Kurz nach dem befreienden Heimsieg am Sonntag ist der Handball Sport Verein Hamburg erneut gefordert. Am morgigen Donnerstagabend trifft der HSVH in Mannheim auf die Rhein-Neckar Löwen. Seit dem Bundesliga-Aufstieg gingen die Hamburger in beiden Auswärtsspielen bei den Löwen als Sieger vom Feld.
Riesig war die Erleichterung am Sonntag in der Sporthalle Hamburg bei allen, die es mit dem Handball Sport Verein Hamburg halten. Nach dreimonatiger Sieglos-Serie konnten endlich wieder zwei Punkte bejubelt werden. Die Hamburger setzten sich nach einer spannenden Partie mit 33:31 gegen FRISCH AUF! Göppingen durch.
Nur wenige Tage später trifft der HSVH im Rahmen des 24. Spieltags der LIQUI MOLY HBL auf die Rhein-Neckar Löwen. Anpfiff der Partie ist am morgigen Donnerstag, den 29. Februar, um 20:30 Uhr in der SAP Arena Mannheim. Der HSVH zog durch den Erfolg am Samstag vorerst am SC DHfK Leipzig (zwei Spiele weniger) vorbei auf Platz 14 und hat den Abstand auf einen Abstiegsplatz mit 16:28 ein wenig vergrößern können. Die Rhein-Neckar Löwen befinden sich mit 20:24 Punkten momentan auf Rang 9.
Löwen nach Ergebnis-Krise zurück in der Spur
Nicht nur für den HSVH waren die letzten Monate eine Durst-Strecke ohne Siege, denn die Rhein-Neckar Löwen warteten in der LIQUI MOLY HBL bis vor kurzem knapp über zweieinhalb Monate auf einen Erfolg. Nachdem bereits in der Vorwoche in der EHF European League der Knoten beim 27:26-Sieg gegen Hannover-Burgdorf platzte, gelang dem Team von Trainer Sebastian Hinze am vergangenen Spieltag auch in der Handball-Bundesliga wieder ein Sieg.
Die Löwen gewannen mit 33:31 bei Tabellen-Schlusslicht HBW Balingen-Weilstetten und setzten am gestrigen Abend in der EHF European League in Hannover mit einem 32:24 Auswärts-Sieg ein klares Statement. Überragender Mann der Partie war Torhüter David Späth, der sagenhafte 23 Paraden zeigte und den Hannoveraner Angriff verzweifeln ließ.
Die Hamburger werden sich mögliche Punkte gegen den favorisierten DHB-Pokal-Sieger von 2023 erneut mit einer starken Leistung erkämpfen müssen und auch für die Löwen gilt es die eigene Leistung über die gesamte Partie konstant hochzuhalten. Eben das gelang den Blau-Gelben in den letzten Wochen besonders in der 2. Halbzeit nicht. Ob das Team durch die kürzlichen drei Siege nun die nötige Sicherheit zurückgewonnen hat, wird sich in der kommenden Partie zeigen.
Führungs-Trio im verletzungsgeplagten Löwen-Kader
Bereits 24 verschiedene Akteure standen in dieser HBL-Saison im Löwen-Kader. Grund sind eine Vielzahl von Ausfällen, mit denen die Mannschaft und das Trainerteam immer wieder zurechtkommen müssen. Uwe Gensheimer, Patrick Groetzki und Mikael Appelgren sind dabei nur ein Teil der Spieler, auf die in dieser Spielzeit bereits und noch immer verzichtet werden muss.
Im restlichen Aufgebot überzeugen besonders Niclas Kirkelokke (116 Tore, 55 Assists) und das DHB-Duo, bestehend aus Spielmacher Juri Knorr (99 Tore, 55 Assists) und Kreisläufer Jannik Kohlbacher (96 Tore).
Ebenfalls viel Verantwortung übernimmt der nachverpflichtete Rechtsaußen Tobias Reichmann. Der ehemalige DHB-Spieler und Europameister von 2016 wechselte als Ersatz für den verletzten Patrick Groetzki im Januar zu den Löwen. Zuvor war Reichmann ein halbes Jahr vereinslos, nachdem er in der Vorsaison für Drittligist TV Emsdetten in der Rolle des Rückraum-Rechten auf Torejagd ging. In seinen ersten sechs Spielen für die Löwen erzielte er nun wettbewerbs-übergreifend überzeugende 33 Treffer.
HSVH auswärts gegen die Löwen ungeschlagen
Zwei Siege aus zwei Begegnungen ist die bisherige Bilanz der Hamburger bei Auswärts-Spielen gegen die Rhein-Neckar Löwen. Dass die Mannschaft von Trainer Torsten Jansen seit dem Aufstieg in die Bundesliga damit die maximale Ausbeute gegen das Top-Team in Baden-Württemberg holte, zeigt was mit guten Leistungen möglich ist. Bis zum Hinspiel im Dezember waren die Hamburger sogar noch komplett ungeschlagen gegen die Löwen.
Im Hinspiel kämpfte sich die Jansen-Sieben nach schlechtem Start in der Barclays Arena zurück in die Partie und erspielte sich zwischenzeitig sogar den Ausgleich. Die Aufholjagd kostete am Ende jedoch wohl zu viel Kraft und so gewannen die Löwen das Spiel mit 36:32. Das Ergebnis zeigt: ein Sieg am Donnerstag wäre eine erneute Überraschung und ist nur mit einem überzeugenden Auftritt möglich.
„Bonus-Spiel“ für die Hamburger
Dani Baijens sieht Chancen für den HSVH gegen den kommenden Gegner und sagt vor der Partie: „In den letzten Jahren sahen wir in den Spielen gegen die Löwen oft gut aus. Sie haben aber eine gute Mannschaft und super Spieler mit viel Potential, doch auch wir haben in jedem Spiel die Möglichkeit zu punkten. Dafür müssen wir unsere beste Leistung abrufen und ich habe nun nach dem Sieg gegen Göppingen das Gefühl, dass uns das auch gelingen kann.“
Torhüter Johannes Bitter sprach von einem „Bonus-Spiel“ in dem man aufgrund der Favoritenrolle der Löwen und durch den Sieg gegen Göppingen freier aufspielen könne. Positiv für die Hamburger könnte sich auch der Umstand darstellen, dass die Löwen nicht einmal 48 Stunden zuvor noch in der EHF European League auswärts bei der TSV Hannover-Burgdorf im Einsatz waren und somit sicherlich nicht optimal regeneriert in die Partie gehen können.
Es darf also mit Spannung erwartet werden, ob der Handball Sport Verein Hamburg den positiven Schwung der vergangenen Tage in eine gewinnbringende Leistung umsetzen kann. Zu verfolgen gibt es das Vorhaben der Hamburger ab 20:15 Uhr live bei DYN.