Die SG BBM Bietigheim liefert beim Spitzenreiter VfL Potsdam einen großen Kampf, unterliegt jedoch mit 34:31 (16:17) Toren. Die Potsdamer „Adler“ untermauern am Freitag ihre derzeitige Ausnahmestellung in der 2. Liga. Der Dritte Hamm-Westfalen kann jetzt am Sonntag mit der SG BBM gleichziehen.
Wenn Hamm-Westfalen seine Heimaufgabe gegen Eintracht Hagen löst, dann bleibt der SG BBM auf dem zweiten Aufstiegsplatz nur noch der hauchdünne Vorsprung der besseren Tordifferenz. Dass Bietigheim im nächsten Heimspiel am Freitag (20 Uhr) gegen GWD Minden wieder auf Erfolgskurs einschwenkt, ist jetzt praktisch Pflicht. Potsdam marschiert derweil mit Riesenschritten Richtung 1. Liga, der Erfolg gegen den härtesten Verfolger war für die Jungs von Bob Hanning das 24. Spiel in Serie ohne Niederlage.
Und doch wäre mit ein paar Prozent mehr für die SG BBM am Freitag eine Überraschung im Bereich des Möglichen gelegen. Zur Pause führten die Jungs von Iker Romero, die in Potsdam von rund 25 mitgereisten Fans frenetisch angefeuert wurden, verdient, wenn auch nur hauchdünn mit 16:17 Toren. Die Bietigheimer Handballer zeigten in der ausverkauften MBS arena in Potsdam vor der Pause ihr cooles Auswärtsgesicht, drehten eine 14:12-Führung der Hausherren in der Schlussphase von Durchgang Eins. Anders als noch beim 28:28 gegen TuSEM Essen ist die SG BBM von allen Positionen torgefährlich, nutzt ihre Chancen effektiver. Der gegen Essen noch erkrankt ausgefallene Tom Wolf ist wieder mit dabei, steuert insgesamt drei Treffer bei. Doch auch Bob Hanning zieht im Spitzenspiel alle Register, bringt erstmals in dieser Saison Matthes Langhoff, der bislang nur für die Füchse Berlin aufgelaufen war. Vom Abwehr-/Torhüterverbund kommen noch zu wenig Impulse, doch auch Potsdam hat in der Defensive noch Steigerungspotential.
Dann wird die SG BBM zu Beginn der zweiten Hälfte eiskalt erwischt. Potsdam nimmt mit einem 7:2-Lauf innerhalb weniger Minuten das Spiel in die Hand, führt jetzt 23:19 – die vermutlich entscheidende Wendung im Spiel. Bietigheim kämpft, kann Potsdam zu Fehlern im Angriffsspiel zwingen. Alexander Velz markiert in der 47. Minute den 26:25- Anschlusstreffer. Doch dann zeigt der Spitzenreiter seine Klasse. Max Beneke ist in solchen Situationen die Lebensversicherung der Brandenburger Shooting-Stars. Der Top-Torjäger der Liga trifft dreimal in kurzer Folge, versenkt insgesamt zehn Bälle und Potsdam liegt zehn Minuten vor dem Ende wieder mit 32:27 vorne. Eine Führung die sich die selbstbewussten Hanning-Jungs in dieser Saison wohl nie mehr nehmen lassen werden.
Bericht: Bernhard Gaus
VfL Potsdam: Ludwig, Ferjan; Hansson, Simic (5), Beneke (10), Kofler (1), Nowak, Akakpo (3), Orlov (1), Gorpishin, Roosna (3), Chrintz (1), Fuhrmann (5), Sauter (3), Katic, Langhoff (2).
SG BBM Bietigheim: Baranasic, Genz, Aly; Vlahovic, Claus (2), Öhler, Wolf (3), Schäfer (6/3), de la Peña (4), Wiederstein (2), Velz (6), Barthe, Hejny (1), Bader, Pfeifer (3), Fischer (4).
Zeitstrafen: Simic (8.), Kofler (13.), Beneke (26.) – Wiederstein (3.), Fischer (21.), Claus (37.), Velz (60.)
Siebenmeter: 0/0 – 3/3
Spielverlauf: 4:4 (8.), 9:7 (14.), 10:11 (18.), 14:12 (23.), 16:17 (30.), 19:17 (34.), 23:19 (40.), 25:24 (45.), 29:25 (49.), 32:29 (52.), 34:29 (57.), 34:31 (60.)
Schiedsrichter: Mirko Krag / Marcus Hust (DHB Elitekader)
Zuschauer: 2050 (MBS arena Potsdam)