In einem umkämpften Spiel, in dem in der ersten Halbzeit die Handball-Luchse aus Buchholz-Rosengarten klar dominierten, gewannen die Rödertalbienen aufgrund der besseren zweiten Hälfte knapp mit zwei Toren. Die Hallenanzeige zeigte nach den 60 Minuten ein 26:28.
Bereits die Geräuschkulisse vor Beginn des Spiels bot einen Vorgeschmack auf das, was kommen sollte. Die Rödertalbienen wurden von einer Reihe von Anhängern und einer mindestens genauso großen Zahl von Trommeln zu dem Auswärtsspiel in den Norden begleitet. Auf der anderen Seite konnten sich die Handball-Luchse wie immer auf die lautstarke Unterstützung ihrer Fans verlassen.
Bei den Handball-Luchsen fiel kurzfristig Danique Trooster aus, so dass Lea Sandmann aus der Oberliga-Mannschaft aushalf und als Backup für Mareike Vogel im Tor bereitstand.
Die ersten 15 bis 20 Minuten des Spiels gehörten den Handball-Luchsen, die mit einer starken 6:0-Abwehr den Rödertalbienen den Wind unter den Flügel nahmen und vor allem mit schnellen Tempogegenstößen durch Cara Reiche rasch deutlich führten. Bereits in der siebten Spielminute sah sich Maike Daniels als Trainerin des HC Rödertal gezwungen, beim Stand von 4:1 ihr erstes Time-Out zu nehmen. In der 10. Spielminute führte die Heimmannschaft aus Buchholz-Rosengarten mit 7:2. Grundlage für die zu diesem Zeitpunkt deutliche Führung der Luchse war die stabile Abwehr, eine sehr gute Torhüterleistung von Mareike Vogel und eben der Tempohandball. Gegen Mitte der ersten Halbzeit konnten sich die Rödertalbienen durch zwei Zeitstrafen und eine doppelte Unterzahl für die Luchse stabilisieren und schafften es bis zum Pausenpfiff, den Abstand etwas zu verringern. Mit 15:11 Toren ging es in die Kabinen. Die Zuschauer hatten bis hierhin ein sehr überzeugendes und konzentriertes Spiel des Heimteams gesehen, in dem körperlich sehr präsente Abwehrreihen die Torausbeute noch in Grenzen hielten. Und es war ein Duell zwischen zwei guten Torhüterinnen, bei dem die Luchsin Mareike Vogel einen noch stärkeren Eindruck gegenüber der bislang besten Torhüterin der zweiten Liga Ann Rammer machte.
Nach der Pause erlebten die Zuschauer in der Nordheidehalle in Buchholz dann vertauschte Rollen. Die Rödertalbienen kamen mit einem personellen Wechsel im Tor und viel mehr Biss auf die Platte zurück und egalisierten innerhalb von sieben Spielminuten den Rückstand mit einem 5:1-Lauf zum 16:16. Und kurze Zeit später gelang dem HC Rödertal sogar der Treffer zur ersten Führung. Die Luchse, die in der ersten Halbzeit sehr konzentriert zu Werke gingen, blieben in der Abwehr weiterhin gut gestaffelt, verwarfen aber zu viele Bälle und agierten im Angriff unkonzentriert. Trotzdem – und das machte das Spiel sehr sehenswert – blieben die Luchse den Rödertalbienen auf den Fersen und konnten durch einen wundervollen Kempa wieder zum 18:18 ausgleichen.
Nach einigen weiteren Unkonzentriertheiten im Angriffsspiel setzte sich das Team des HC Rödertal in der Crunchtime allmählich ab, bis Levke Kretschmann, die für die Luchse wiederum die meisten Tore erzielte, in der 56. Spielminute innerhalb von 60 Sekunden mit zwei Toren nochmals auf 24:25 verkürzen konnte. In den letzten Minuten gelang es den Luchsen, auch durch eine offene Deckung nicht mehr, die unglückliche Niederlage zu verhindern. Das Spiel endete mit 25:27 Toren und damit einem Erfolg für das Team aus Sachsen.
Nach dem Spiel beschrieb die Trainerin des HC Rödertal, Maike Daniels, die beiden unterschiedlichen Spielhälften mit Bezug auf die Feiertage der letzten Woche: „In der ersten Viertelstunde sah es aus, als wenn wir noch im Osterurlaub gewesen wären. Wir hatten bis zum 1:5 allein vier Kontertore erhalten. Erst allmählich gelang es uns, die Beine in die Hand zu nehmen, kompakter in der Abwehr zu stehen und besser zu verschieben. In die zweite Halbzeit sind wir dann sehr gut reingekommen; meine junge Mannschaft will immer gewinnen und hat, nachdem wir das nicht optimale Rückzugsverhalten in der Pause besprochen hatten, in der zweiten Halbzeit die Probleme abgestellt.“
Auch Dubravko Prelcec, der Trainer der Handball-Luchse, beleuchtete die beiden unterschiedlichen Halbzeiten. „In der ersten Halbzeit waren wir schneller auf den Beinen. In der zweiten Hälfte waren wir nicht mehr so aggressiv, sind weniger selbstbewusst aufgetreten und haben viele Chancen aus dem Rückraum verworfen.“
Handball Luchse:
Mareike Vogel (15 Paraden), Lea Sandmann,
Jasmina Rühl (1), Nantke Ackmann, Finja Harms, Levke Kretschmann (8), Cara Reiche (5), Svea Geist (2), Hanne Nilsen Morlandsto (2/davon 2 7-Meter), Natalie Axmann, Jule Meisner, Luisa Marla Hinrichs (2), Wiebke Meyer (3), Anna Ansorge (3)
HC Rödertal:
Ann Rammer (6 Paraden), Ronja Nuhse (4 Paraden)
Marketa Zemanova, Vanessa Huth (2), Victoria Hasselbusch (5 ), Fabienne Büch (4/davon 2 7-Meter), Bo Dekker (3), Lena Smolik (3), Isabel Wolff (2), Lisa Laux, Alicja Pakala (9), Lena Mailin Schorch, Jasmin Eckart