havel zu fahren. In diesen drei Jahren wuchsen die beruflichen Herausforderungen als Mitarbeiter des Fußballverbandes Sachsen-Anhalt, bei dem er als Finanzbuchhalter tätig ist. Und er wurde Papa einer Tochter. Es werde immer schwieriger, das Zeitmanagement zu beherrschen, er schaffte es durch längere Arbeitszeiten teilweise nicht (pünktlich) zum Training. „Das ist mental und physisch alles sehr anspruchsvoll“, sagt er. „Ich möchte mehr Zeit für meine Familie haben und deshalb den hohen Aufwand reduzieren.“
In den drei Jahren beim Oranienburger HC erlebte der Kreisläufer sportlich so alles, was man mitnehmen kann: mitten in der Corona-Zeit eine gute Einstiegssaison (Platz 4 in einer Elferstaffel), den Fast-Abstieg im zweiten Jahr und die Wiederauferstehung in der laufenden Saison. „Ich denke, die schwierige letzte Saison hatte mit dem hohen internen Druck auf die Mannschaft zu tun. Statt des gewünschten zweiten Platzes ging es nach hinten los“, sagt Niklas Danowski. Das sei in der aktuellen Saison ganz anders. Neuer Trainer, reduzierter Kader, kein Druck – „so spielt sich das anders“.
Für den „Magdeburger Jung“ – er hatte vorher nur beim SCM gespielt – war der Ausflug nach Oranienburg eine Erfahrung. „Ich habe neue Sichtweisen kennengelernt und konnte mal andere Luft schnuppern, Berlin-Brandenburger Luft. Hier geht es etwas gelassener zu. Beim OHC habe ich neue Freunde gefunden. Für mich ist der OHC wie eine Familie.“
Dem OHC tut der Abschied von Niklas Danowski weh. „Es ist schon traurig, solch einen guten Kreisläufer zu verlieren. Aber wir sehen seine private Situation und dass gerade die Anreise eine Belastung für ihn und seine Familie ist“, sagt Mario Müller, Sportlicher Leiter beim OHC.
Noch ist er aber da, wenngleich ihn der Bruch des Daumens seiner Wurfhand (rechts) aktuell außer Gefecht setzt. Zugezogen hatte er sich die Verletzung im Spiel gegen den HSV Insel Usedom, als er bei einem Wurf mit dem ganzen Körper auf seine Hand gefallen war. „Ich habe eine Woche später in Burgdorf noch mitgespielt, aber es war schmerzhaft. Erst danach stellte sich bei einem Arztbesuch heraus, dass der Daumen gebrochen ist“, so der Mann mit der Rückennummer 23. Er wird vorerst noch fehlen. Wenn alles gut läuft, kehrt er nach Ostern in den Kader zurück.
Niklas Danowski wird nach seiner Oranienburger Zeit weiter Handball spielen, künftig aber in der Magdeburger Region. Er schließt sich dem Viertligisten HV Rot-Weiß Staßfurt an (aktuell Fünfter der Mitteldeutschen Oberliga). „Das ist eine halbe Stunde weg. Dort kenne ich Vorstand, Trainer und viele Spieler, mit denen ich in Magdeburg zusammengespielt habe.“