Kirchhof in Freiburg gefordert – spielt sich Kavaliauskaite fest?
Freiburg/Kirchhof – Die Handballerinnen der SG 09 Kirchhof machen den Anfang. Als erstes heimisches Team ist der Zweitligist bereits wieder gefordert. Richtig heftig sogar, denn die Mannschaft von Trainer Martin Schwarzwald tritt zum richtungsweisenden Spiel in der 2. Liga bei der HSG Freiburg an (Sa. 19 Uhr, Gerhard-Graf-Sporthalle).
Gut acht Monate ist der letzte Vergleich beider Vereine her. Dabei behielt Freiburg mit 30:26 in der Aufstiegsrunde die Oberhand. Am Ende durften indes beide die Rückkehr in die 2. Liga feiern, aus der sie in 2021 abgestiegen waren. Gemeinsam ist beiden Mannschaften eine offensive Abwehr mit schnellen, wendigen und vielen kleinen Spielerinnen.
Ein großer Unterschied im Vorfeld tut nun aber den Löwinnen weh. Denn während HSG-Trainer Igor Bojic keine Verletzten zu beklagen hat, reist Kirchhof ohne zwei Schlüsselspielerinnen an. Nach Katharina Koltschenko (Riss der Trizepssehne), mit deren Rückkehr frühestens Mitte März zu rechnen ist, fällt auch noch Anna-Maria Spielvogel aus. Erkrankt und auf unbestimmte Zeit, wie Trainer Martin Schwarzwald erklärt: „Das schwächt uns in Abwehr und Angriff massiv.“
Somit schmiedete der A-Lizenz-Inhaber gestern in gleich zwei Trainingseinheiten an einer Lösung. 5:1 mit Manndeckung statt der spanischen 5:1-Deckung, 4:2 oder gar 6:0? Alles denkbar. Nicht ganz unwichtig zudem die Personalie Greta Kavaliauskaite. Denn wenn die Litauerin mitwirkt, würde sie sich im Zweitliga-Team festspielen – und könnte dem Juniorteam nicht mehr helfen.
Sicher ist indes, dass Lotte Iker als Spielmacherin gefragt ist. „Wir sind gut beraten, uns mehr auf uns zu konzentrieren als üblich und weniger detailliert auf den Gegner zu schauen“, betont Schwarzwald. Wohlwissend, dass Freiburg ungemein heimstark ist. Am sechsten Spieltag brachte die HSG Spitzenreiter Werder Bremen die erste Niederlage bei (32:24). Ähnlich beeindruckend das 25:18 gegen Mainz 05, das deren Sprung auf den dritten Rang verhinderte.
„Wir haben Bremen überrascht, müssen aber aufpassen, nun nicht selbst überrascht zu werden. Kirchhof hat ein tolles Team mit viel Potenzial“, betont Bojic und setzt auf den „Joker“ mit der „destruktiven“ 3:2:1-Deckung, die kompakt agiert und Würfe am ehesten über die Außen zulässt. Kirchhofs Julie Hafner, Marie Sauerwald oder Anamarija Boras könnten sich also auszeichnen. Im Fernduell mit Freiburgs bester Torschützin. Rechtsaußen Saskia Probst (54/4), ein „Glücksfall“ für ihren Coach. Vor der Saison von Achenheim-Truchtersheim aus der 2. französischen Liga verpflichtet. Mit ihren 1,65 m ähnlich als Gegenstoßspezialistin schnell und flink wie es Kirchhofs DNA entspricht. Was das erste Zweitliga-Spiel in 2024 nur noch reizvoller macht.