Handballspieler Maxim Orlov vom VfL Potsdam hat offen über die mentalen Probleme gesprochen, die mit seiner schweren Knieverletzung einhergingen. Im Gespräch mit "Bock auf Handball" äußerte sich der ehemalige Jugend-Nationalspieler offen über seine Psychotherapie – und positioniert sich klar: "So etwas sollte längst kein Tabuthema mehr sein."
Die Entscheidung, sich Hilfe zu suchen, habe den 22-Jährigen viel Überwindung gekostet. "Erst nach diesem Schritt habe ich gelernt, wie angenehm es ist, einfach offen darüber zu sprechen", sagte Orlov: "Dass alleine schon das viel Last von einem nimmt, weil man nicht mehr alleine ist mit seinen Sorgen und Nöten".
Im Oktober 2022 hatte Orlov sich bei einem Europapokalspiel mit den Füchsen Berlin, für die er ein Zweitspielrecht besaß, einen schweren Knorpelschaden im Knie zugezogen und war daraufhin monatelang ausgefallen. Ganz bewusst entschied er sich dazu, keinen Sportpsychologen aufzusuchen, sondern den Schritt zum Psychotherapeuten zu wagen. Es sei ihm wichtig gewesen, "mit jemandem zu sprechen, der eine neutrale Sicht auf die Dinge hat und mich nicht als Handballspieler, sondern als Maxim therapiert."
Orlov war 2021 zum damaligen Drittligisten nach Potsdam gewechselt. Noch in derselben Saison gelang der Aufstieg in die zweite Liga, zwei Jahre später sicherte sich der VfL mit dem Gewinn der Zweitligameisterschaft dann den Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse. Dort stehen die Potsdamer nach acht Spieltagen ohne Sieg abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz.