Bleiben die Handballer des HC Einheit Plauen auch nach der zweiwöchigen Osterpause in der Erfolgsspur? Gegen den Tabellenneunten SG Pirna/Heidenau wollen sich die Füchse am Samstagnachmittag ab 17 Uhr vor heimischem Publikum für die bittere und denkbar knappe 26:27-Hinspielniederlage revanchieren.
Seit vier Spielen sind die Rot-Weißen ungeschlagen, fuhren zuletzt sieben von acht Punkten ein und machten so bereits vor Ostern den vorzeitigen Klassenerhalt perfekt. „Wir wollen die Serie fortsetzen“, sagt Einheit-Trainer Jan Richter: „Die Pause tat uns sehr gut, die angeschlagenen Spieler konnten sich erholen und ich denke nicht, dass uns die zwei spielfreien Wochenenden aus unserem Rhythmus gebracht haben“. Auch befürchtet der Übungsleiter keinen Leistungsabfall. „Der Ligaverbleib war ja nur unser Minimalziel, wir wollen ja die Saison auf einem guten Mittelfeldplatz abschließen und dafür müssen wir noch einige Partien gewinnen“, hält Richter die Anforderungen hoch: „Wir spielen jetzt nur noch gegen Gegner auf Augenhöhe und aus diesen Partien wollen wir das Bestmögliche herausholen“. Denn neben den Spitzenstädtern und Eisenbahnern hat auch Elbflorenz II 22:22 Punkte, nur einen Zähler davor auf dem siebten Platz steht Aschersleben und auch Köthen auf dem sechsten Rang ist nur zwei Punkte entfernt. „Wir haben die komfortable Situation, dass wir keinen übermäßigen Druck mehr haben, aber trotzdem noch die Gier und das Verlangen, die Spielzeit im Optimalfall auf dem sechsten Platz abzuschließen“, geht der Einheit-Trainer optimistisch in die letzten sechs Begegnungen: „Die lautstarke Unterstützung von den Rängen ist dabei ganz wichtig, gerade in dieser Liga, in der so viele Aufeinandertreffen mit knappen Ergebnissen enden und da kann das Publikum eine entscheidende Rolle spielen, um die Partie zu gewinnen“. Wie im Hinspiel in Pirna in der Sonnenstein-Arena, die sich seit dem Jahre 2008 mit dem Namen „Hölle-Ost” schmücken darf und auch ihren Anteil hatte, dass die Vogtländer am Ende die Heimfahrt ohne Punkte antreten mussten. „Die Begegnungen gegen Pirna sind meistens recht knapp und sehr anspruchsvoll“, weiß Jan Richter: „Wir wollen auch gegen die Eisenbahner den im Handball so wichtigen direkten Vergleich für uns entscheiden und das gelingt uns, wenn wir mit mindestens zwei Toren gewinnen“. Denn die Rand-Dresdener spielen eine sehr durchwachsene Saison, fuhren sieben ihrer zehn Siege auf heimischem Parkett ein und kassierten sieben ihrer zehn Niederlagen in fremder Halle. „Wenn man nur auf die Ergebnisse schaut, dann liegt das Momentum natürlich auf unserer Seite“, ist sich der Übungsleiter bewusst: „Pirna hat auswärts einige Probleme“. Das liegt auch daran, dass die Eisenbahner mit 561 Toren die zweitwenigsten nach Freiberg erzielt haben und sich im Positionsangriff schwertun. „Wir dürfen Pirna nicht ins Kontern kommen lassen“, warnt Richter: „Die Rand-Dresdener haben eine sehr erfahrene Mannschaft, die sehr clever agiert, deshalb erwarte ich ein Aufeinandertreffen auf Messers Schneide, das bis zur letzten Minute spannend wird und da müssen wir in jedem Moment hellwach sein“. Denn die größte Stärke der Eisenbahner ist ihre überragende Verteidigung, die mit 537 Gegentoren die zweitwenigsten nach Delitzsch zugelassen hat. „Pirna stellt seit Jahren eine sehr starke Defensive mit absolut erfahrenen Spielern, vor allem im Abwehrzentrum, was uns vor einige Herausforderungen stellen wird“, so der Einheit-Trainer: „Die Rand-Dresdener spielen eine kompromisslose, sehr körperliche Deckung, ohne besonders unfair zu agieren“. Das belegt auch die Statistik, denn mit 112 Zeitstrafen bekamen die Eisenbahner zwar die drittmeisten nach Apolda und Wittenberg-Piesteritz sowie Torsten Schneider mit 28 Hinausstellungen sogar die meisten im Ligavergleich, aber mit nur fünf Disqualifikationen liegen sie unterm Ligadurchschnitt. „Ich erwarte ein kampfgeprägtes und abwehrorientiertes Spiel“, mutmaßt Jan Richter: „Wir müssen das nutzen, was uns die Rand-Dresdener anbieten, aber ich mache mir da keine Sorgen, denn in den letzten Spielen gelang uns das sehr gut“. Oder auch im Hinspiel, in dem Kapitän Maximilian Krüger einen überragenden Tag hatte und zehnmal einnetzte. „Wenn man richtig Druck macht, dann bekommt man auch im Rückraum Wurfsituationen, die man dann auch nutzen muss“, fordert der Übungsleiter: „Wir müssen so lange geduldig in der Offensive spielen, bis sich eine gute Abschlussmöglichkeit ergibt, denn auch Pirna wird nach langen Verlagerungen irgendwann Probleme bekommen“. Dazu kommt, dass die Eisenbahner eine sehr athletische Mannschaft haben und sehr kreativ sowie variabel spielen. „Das alles entscheidende ist, dass wir unsere hohe Ballsicherheit und Ruhe im Angriffsspiel behalten sowie technische Fehler vermeiden“, hofft Richter: „Auch wir stehen in der Defensive aktuell sehr robust und es wird sehr wichtig sein, dass uns das wieder gelingt, um in unser Tempospiel zu kommen, denn man muss Pirna immer wieder fordern“.
Von Florian Wißgott (flow)