Der VFL Waiblingen stand vor dem Aufeinandertreffen mit den Handballern aus Teningen mit 18:4 Punkten auf dem 3. Tabellenplatz. Sie mussten sich nur gegen die ebenfalls starken Mannschaften aus Bittenfeld und Schwäbisch Gmünd geschlagen gegeben. Somit war klar, dass das Spiel alles andere als ein Selbstläufer werden würde. Jonas Eble musste dabei auf Axel Simak, der sich im Abschlusstraining am Donnertag eine Verletzung an der Wade zugezogen hatte, verzichten.
Waiblingen war zu Beginn hellwach und konnte vor allem über Gegenstöße schnell mit 3:1 in Führung gehen. Die SG kam mit der körperlich hart verteidigenden Abwehr der Gastgeber nicht zurecht und musste dadurch Ballverluste verkraften. Der Start
war somit nicht optimal, doch an Kampfgeist fehlte es der Mannschaft nicht. Mit viel Einsatz kam die SG zum Torerfolg und konnte beim 8:9 in der 15. Minute erstmals in Führung gehen. Waiblingen ließ sich jedoch nicht abschütteln, war immer wieder über den Kreis erfolgreich und hielt somit den Verfolgerdruck weiterhin aufrecht. Luis Ehret leitete, mit einem seiner Treffer zum 14:15, einen Zwischenspurt der Teninger ein, wodurch in den letzten 5 Minuten der ersten Halbzeit kein Waiblinger Treffer zugelassen wurde. Maurice Bührer markierte mit seinem 7-m Tor die letzte Aktion des ersten Durchgangs. Beim Stand von 14:19 konnten somit die Teninger einen 5 Tore Vorsprung mit in die Halbzeitpause nehmen.
Der Start in die zweite Halbzeit verlief ähnlich wie in Durchgang eins. Waiblingen kam durch Gegenstöße zum Torerfolg und auch im aufgebauten Angriff stellten sie die Teninger immer
wieder vor Aufgaben. Nach dem 21:22 Anschlusstreffer durch Waiblingen bat Trainer Jonas Eble seine Mannschaft zur Auszeit, um sie neu aufzustellen. Ab diesem Zeitpunkt begann ein regelrechter Abnutzungskampf. Vor allem Pascal Bührer spielte im Angriff seine gesamte Erfahrung aus und warf, falls es nötig war, auch sich selbst samt Ball in das gegnerische Tor. Jede Aktion im Spiel kostete viel Energie, nichtsdestotrotz scheute kein Spieler einen Schritt mehr als erforderlich zu gehen, um entweder im Angriff einzunetzen oder in der Abwehr den Ball zu erobern. Was Waiblingen aber nicht verwehrt werden darf, ist auch die Anerkennung des Kampfgeistes auf ihrer Seite. So war das Spiel vielleicht nicht durch schönen Handball gekennzeichnet, sondern durch das
Aufeinandertreffen zweier Mannschaften, die unerbittlich um jeden Ball kämpften. Folgerichtig stand es 5 Minuten vor Schluss 32:32, Nuancen sollten entscheiden, wer letztendlich als Sieger vom Feld gehen wird. Die SG bewahrte dabei in der Schlussphase den kühleren Kopf und führte 22 Sekunden vor Ende bei eigenem Ballbesitz mit einem Tor. Waiblingen musste den letzten Angriff, aufgrund zweier Zeitstrafen, in doppelter Unterzahl verteidigen. Luis Ehret machte mit dem letzten Treffer des Spiels den Deckel endgültig drauf. Mit 34:36 gewann die SG ein schweres Auswärtsspiel gegen kämpferisch stark agierende Waiblinger und wahrte damit weiterhin ihre weiße Weste. Auch Trainer Jonas Eble lobte nach dem Spiel den Kampfgeist seiner Mannschaft und wie mit schwierigen Phasen während des Spiels doch souverän umgegangen wurde.
Mit dem nächsten doppelten Punktgewinn ist damit alles für das Derby gegen den TV Willstätt angerichtet. Nächsten Samstag empfangen die Teninger die Ortenauer in der Ludwig-Jahn Halle und wollen die Punkte daheim behalten. Da Derbys bekannterweise ihre eigenen Gesetze schreiben, sollte keiner dieses Handballspektakel verpassen und sich in den
Zuschauerrängen wiederfinden. Also kommt nächsten Samstag in die Ludwig-Jahn-Halle und feuert die Mannschaft zum nächsten Punktgewinn an.