Dem Handball-Oberligisten HC Einheit Plauen stehen ab Sommer an der Seitenlinie bedeutende Veränderungen bevor. Trainer Jan Richter und Co-Trainer Heiko Schuster hören mit dem Abschluss der aktuellen Spielzeit auf.
Die beiden Übungsleiter Jan Richter und Heiko Schuster hatten bereits zu Jahresbeginn den geschäftsführenden Vorstand darüber informiert, dass sie nach dem Saisonende ihr Amt als Trainer beziehungsweise Co-Trainer niederlegen werden. „Es kam für uns sehr überraschend“, sagt Sabrina Lukas, die Vorstandsvorsitzende des HC Einheit Plauen: „Wir haben mit der Veröffentlichung solange gewartet, um nicht unnötige Unruhe von außen in die Mannschaft zu bringen und so das Minimalziel Klassenerhalt zu gefährden“. Dieses wurde bereits vor der Osterpause mit dem 31:28-Sieg beim SV Grün-Weiß Wittenberg-Piesteritz sechs Spieltage vor Saisonende erreicht. „Ich finde es sehr schade, vor allem, weil Jan und Heiko die zweitbeste Saison des Vereins an der Seitenlinie verantworten“, bedauert Lukas: „Wir sind sportlich total zufrieden“. Erfolgreicher war bisher nur Sven Liesegang in der Spielzeit 2014/2015, als die Mannschaft unter seiner Verantwortung den Vizemeistertitel in der Mitteldeutschen Oberliga gewann. „Wir danken Jan und Heiko für ihre geleistete Arbeit, die vor allem während der Corona-Pandemie sehr herausfordernd war“, würdigt die Vorstandsvorsitzende das langjährige Engagement: „Die Zusammenarbeit zwischen Vorstand und Trainer war sehr gut und eng“. Dabei habe man die große Verbundenheit zum Verein gemerkt. „Es war schon anders, mit einem Trainer zusammenzuarbeiten, der davor sieben Jahre als Spieler ein sehr wichtiger Bestandteil der Mannschaft war“, weiß Sabrina Lukas: „Wir verlieren mit Jan auch eine Identifikationsfigur des Vereins“. Deshalb hofft die Vorstandsvorsitzende, „dass wir Jan und Heiko auch weiterhin in einer Funktion im Verein sehen werden“. Dass die beiden Übungsleiter ihre Entscheidung bereits so frühzeitig mitteilten, „gab uns die Möglichkeit, rechtzeitig mit der Suche nach einem Nachfolger zu beginnen“, berichtet Lukas: „Wir haben bereits sehr gute Gespräche geführt und werden zeitnah den neuen Trainer verkünden“. Sowohl für den 33-jährigen Trainer als auch 52-jährigen Co-Trainer waren die letzten vier Jahre eine prägende Zeit gewesen. „Es waren viele Eindrücke, sowohl positive als auch negative und ich habe sehr viel Erfolgreiches erlebt, aber auch den Misserfolg, deshalb war es eine sehr bewegte Zeit“, erzählt Jan Richter: „Was mich getragen hat, war das absolute Vertrauen des Vereins und auch der Spieler sowie des Publikums, was mir sehr geholfen hat“. Die letzte Saison mit der Sachsenliga-Meisterschaft und dem Sachsenpokalsieg war für beide Übungsleiter der absolute Höhepunkt. „Eine Spielzeit ohne einen einzigen Minuspunkt zu beenden und alle 27 Partien zu gewinnen, ist etwas für die Geschichtsbücher“, ist Heiko Schuster besonders stolz auf diesen Rekord: „Auch der vorzeitige Klassenerhalt in dieser Saison, ist bei der Stärke und Ausgeglichenheit der Liga wirklich gut“. Doch wieso dann das Ende der erfolgreichen Zusammenarbeit? „Ich habe nach der langen Zeit im Handball, egal in welcher Rolle im Verein, gemerkt, dass ich mich ein wenig abgearbeitet habe und ich etwas Neues machen möchte sowie die Mannschaft einen neuen Impuls braucht“, begründet Richter: „Nach dem direkten Wiederaufstieg und der erfolgreichen Saison in der Mitteldeutschen Oberliga erachte ich es als perfekten Moment“. Die Entscheidung sei zwischen Weihnachten und Silvester letzten Jahres gefallen. „Wir haben natürlich auch mal ein Resümee gezogen: Was haben wir gut oder schlecht gemacht, was können wir verbessern und wie können wir die Mannschaft weiter voranbringen“, ergänzt Schuster: „Dabei haben wir gemerkt, dass es schon gewisse Abnutzungseffekte gab“. In die letzten sechs Spiele gehen die beiden Trainer nun mit voller Vorfreude. „Ich werde das noch einmal richtig genießen und dank des vorzeitigen Klassenerhalts ist auch ein gewisser Druck abgefallen“, freut sich Jan Richter: „Wir als Mannschaft wollen weiterhin das maximale aus der Saison herausholen, haben gerade eine richtig geile Erfolgsserie und die wollen wir weiter ausbauen“. Und was werden die beiden Übungsleiter nach dem Saisonende am meisten vermissen? „Ich glaube die Erfolgserlebnisse, das Zusammenstehen und das gemeinsame Arbeiten wird mir sehr fehlen, denn meine Jungs werde ich ja trotzdem noch regelmäßig treffen“, mutmaßt Richter und Schuster ergänzt: „Ich bin ja eine etwas ältere Generation, mir wird schon das Frotzeln der jüngeren Spieler fehlen“.
Von Florian Wißgott (flow)