Es ist so weit: Am Sonntag, 3. September, beginnt für die Handballerinnen der TSG Leihgestern eine neue Zeitrechnung. Nach mehreren Aufstiegen in Folge ist das Team aus der Bezirksoberliga bis in die 3. Liga vorgestoßen, was das erklärte mittelfristige Ziel war. Nun gilt es, sich unter dem Dach des Deutschen Handball-Bundes so gut zu präsentieren, dass am Ende möglichst der Klassenerhalt herausspringt. Beim jüngsten Sponsorenabend verdeutlichten die Verantwortlichen um Abteilungsleiter Rainer Breidenbach ihre Ambitionen für die Spielzeit 2023/24.
„Wir wissen um die Schwere der Aufgabe, die durch die Staffelreduzierung in dieser Saison nochmals verschärft wird“, sagte der durchs Programm führende stellvertretende Abteilungsleiter Dr. Reinhard Kreiling. Er ist seit vielen Jahren im Amt und war wie Breidenbach schon federführend, als die TSG vor genau 20 Jahren in der Saison 2003/2004 in der 2. Bundesliga spielte. Die aktuelle Aufgabe bezeichnete Dr. Kreiling „als Herausforderung, aber kein Abenteuer!“ Die Zahl der Unterstützer ist gewachsen, die TSG kann auf einen breiten Unterbau an Sponsoren setzen und hat den Rückhalt des Gesamtvereins.
In die kommende Spielzeit, die für die TSG am 3. September um 13.45 Uhr mit dem Spiel bei Fortuna Düsseldorf (Halle der Heinrich-Heine-Gesamtschule Düsseldorf) startet, geht Trainerin Jonna Jensen mit dem Gefühl, insgesamt eine gute Vorbereitung absolviert zu haben. Beim eigenen Turnier wurde gegen Erstliga-Aufsteiger HSV Solingen-Gräfrath, Zweitligist Ketsch und den Drittliga-Rivalen HSG Bensheim-Auerbach getestet. Beim Turnier der HSG Wittlich folgten Spiele gegen weitere Drittligisten.
Eingeteilt in die Südwest-Staffel der 3. Liga, ist man bei den Lindenerinnen zufrieden: „Fahrtechnisch sind wir sehr zufrieden, dass wir nicht in den Osten müssen mit den deutlich längeren Auswärtsstrecken. Es ist eine starke Staffel, für uns als Aufsteiger aber schwer einzuschätzen. Wir werden alles tun, um die Chance, die wir mit dem Aufstieg haben, zu nutzen“, sagt Jonna Jensen. Der Klassenerhalt ist das klare Ziel: „Schwierig ist dies auch angesichts der Drittliga-Reform mit der Verkleinerung von vier auf drei Staffeln. Doch wir sind hoch motiviert, trainieren fünf bis sechs Mal pro Woche. Das Team zieht insgesamt gut mit, wir haben eine gute Stimmung“, so Jensen.
Zum Kader für die Drittliga-Saison sagt sie: „Wir haben versucht, uns punktuell zu verstärken. Es gibt mit Rechtsaußen Merle Carstens, Torhüterin Laura Stövesand und Hadija Kerdi (Torwarttrainerin „Zweite“) nur drei Abgänge.“
Neu zum Team zählen Lara Krapp, die vom bisherigen Drittligisten TSG Eddersheim kommt. Sie ist flexibel auf den Außenpositionen einsetzbar. Dort soll sie die Lücke schließen, die der studienbedingte Abgang von Merle Carstens sowie die halbjährige, studienbedingte Abwesenheit von Nina Zieger aufreißt. Die bosnische Kreisläuferin Anita Azinovic kommt vom Landesligisten HSG Eibelshausen/Ewersbach. Zuvor lief sie in der Saison 2016/17 für den HRK Grude unter anderem bereits in Qualifikationsspielen zum EHF-Cup auf. Die erfahrene Rückraumspielerin Kim Fuhrländer ist vom Nachbarn HSG Lumdatal zur TSG gewechselt und möchte noch einmal Drittliga-Luft schnuppern, wie sie es mit Lumdatal schon einmal tat. Neu dabei ist auch Jorid Zander. Die junge, groß gewachsene Rückraumspielerin strahlt große Wurfgefahr aus dem Rückraum aus. Sie kommt vom HV Lüneburg und studiert nun in Gießen. Torfrau Tizia Weier wird wegen einer Schulter-OP eine geraume Zeit ausfallen, was auch durch den studienbedingten Abschied von Laura Stövesand schwer wiegt. „Auf manchen Postionen sind wir mehrfach sehr jung besetzt, doch das funktioniert sehr gut“, so Jensen. „Aggressive Leader“ auf dem Feld ist bei der TSG zweifelsohne die erfahrene Kreisläuferin Leonie Nowak, die unter anderem beim Bundesligisten in Halle spielte. Mit Milena Appel und Jasmin Clausius sind zwei Spielerinnen den gesamten Weg aus der BOL bis in die 3. Liga mitgegangen.
Im Training unterstützt wird Jonna Jensen von Ex-Kreisläuferin Isabell Faber nach ihrem Karriereende als Co-Trainerin, Peter Konrad ist weiter Torwart-Trainer.
Die Vorfreude bei Jensen und Co. ist greifbar: „Ich freue mich riesig auf die 3. Liga. Es war seit meinem Amtsantritt unser Ziel, aus der Bezirksoberliga hinaus in den professionell aufgestellten Bereich des DHB zu kommen. Nun arbeiten wir intensiv daran, dort zu bleiben.“
Der Kader:
Zugänge:
Lara Krapp (TSG Eddersheim), Anita Azinovic (HSG Eibelshausen/Ewersbach), Kim Fuhrländer (HSG Lumdatal), Jorid Zander (HV Lüneburg)
Abgänge:
Hadija Kerdi (Torwarttrainerin Team2), Sandra Penning (Babypause), Merle Carstens (Ziel unbekannt), Laura Stövesand (studienbedingter Auslandsdaufenthalt)
Tor:
Linda Barnack, Tizia Weier, Karla Oelkers
Außen:
Lara Krapp, Nina Zieger, Nicole Kunzig, Milena Appel. Manuela Sanchez Perez
Kreis:
Leonie Nowak, Anita Azinovic
Rückraum:
Jessica Dias, Jasmin Clausius, Emilia Prauss, Kathrin Jochem, Freya Welchert, Jorid Zander, Kim Fuhrländer, Nessima Kerdi