Mit 32:26 (16:12) gewann der Thüringer HC das Derby gegen die SV Union Halle-Neustadt. Zunächst gelang es den Gästen, sich mit zwei Toren abzusetzen. Liegengelassene Chancen, zu wenig Druck im Spiel Eins-gegen-eins nutzten die Wildcats, um zum 8:8 auszugleichen. Die Gäste stabilisierten sich zusehends und bauten bis zur Pause eine Viertoreführung aus. Die Gastgeberinnen taten sich schwer gegen die zupackende Abwehr ihrer Gegnerinnen und so mussten sie die Thüringerinnen Mitte der zweiten Halbzeit auf sieben Tore davonziehen lassen. Herbert Müller nutzte den Spielverlauf allen Spielerinnen Einsatzzeiten zu geben. Die Mannschaft ließ den Spielfaden nicht abreißen und sicherte sich die Führung bis zum Spielende. Beste Werferin aufseiten der SV Union Halle-Neustadt war Cara Reuthal mit zwölf Toren. Je sechs Treffer erzielten Kathrin Pichlmeier und Johanna Reichert für die Gäste.
Mit einer Parade startete Nicole Roth ins Auswärtsspiel gegen die Wildcats aus Halle-Neustadt. Trotz einer offensiven Gästeabwehr fand die SV Union die Lücke und ging mit 1:0 in Führung. Auf der Gegenseite kassierte Cecilie Woller frühzeitig die erste Zeitstrafe, in Überzahl zirkelte Nathalie Hendrikse den Ball zum 1:1 ins gegnerische Tor. Die Gastgeberinnen zogen ihre Angriffe in die Breite, mussten mit Zeitdruck im Nacken den Abschluss suchen. Der Innenblock des THC stand geschlossen und verhinderte im Spielverlauf mehrfach den Torerfolg. Mit zwei Toren in Folge stellte Nathalie Hendrikse die 1:3-Führung her. Die Saalestädterinnen blieben dran und schafften den Ausgleich, bevor Johanna Stockschläder ihre Mannschaft wieder in Führung brachte. Nach knapp zehn Minuten lagen die Gäste mit 3:5 in Führung. Die Wildcats ließen nicht abreißen. Das Tempo zog auf beiden Seiten spürbar an, Halle fand auf die Treffer der Gäste die schnelle Antwort. Sarah Suba parierte gegen den THC und schon gelang den Unionerinnen zuerst der Ausgleich zum 8:8 und nach Treffer von Cara Reuthal die Führung. Halle war im Spiel, sie hatten den Respekt abgelegt und selbst Druck den Druck erhöht. Alexandra Lundström scheiterte von der Strafwurflinie. Mitte der 19. Minute nahm Herbert Müller das erste Team Timeout. Im Angriff zeigte der THC immer wieder Schwächen vorm gegnerischen Gehäuse. Sarah Suba nutzte die Ungenauigkeiten und verhinderte die Torerfolge der Gäste. Nach sieben Minuten erlöste Johanna Stockschläder ihre Mannschaft von der Torflaute und glich aus. Mit insgesamt drei Toren in Folge setzte sich der THC auf 9:11 ab, Till Wiechers nahm die Auszeit für die SV Union. Deutlich früher trat die Abwehr des THC gegen die Angriffsreihe der Gastgeberinnen heraus und störte früh den Spielaufbau. Die Wildcats versuchten mit dem Sieben-gegen-sechs ein Überzahlspiel aufzubauen. Zweimal hintereinander eroberte der THC den Ball und netzte ins leere Tor ein. Mit 16:12 aus Sicht der Thüringer Mannschaft ging es in die Halbzeitpause.
Deutlich effektiver gestaltete der Thüringer HC die letzten Minuten der ersten Halbzeit und lag mit vier Toren in Front. Gleich nach Wiederanpfiff erzielte Kathrin Pichlmeier das 17. Tor der Gäste. Gegen ein ehrgeiziges Team wie die Wildcats durfte sich der THC nicht auf dem Vorsprung ausruhen, das machte Cecilie Woller mit dem Tor zum 13:17 deutlich. Der aktuelle Tabellenvierte setzte nun deutlicher auf das schnelle Umschaltspiel. Die Abwehr eroberte in der 37. Minute den Ball, Johanna Stockschläder schloss den Tempogegenstoß erfolgreich zum 15:20 ab. Die Saalestädterinnen gingen das hohe Tempo mit und ließen die Thüringerinnen zunächst nicht weiter davonziehen. Nach 40 Minuten nahm Till Wiechers die nächste Auszeit. Dem nach mehreren Anläufen herausgespielte Treffer zum 18:22 durch die Wildcats antwortete Johanna Stockschläder prompt. Dem THC gelang es, das Spiel deutlicher für sich zu gestalten, die Abwehr der Gastgeberinnen mit dem schnellen Spiel auseinanderzuziehen und Lücken zu reißen. Mitte der zweiten Halbzeit stand eine vorentscheidende 20:27-Führung auf der Anzeigetafel. Zwölf Minuten vor Spielende bat Herbert Müller seine Mannschaft zum Gespräch und forderte die Spielerinnen auf, nicht nachzulassen und mutiger ins Spiel Eins-gegen-eins zu gehen. Eine Minute später die Balleroberung des THC aus einer gut stehenden Abwehr, Ida Gullberg vollendete den Konter zum 21:28. Halle, war um Ergebniskosmetik bemüht und ließ nicht locker. Die offensive Abwehr der Thüringerinnen agierte flexibel, das raubte den Wildcats Kraft. Dinah Eckerle hielt mehrfach ihr Tor sauber und trug so dazu bei, dass ihre Mannschaft mit einer 22:30-Führung in die Crunchtime gehen konnte. Für Halle ließ sich die sechste Niederlage in Folge nicht mehr abwenden. Mit einem verdienten 32:26-Auswärtssieg holte der Thüringer HC die nächsten zwei Punkte.
Statistik:
SV Union Halle-Neustadt: Sara Suba, Lara Lepschi; Edita Nukovic 1, Lotta Woch 1, Cecilie Woller 4, Emma Hertha, Tabea Wipper 1, Helena Mikkelsen, Lilli Röpcke 1, Cara Reuthal 12/1, Alexandra Lundström, Julia Niewiadomska 4, Ilona Kieffer, Vanessa Dierks 1, Lucy Strauchmann 1.
Thüringer HC: Dinah Eckerle, Nicole Roth; Sonja Frey 3, Nathalie Hendrikse 5, Yuki Tanabe, Sara Rønningen 2, Vilma Matthijs Holmberg, Kathrin Pichlmeier 6/2, Anika Niederwieser, Johanna Stockschläder 4, Ida Gullberg 4, Kerstin Kündig 1, Johanna Reichert 6/1, Jennifer Rode, Josefine Hanfland 1.
Strafwürfe: 1/2 – 3/3.
Zeitstrafen: 3 – 0.
Zuschauer: 611.
Schiedsrichter: Fabian Friedel/Rick Herrmann.
Bericht: Bernd Hohnstein/Andreas Hofmann