Die erste Herrenmannschaft der Spielgemeinschaft S3L unterstützt die Intensivpflege-Einrichtung für Kinder und Jugendliche in Heppenheim
„So große Männer zu Besuch bei uns, das ist natürlich etwas ganz besonders“, lacht Saskia Urlaß, die stellvertretende pädagogische Leitung der Bärenfamilie in Heppenheim, Große Männer gib es hier nämlich nicht so oft, da die 14 Kinder in der stationären Einrichtung überwiegend von Frauen betreut werden. Entsprechend freuen sich die Kinder und Jugendlichen sehr, sie strahlen die Handballer an und recken ihre Ärmchen. Die großen Männer der S3L – das sind in diesem Fall
die Spieler der ersten Mannschaft Yessine Meddeb, Luca Mastrocola und Sven Schreiber sowie Mark Wetzel, der sportliche Leiter. Besonders neugierig ist der kleine Aurelio. Der zehn Monate alte Junge fühlt sich auf den starken Armen von Mark Wetzel und Yessine Meddeb pudelwohl.
Die Handballer kommen natürlich nicht mit leeren Händen, sondern haben mehrere Kisten dabei, voll mit kleinen Geschenken und T-Shirts. „Die T-Shirts sind toll“, sagt Tanja Bauer, die ebenfalls bei der Bärenfamilie arbeitet. Die Kinder würden sehr viel mehr mitbekommen, als man im ersten Moment ahnt, betont sie. Gerade über neue Kleidung freuen sich viele sehr. Und natürlich ist ein Besuch immer auch eine willkommene Abwechslung. Tanja Bauer ist die Mutter von Spieler Lucas Bauer. Von ihm kam auch die Idee, die Bärenfamilie zu unterstützen. „Wir sind von der Arbeit, die hier geleistet wird, wirklich beeindruckt“, sagt Mark Wetzel. Die Zimmer auf der Pflegestation sind liebevoll und bunt eingerichtet, durch die großen Fenster kommt viel Licht herein und die Kinder werden nicht allein gelassen.
„Es ist uns sehr wichtig, neben der medizinischen Intensivpflege die Kinder ganz individuell zu betreuen“, betont Saskia Urlaß. Das pädagogische Konzept umfasst neben mehreren regelmäßigen Therapien in der Woche auch Spielen, Basteln, Malen, Kochen und Backen. Mitmachen dürfen alle, so gut sie es eben können. „Wir spüren täglich, wie wichtig es ist, sich mit den Kindern zu beschäftigen“, sagt Saskia Urlaß. Die studierte Kindheitspädagogin arbeitet seit März 2021 bei der Bärenfamilie. „Unsere Kinder sind rund um die Uhr komplett auf uns angewiesen“, erzählt sie, einige müssten beatmet werden, viele litten an epileptischen Anfällen. Die Arbeit sei oft intensiv und entsprechend anstrengend. „Dennoch bekommen wir täglich ganz viel zurück“, betont sie, „ein Lächeln, ein Streicheln, zufriedene kleine Gesichter, das Gefühl, dass sich die Kinder wohlfühlen, ist ein Geschenk“, ergänzt sie.
Die Intensivpflege Station in unmittelbarer Nähe des Heppenheimer Kreiskrankenhauses gibt es seit März 2019. Sie versorgt beatmete Kinder und Jugendliche sowohl in der Langzeit- als auch in der Kurzzeitpflege. Bundesweit gibt es insgesamt 13 stationäre Einrichtungen der Bärenfamilie sowie neun ambulante Stationen.
Die Bärenfamilie kommt am Samstag, dem 07.12. zum Heimspiel der S3L gegen den TV Korschenbroich zu Besuch in die Heinrich-Beck Halle. Die Spieler der ersten Herrenmannschaft sammeln Geld für die Einrichtung und wollen die Spende an diesem Tag in der Halle überreichen. An einem Stand im Foyer informiert die Bärenfamilie außerdem über ihre Arbeit. feh