Sechste Niederlage „kein Beinbruch“
Leipzig – Das konnte nicht gut gehen – und ging es auch nicht. „Ohne Drei“ musste sich Zweitliga-Aufsteiger Kirchhof beim HC Leipzig mit 17:27 (5:13) geschlagen geben. Nach Katharina Koltschenko (verletzt) fielen krankheitsbedingt auch noch Lotte Iker und Anna Maria Spielvogel aus. Die Ex-Bad Wildungerin saß zwar auf der Bank, konnte aber erkältungsgeschwächt nicht eingesetzt werden. Die ebenfalls angeschlagene Deborah Spatz hielt 44 Minuten durch.
Für Trainer Schwarzwald war die sechste Saisonniederlage daher „kein Beinbruch“. Denn: „Es ist das eingetreten, was man als realistisches Szenario ansehen konnte.“ Zu erwarten bzw. zu befürchten war dabei auch die Topform von Nele Kurzke. Die ehemalige Bundesliga-Torfrau von Bayer Leverkusen, die in den letzten beiden Spielen unter Neu-Trainer Erik Töpfer so richtig aufblühte. Und auch, gleich zu Beginn, dem geschwächten Kirchhofer Angriff den Garaus machte.
Nach dem Ausfall von drei Spielmacherinnen, die das SG-System verinnerlicht hatten, versuchte sich Abwehrchefin Agustina Loro Jean auf der Mittelposition, flankiert im rechten Rückraum von Lina Nöchel. Beide mühten sich redlich, konnte sich jedoch gegen die kompakte Leipziger Deckung nur wenig Chancen erspielen, die dann die überragende Torfrau des Ex-Meisters von 2010 meist zunichtemachte.
Folgerichtig wurde die 33-Jährige nach dem Spiel von den eigenen Fans zur „Spielerin des Spiels“ gewählt. Einen Titel, den sie sich, zum Glück für die Gäste, jedoch mit Kirchhofs starker Torfrau Aleksandra Orowicz teilen musste.
Der Polin hatte Martin Schwarzwald nach ihrer starken Leistung gegen ESV Regensburg den Vorzug vor Dana Centini gegeben – und lag damit richtig. Die 27-Jährige war mit zahlreichen Paraden die Garantin für die Schadensbegrenzung in der ersten Hälfte. Auch wenn sie nicht verhindern konnte, dass die Gastgeber sich früh absetzten. Und mit einem 5:0-Lauf in den letzten 13 Minuten vor der Pause bereits für klare Verhältnisse sorgten. Anamarija Boras, Wiktoria Zakrzewska, Lina Nöchel und Weyh scheiterten in dieser Phase an Nele Kurzke.
Immerhin: Die zweite Hälfte konnten die Kirchhoferinnen fast ausgeglichen gestalten (12:14). Das war einer Deckungsumstellung (von 5:1 auf 6:0) vor dem Wechsel geschuldet, die sich nun langsam bezahlt machte. Dahingehend, dass die Gäste Leipzigs Rückraum besser in den Griff bekamen. Dafür erzielte allerdings die eingewechselte Rechtsaußen Pauline Uhlmann allein in der zweiten Hälfte vier Tore. Im SG-Angriff zog mittlerweile die sonstige Linksaußen Marie Sauerwald die Fäden. Von allen Ersatzlösungen die beste Option.