TIGER Girls lassen gegen die Nordfrauen einen Punkt liegen
2. Handball-Bundesliga, Frauen: VfL Waiblingen – TSV Nord Harrislee 26:26
Kleiner Dämpfer für die TIGER Girls im Kampf um den Klassenerhalt: Gegen den Tabellenvorletzten TSV Nord Harrislee drehten die Waiblingerinnen zwar den 13:17-Halbzeitrückstand bis zur 54. Minute in die 25:23-Führung. Doch anschließend ließen die TIGERS gleich mehrfach die Chance liegen, um den berühmten Sack zuzumachen. Am Ende kam daher das nun bereits sechste Unentschieden für den VfL in der laufenden Saison heraus.
Der TIGERS-Trainer Hans Christensen haderte noch lange Zeit nach dem Schlusspfiff mit der Punkteteilung. Nach einer schwachen Abwehrleistung im ersten Durchgang und dem Vier-Tore-Halbzeit-Rückstand trat sein Team im zweiten Durchgang deutlich stabiler und zielstrebiger auf. Doch in den entscheidenden Momenten spielte der VfL zu umständlich und zeigte Nerven.
Die Nordfrauen starteten mutig und mit viel Schwung in die Partie und wirbelten die Waiblinger Defensive ordentlich auf. Die war in den letzten Spielen das Prunkstück des Teams, doch der VfL bekam im ersten Durchgang keinen Zugriff auf den starken Gästerückraum mit Ellis Bruhn, Jane Andresen und Leonie Mettner. Bis zum 7:7-Zwischenstand nach knapp 20 Minuten hielt der Gastgeber die Partie noch ausgeglichen. Doch dann waren die Nordfrauen kaum mehr zu halten. Harrislee führte beim 15:11 erstmals mit vier Toren Differenz. Zwar legte auch die Waiblinger Offensive zu, spielte nun druckvoller und mit mehr Entschlossenheit im Abschluss. Doch die Abwehr blieb die Achillesferse. Bezeichnend für den TIGERS-Auftritt in Durchgang Eins: Mit der Schlusssirene kassierte der VfL noch einen unnötigen Treffer zum 13:17-Pausenrückstand.
Mit einem anderen Gesicht traten die TIGERS nach dem Wiederbeginn auf: Nun stand die Abwehr deutlich kompakter und brachte die Gäste immer wieder in Zeitspielnot. In der Offensive war mehr Bewegung und Zielstrebigkeit drin. Mit viel kämpferischem Einsatz drehte der VfL binnen neun Minuten durch den 6:1-Lauf den Pausenrückstand in die 19:18-Führung. Aber es schlichen sich auch immer wieder technische Fehler bei den TIGERS ein, die eine höhere Führung verhinderten. Das letzte Drittel war die reinste Achterbahnfahrt für die beiden Teams und die 325 Zuschauer in der Waiblinger Rundsporthalle. Harrislee holte sich die Führung zurück, auch weil der VfL kurz hintereinander zwei Strafwürfe nicht verwertete. Und dennoch: Gestützt auf die nun deutlich stabilere Abwehr und die Paraden von TIGERS-Keeperin Svenja Wunsch holte sich der Gastgeber beim 25:23 die erste Zwei-Tore-Führung in der Partie überhaupt. Doch der VfL verpasste den entscheidenden Punch, um die Gäste von der dänischen Grenze auf die Verliererstraße zu schicken. Mal wurden gute Tormöglichkeiten vergeben, mal zu umständlich gespielt und der Ball ohne Wurf aufs gegnerische Tor wieder hergeschenkt. So kam es, wie es fast schon kommen musste: Das Team des TSV-Trainers Hendryk Jaenicke glich auch die letzte Waiblinger Führung nochmals aus und erkämpfte sich verdient das 26:26-Unentschieden.
Für die TIGERS war es wie schon bei den fünf Unentschieden zuvor in der laufenden Saison ein weiterer verlorener Punkt, um sich etwas mehr vom Relegationsplatz 12 abzusetzen. Doch diese Chance haben die Waiblingerinnen bereits am kommenden Samstag: Da geht es für den VfL zum nach Pluspunkten gleichauf liegenden Tabellennachbarn Werder Bremen.
VfL Waiblingen: Svenja Wunsch, Celina Meißner; Vanessa Nagler (1), Magdalena Probst (6/4), Matilda Ehlert (3), Samira Brand (4), Kimberly Gisa (7), Leonie Henkel (1), Laura Nagy (1), Maren Keil, Maxime Luber (1), Lara Eckardt (2).
TSV Nord Harrislee: Jula Zietz, Lea Tiedemann; Ellis Bruhn (9/1), Marie-Sophie Weitzel, Leonie Mettner (3), Jane Andresen (5), Marie Pfleiderer, Jonna Schaube (1), Sophia-Luise Frauenschuh (1), Hanna Klingenberg (1), Tabea Schleemann, Leonie Thomssen (2/1), Anna Thomssen (4).
Bericht: Frank Moser