SG 09 bangt noch um Hafner – Fokus auf die Torhüterinnen
Nach elf Spieltagen hing der Himmel bei den Handballerinnen des SV Werder Bremen voller Geigen. Mit 20:2-Punkten führten die Hansestädter überraschend die Tabelle der 2. Bundesliga an. Doch nun ist das Team von der Weser nur noch Neunter, verlor anschließend fünf Spiele in Serie und bekam obendrauf vier Punkte abgezogen wegen Verstoßes gegen die Lizenzierungsrichtlinien. Somit bietet sich der SG 09 Kirchhof die Chance, bis auf drei Zähler im grün-weißen Duell an die Norddeutschen heranzurücken und die verrückte Liga noch spannender zu machen (Sa. 18.30 Uhr, Klaus-Dieter-Fischer-Halle).
„Dieses Momentum wollen wir für uns nutzen. Timm Dietrich macht in Bremen einen tollen Job, so dass sie wieder kommen werden, aber bitte nicht gegen uns“, erklärt SG-Trainer Martin Schwarzwald. Glücklich darüber, dass es seiner Mannschaft gelang, durch das 31:31 in Waiblingen die fünfte Niederlage in Serie abzuwenden und neues Selbstvertrauen zu tanken.
Ein Sonderlob verdiente sich etwa Eigengewächs Marie Sauerwald, die zwei Tore zum Remis besteuerte. Und die in Bremen eventuell noch mehr in den Fokus rücken könnte, weil die Stamm-Linksaußen Julie Hafner in dieser Woche erkrankt passen musste. „Wir werden kein Risiko eingehen, dafür sind die nächsten Wochen zu wichtig“, erklärt Schwarzwald, der weiter auf die Langzeitausfälle Anna-Maria Spielvogel (erkrankt) und Katharina Koltschenko (Riss der Trizepssehne) verzichten muss.
Verlass ist dafür weiterhin auf die Torhüterinnen, die als Team sogar die Paraden-Liste der 2. Bundesliga anführen. Dana Centini (112 Paraden), Aleksandra Orowicz (93), die in Waiblingen glänzte, und Yan Li Stannies (6) sind mit in Summe 211 gehaltenen Bällen top. Einzeln die Nummer eins ist Wioleta Pajak – die gerade ihren Vertrag in Bremen bis 2026 verlängert hat und beim 38:31 im Hinspiel das Duell zwischen den Pfosten für sich entschied. Mit der 19-Jährigen Leonie Schumacher steht Bremen dahinter ein reaktionsschnelles Top-Talent zur Verfügung.
Mit der langzeitverletzten Naomi Conze, Luca Maia Schumacher, Angelina Sauer und besonders Rechtsaußen Elaine Rode sowie den etatmäßigen Kreisläuferinnen Alina Defayay und Meike Becker fehlte Werder beim 19:31 zuletzt in Rödertal reichlich Personal. Im Spiel schied mit Lara Niemann zudem die drittbeste Torschützin des Teams um Kapitänin Denise Engelke aus. Trainer Dietrich lässt sich auf Nachfrage nicht in die Karten blicken, erklärt aber: „Wir gehen davon aus, dass wir wieder mehr Möglichkeiten haben. Unser Saisonverlauf ist sicher kurios, aber wir nehmen es so, wie es leider ist.“