In letzter Minute gedreht – ESV gewinnt mit einem Tor Vorsprung gegen die SG Schozach-Bottwartal



Vorab möchten wir uns entschludigen, dass in den letzten zehn Spielminuten keine Tore des ESV 1927 gezeigt werden. Das Stativ hat der Stimmung in der Halle nachgegeben und die Kamera dementsprechend nur noch den Hallenboden gefilmt.

ESV dreht Krimi

25:24-Erfolg beim starkem Aufsteiger Schozach/Bottwartal

Die ESV-Drittliga-Handballerinnen mühten sich am Sonntagabend zu einem ganz hart erkämpften 25:24-Auswärtssieg bei der schon vor Anpfiff von ESV-Trainer Stefan von Frankenberg („Ich erwarte die im vorderen Drittel“) zurecht hoch eingeschätzten SG Schozach/Bottwartal. Dass der Liganeuling aufgrund der hochkarätigen Verstärkungen wie der ehemaligen Möglinger Goalgetterin Denise Geier (6 Feldtore) kein klassischer Aufsteiger ist, war im Vorfeld klar. Acht verschiedene Torschützinnen bei den Gastgeberinnen allein im ersten Abschnitt waren Beleg für einen sehr tief besetzten Gegner. Die Regensburgerinnen konnten durch einen Doppelschlag von Amelie Bayerl und der erneut bärenstarken Franzi Peter in der zweiten Spielminute zwar mit 2:1 in Führung gehen, doch in der Folgezeit hatte der ESV in der Offensive Schwierigkeiten. Schozach/Bottwartal konnte – angetrieben von einer tollen Kulisse von über 400 Zuschauern – immer vorlegen. Die Gäste aus der Oberpfalz, die weiter ohne Rekonvaleszentin Nicole Schiegerl und die erkrankte Kreisläuferin Sara Mustafic auskommen mussten, hatten alle Hände voll zu tun, dran zu bleiben. Einen Mini-Lauf der Gäste, der im 10:10-Zwischenstand endete, stoppte SG-Trainer Michael Stettner mit einer Auszeit. Wenige Minuten später griff sein Gegenüber von Frankenberg zur grünen Karte. Die Auszeit brachte aber nicht das gewünschte Resultat: Besonders ärgerlich war, dass der ESV eine zweiminütige Überzahlsituation kurz vor der Pause zu keinem Treffer nutzen konnte und mit 13:15 im Hintertreffen lag. „Wir haben heute wieder 13 klare Tormöglichkeiten liegen lassen, das müssen wir unbedingt abstellen“, haderte der Übungsleiter mit der Chancenverwertung.

Der ESV kam entsprechend angefressen aus der Kabine und drückte aufs Gaspedal: Amelie Bayerl sorgte zweimal für das Unentschieden (15:15, 16:16). Julia Drachsler konnte im Anschluss nach langer Zeit wieder eine ESV-Führung herstellen, doch die Gastgeberinnen antworteten schnell mit einem Doppelschlag. Die Partie wogte hin und her. In der 44. Minute führte die SG mit 22:20, doch eine bärenstarke Abwehrleistung in der Schlussviertelstunde ermöglichte Regensburg letztlich den knappen Sieg. Schozach/Bottwartal gelang in den letzten neun Minuten kein einziger Treffer. Die letzten drei Tore des Thrillers erzielte der ESV, der den 22:24-Rückstand nach 51 Minuten noch drehen konnte. Den Siegtreffer markierte Isabel Toth, die einen Abpraller zum 25:24 verwandelte. Ein Sieg des Willens, den die Oberpfälzerinnen in Unterzahl über die Ziellinie brachten. „In der vergangenen Saison hätten wir die Partie wahrscheinlich verloren. Da ist schon ein Lerneffekt bei unserer jungen Mannschaft festzustellen. Heute konnte ich immer wieder frische Kräfte bringen, das war in der Schlussphase entscheidend“, bilanzierte Stefan von Frankenberg. „Bei diesem starken Gegner werden nicht viele Gegner gewinnen. Umso besser, dass wir es geschafft haben. Kompliment an die Mannschaft für diesen tollen Fight.“ Durch den knappen Sieg sind die Regensburgerinnen neben Spitzenreiter TuS Metzingen II das einzig verlustpunktfreie Team der Liga. Am Donnerstag, 3. Oktober kommt die Bundesliga-Reserve zum Spitzenspiel an die Donau gereist.

ESV 1927 Regensburg:

Tor: Kristyna Hurtova, Chiara Zellner

Franzi Peter 9/3, Natascha Weber 4/2, Amelie Bayerl 3, Julia Drachsler, Doro Mooser, Nicole Lederer je 2, Andrea Vlachova, Anna Fuhrmann, Isabel Toth je 1 sowie Carina Vetter und Sophia Peter.

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