Wie ein Heimsieg!! Bunkerladies ringen Spitzenreiter Punkt ab



Spitzenreiter VfL Waiblingen ist ein alter Bekannter

Mit den Waiblingen Tigers kommt der Klassenprimus am Samstagabend in den Bunker: Das Team aus der Nähe von Stuttgart duellierte sich lange Jahre mit dem ESV in der 3. Liga, bis eine Spielgemeinschaft mit dem SC Korb 2017 das Zweitligaticket bedeutete. Nun darf der VfL vom Aufstieg in die Beletage des deutschen Damenhandballs träumen.

Handball gilt als Sportart, in der man eingespielt sein muss, um erfolgreich zu sein. Der VfL Waiblingen Tigers beweist in dieser Spielzeit, dass wenn Talent, Teamchemie und Trainer stimmen, dies auch mit einer großen Fluktuation im Kader klappen kann. Sieben Abgängen standen acht Zugänge gegenüber. Dabei bediente sich die sportliche Leitung um Trainer Thomas Zeitz vornehmlich bei Absteigern. Torhüterin Svenja Wunsch kam aus Freiburg, Linksaußen Rabea Pollakowski aus Rödertal, Diana Sabljak aus Kirchhof und von Ex-Bundesligist Ketscher Bären Rückraumspielerin Samira Brand und Kreisläuferin Anna Filmar. Während der Spielzeit stieß mit Positionskollegin Margot Bergfeld noch eine talentierte Spielerin aus Frankreich zum Team. Die torgefährlichste Spielerin (69 Tore) ist allerdings mit Spielmacherin Vanessa Nagler eine Akteurin, die bereits seit 2017 das Waiblinger Trikot trägt.

Damals sicherte eine Spielgemeinschaft mit Aufsteiger SC Korb dem langjährigen ESV-Drittligakonkurrenten das Zweitligaticket. Aus der achtplatzierten FSG Waiblingen/Korb wurde ein Jahr später wieder der VfL Waiblingen, der sich mit den Plätzen sechs, fünf und in der Saison 2020/21 wieder sechs im vorderen Tabellendrittel der 2. Handball-Bundesliga etablieren konnte. Dass in diesem Jahr mehr drin sein könnte, merkten die Tigers bereits im ersten Saisonspiel. Da deklassierte das Team im Derby den Bundesligaabsteiger und eigentlichen Aufstiegsfavoriten Frisch Auf! Göppingen in dessen Halle mit 33:21. Weitere eindrucksvolle Belege für die Stärke waren unter anderen der Pokalsieg gegen Bundesligist TSV Bayer 04 Leverkusen und der 22:20-Auswärtserfolg bei Titelkandidat Füchse Berlin. Einziger Makel in der ansonsten perfekten Bilanz in Liga und Pokal war kürzlich die völlig überraschende 21:29-Heimniederlage gegen den TSV Nord Harrislee. Dass die Zeitz-Truppe diesen Ausrutscher gut weggesteckt hat, haben die nachfolgenden sicheren Erfolge gegen die Ex-Bundesligisten Mainz (26:18) und vor Wochenfrist gegen Ketsch (34:30) gezeigt.

Auch den Bunkerladies gelang am vergangenen Samstag die Rehabilitation für die schwache Vorstellung bei der 21:37-Heimniederlage gegen den Tabellenzweiten HSV Solingen-Gräfrath: Bei Mitaufsteiger MTV Heide sicherten sich die Oberpfälzerinnen zwei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt und schoben sich auf den fünften Platz des 16er-Feldes vor. Gegen Waiblingen ist die Favoritenlage so deutlich gelagert wie gegen Solingen, doch gegen die Tigers wollen die Gastgeberinnen die Krallen ausfahren und die Partie wesentlich enger gestalten. Dazu muss im Angriff entschlossen agiert und besonders gut auf den Ball aufgepasst werden, damit den Schwäbinnen nicht zu viele einfache Kontertore gestattet werden. Auch in der Deckung muss konsequenter und vor allem effektiver geschoben werden, um die individuell starken Gästespielerinnen im Verbund zu bekämpfen. Coach Csaba Szücs kann bei dieser Herkulesaufgabe wieder auf Rechtsaußen Nicole Schiegerl zurückgreifen. Dass die Bunkerladies auch gegen Spitzenteams gut aussehen können, haben sie bereits gegen die Füchse Berlin bewiesen. Eine ähnlich starke Leistung wie damals erhofft sich Szücs auch gegen Waiblingen: „Wir wollen uns deutlich anders präsentieren als gegen Solingen“, gibt Szücs die Zielsetzung aus. Anwurf ist wie gewohnt um 19.30 Uhr.

Sand(kasten)freundinnen: Mit Lena Klingler kommt eine Tigers-Spielerin angereist, die in diesem Jahr mit zwei Bunkerladies im Sand große Erfolge feiern durfte. Mit Amelie Bayerl gewann Klingler im Nationaltrikot die Goldmedaille bei der Beachhandball-Europameisterschaft und mit ESV-Kreisläuferin Julia Drachsler die Deutsche Meisterschaft im Trikot der Minga Turtles.

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