Die Grün-Weißen unterliegen dem Rekordmeister in einer sehr emotionalen, teilweise hitzigen Partie mit 27:29, überzeugen aber in der ausverkauften Buderus Arena mit einer kämpferisch starken Leistung.
Am Ende fehlte nicht viel und die HSG Wetzlar hätte dem THW Kiel wenigstens einen Zähler abgeknöpft. Doch die Sekunden liefen gnadenlos runter. Die Grün-Weißen wollten irgendwie noch einmal an den Ball kommen. Doch kurz vor Schluss hatte sich THW-Linkshänder Harald Reinkind dann doch durchgetankt und erzielte den 29:27-Siegtreffer für seine Mannschaft. In einer sehr emotionalen, zwischenzeitlich auch hitzigen Partie der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga hatten die Gastgeber in einer ausverkauften Buderus Arena zur Pause noch mit 14:13 geführt.
Die erste Hälfte: Die Kieler fanden besser in die Begegnung und lagen mit 3:1 vorne, ehe die Gastgeber so langsam in Fahrt kamen. Die Deckung arbeitete von Beginn an gut, der Angriffsmotor brauchte eine Weile, um in Schwung zu kommen. Beim 5:5 war der Ausgleich geschafft. Eine kurze Schwächephase und vier THW-Treffer in Folge brachten die Grün-Weißen nicht aus dem Konzept. Denn einer lief zur Hochform auf: Torwart Till Klimpke parierte etliche Würfe der Norddeutschen und war im ersten Durchgang ein grandioser Rückhalt für seine Mannschaft. Der Lohn: Ein 7:1-Lauf zwischen der 19. und 27. Minute. Die Kieler, die am Donnerstag beim 31:21 im Champions-League-Viertelfinale gegen Montpellier einen genialen Abend erlebt hatten, wankten und lagen zur Pause mit 13:14 zurück.
Die zweite Hälfte: Kiels Trainer Filip Jicha stellte seine Deckung auf eine 3:2:1-Formation um und beorderte den bis dahin nur auf der Bank sitzenden Domagoj Duvnjak auf die Spitze. Bis zum 18:16 blieb die HSG erfolgreich, danach unterliefen ihr im Angriff ein paar Fehler zu viel. Und die bestrafte der nun angestachelte Rekordmeister gnadenlos. Beim 23:19 waren die Zebras obenauf. Doch die Wetzlarer wehrten sich noch einmal gegen die drohende Niederlage. Lenny Rubin erzielte 36 Sekunden vor Schluss den 27:28-Anschlusstreffer. Bei den Fans keimte die Hoffnung auf, vielleicht doch noch einen Punkt in der Buderus Arena zu behalten. Doch der THW war zu abgezockt und leistete sich im letzten Angriff keinen Fehler mehr. Im Gegenteil: Reinkind machte den Deckel drauf.
Wetzlar: Till Klimpke (1/15 Paraden), Grazioli (n.e.) – Pedersen (1), Meyer (2), Schmidt, Ole Klimpke (3), Vranjes (1), Becher (7/4), Fredriksen, Wagner (3), Mellegard (n.e.), Zelenovic (1), Rubin (6), Fuchs, Novak (1), Cavor (1).
Kiel: Mrkva (6 Paraden), Bellahcene (2 Paraden) – Duvnjak (1), Reinkind (2), Overby (3), Wiencek (1), Ekberg, Faust (1), Johansson (6/3), Dahmke (4), Szilagyi, Gurbindo, Wallinius (2), Bilyk (6), Pekeler (1), á Skipagotu (2).
Schiedsrichter: Cesnik/Konrad (Gummersbach) – Zuschauer: 4421 (ausverkauft) – Zeitstrafen: 12:10 Minuten.
Spielfilm: 2:4 (8.), 5:5 (13.), 5:9 (19.), 13:11 (29.), 14:13 (Halbzeit) – 17:15 (36.), 18:19 (41.), 22:26 (54.), 25:27 (57.), 27:29 (Ende)