Nach dem Ausfall von Mittelmann Aaron Krai muss die Verantwortung anders verteilt werden – auch am Samstag in Altenholz
Alles auf Anfang: Nach der Fußverletzung von Aaron Krai hat der Oranienburger HC aktuell keinen nominellen Spielmacher im Aufgebot und muss sich neu sortieren. Die Mannschaft verdaute die Hiobsbotschaft vor genau einer Woche – der Mann mit der Nummer 4 knickte beim Abschlusstraining am Freitagabend um – sehr schnell. Sie nahm die Herausforderung keine 24 Stunden später im Spiel bei den Füchsen Berlin II hervorragend an und brachte trotz der 33:35-Niederlage eine gute Performance auf die Platte. „Ich kann den Jungs nur ein Riesenkompliment machen“, sagt Trainer Darius Krai, der ja schon seit Saisonbeginn auf Philipp Reineck verzichten muss.
Am Samstag, 18.30 Uhr, folgt beim TSV Altenholz Spiel 2 unter den neuen Vorzeichen. „Wir haben in dieser Woche versucht, die Abläufe, die in Berlin schon gut geklappt haben, zu festigen“, so der Coach. Das betrifft insbesondere das ungewohnte Spiel mit zwei Linkshändern im Rückraum. Der Trainer findet, dass das Team die Situation und die neue Kreation nach dem Schock am Freitag sehr gut angenommen hat. „Das spiegelt den Zusammenhalt wieder. Wir sind noch enger zusammengerückt, wissen, dass wir noch mehr investieren müssen. Das werden wir auch in Altenholz tun.“
Die Rand-Kieler fingen sich zuletzt wieder, fuhren zwei Siege gegen die Kellerkinder Usedom (32:26) und Burgdorf II (36:28) ein. Zuvor hatte es eine beispiellose Minusserie von 2:12 Punkten gegeben. Der Wechsel ihres Rückraumlinken Ben-Connar Battermann in der Winterpause zum Bundesligisten TBV Lemgo hatte das Team offensichtlich bis ins Mark getroffen. „Das tat sicherlich weh, aber machen wir uns nichts vor: Altenholz besitzt eine sehr hohe Qualität“, so Darius Krai.
Viel wichtiger als auf den Gegner zu schauen, ist es, das eigene Team so aufzustellen, dass es in den nächsten Begegnungen weiterhin ein unangenehmer Gegner bleibt, zumal mit Kreisläufer Niklas Danowski (Daumenbruch) und Torhüter Paul Porath (Kreuzbandriss) weitere Leistungsträger fehlen. „Es kommen für uns jetzt die Finalwochen“, sagt Darius Krai. „Jedes Spiel müssen wir als Endspiel betrachten.“ TSV Altenholz, HC Empor Rostock, HSG Eider Harde, SC Magdeburg II, MTV Braunschweig und nochmal Altenholz sind die Gegner bis Ende April. „Wir sind sehr froh, schon so viele Punkte zu haben. Aus meiner Sicht müssten wir nach heutigem Stand nur noch zwei Punkte holen, um die Liga sicher zu halten. Wir hätten die kommenden Aufgaben gern mit dem kompletten Kader in Angriff genommen. Daraus wird leider nichts.“
Die Verletzung von Aaron Krai betrifft mindestens das Außen- und Syndesmoseband, das ergab das MRT. Damit wird er vorläufig fehlen. Nichtsdestotrotz fährt der OHC in den hohen Norden, „um dort zu punkten, auch doppelt“ (Darius Krai).