Mit dem 19:19-Schlussergebnis gewinnen die Fricktaler einen Punkt gegen die bisher ungeschlagenen Handballer aus Stäfa und setzen damit ein weiteres Ausrufezeichen in der NLB-Meisterschaft. Rund 490 Zuschauende verfolgten das Heimspiel im Steinli.
Anhaltende Verletzungssorgen
Möhlins Justin Larouche musste das Spiel als Zuschauer verfolgen. Der Linkshänder, der im Schnitt sechs Treffer pro Match erzielt und in der Abwehr zupackt, hatte sich im Abschlusstraining verletzt. Die gute Nachricht, mit Jonathan Ulmer kehrte ein Stammspieler zurück, der nicht nur vom Flügel torgefährlich agiert, sondern auch als Spielmacher oder in der Abwehr eingesetzt werden kann. Das ist essentiell, um Schlüsselspielern wie Sebastian Kaiser, Stian Grimsrud oder Lucas Grandi eine Pause zu ermöglichen. Ulmer kam erstmals nach der 19. Minute für Valentin Mahrer zum Einsatz.
Wenig Tore in Umgang eins
Den ersten Treffer des Abends erzielte Fabian Ceppi, das Tor der Stäfner war leer, wegen einer frühen Zeitstrafe von Louis Barth. Ceppi verkörperte Körpersprache und Willensleistung und ging mit dieser Einstellung voran, traf auch zum 2:1 nach fünf Minuten. Mathias Müller erzielte den Ausgleichstreffer per Siebenmeter und überzeugte mit insgesamt sieben Treffern. Im Angriff taten sich weiterhin beide Teams schwer, Tore waren Mangelware, die Defensiven schenkten sich nichts. Zudem leisteten sich die Stäfner ungewohnt viele technische Fehler. Nach Valentin Mahrers Treffer zum 3:3 waren bereits zehn Minuten gespielt. Nun kam Dynamik in die Partie und Stäfa legte zwei Tore vor. Lucas Grandi vom Siebenmeter und Jan Waldmeier von rechts aussen stellten wieder auf 5:5 (18.). Stäfa verballerte, aber auch Möhlin liess danach klare Chancen liegen. Jedenfalls hatte Trainer Mike Felder spätestens in der 20. Minute Redebedarf. Es war dann aber das Heimteam, das durch Lucas Grandi in Führung ging (6:5). Grandi zeigte sich auch in der Folge nervenstark vom Siebenmeter. Stäfa zog durch Luc Honegger nach und entfachte den Torhunger. Obwohl nun die Gäste am Drücker waren und vorlegten, liess sich Möhlin nicht abhängen und noch vor dem Pausenpfiff konnte der Hallen-Speaker das 11:11 verkünden. Stian Grimsrud jagte den Ball noch rechtzeitig in die Maschen und Robin Santeler hielt gegen Mathias Müller.
Noch weniger Treffer, aber intensiv und spannend
Es dauerte, bis in der zweiten Spielzeit etwas Zählbares resultierte. Nach den tollen Paraden auf beiden Seiten setzte sich aber Stäfa leicht ab, führte in der 38. Minute mit drei Toren. Der Möhliner Block verhinderte Schlimmeres, ging die Bewegungen der schnellen Stäfner mit und so konnte vorne wieder angegriffen werden. Die Mannschaft von Zoltan Majeri bewies Wille und Moral und nach Ceppis 12:14 folgten schnelle Tore durch Grimsrud und Ulmer, ehe Stäfa erneut enteilte. Möhlin wurde, geschuldet den bescheidenen Wechselmöglichkeiten, die Rolle des Verfolgers zuteil. Als Linus Fässler in der 52. Minute zum 16:16 ausglich, war das Publikum wieder da und alles offen. Der Tabellenführer liess noch einmal seine Torgefährlichkeit aufblitzen, Kazuchika Yamada und Mathias Müller trafen und Möhlin musste reagieren, um auf Tuchfühlung zu bleiben. Lucas Grandi übernahm viel Verantwortung auf dem Feld und vom Siebenmeter, traf zweimal zum finalen 19:19, eine Minute vor dem Ende. Jan Waldmeier hätte danach beinahe den grossen Coup gelandet, wenn da nicht Stäfas Torhüter Luca Frei beherzt eingegriffen hätte.
Möhlin mit: Santeler (7/18, 39%), Blumer (1/9, 12%); Ceppi (4), Mahrer (1), Fässler Linus (1), Grandi (6), John, Brodmann, Hürbin, Kaiser, Grimsrud (3), Waldmeier (3), Ulmer (1).
Text: Christine Steck