Frauen-Bundestrainer Markus Gaugisch wünscht sich bei der Handball-EM ein Aha-Erlebnis für seine Mannschaft, dann sei auch eine Medaille möglich. "Es braucht diesen Moment, wo es mal klappt. So wie bei den Männern im olympischen Viertelfinale gegen Frankreich. Nach solchen Momenten glaubst du an dich", sagte Gaugisch im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (SID).
Er selbst habe es als Bundesliga-Trainer in Bietigheim erlebt, "als wir in 70 Spielen keine Niederlage erlitten und vier Titel gewonnen haben. Da entwickelt sich so ein gewisses Selbstverständnis, das ist klar. Eine Art positive Arroganz nach dem Motto: 'Ich bin wer, ich kann was, und das zeige ich auch. Und ich lasse mich nicht klein machen, weder vom Gegner noch von außen. Ich bin selbstbewusst und ich haue den Ball rein.'", so Gaugisch: "Ich sage ganz klar: Wir haben uns bereits sehr gut entwickelt. Aber um die Teams ganz vorne einzuholen, brauchen wir einen Sahnetag."
Die Zielsetzung vor der am Donnerstag beginnenden EM? Man wolle durch einen der ersten zwei Plätze in der Vorrundengruppe "auf jeden Fall" die Hauptrunde in Wien erreichen, sagt Gaugisch: "Und dort wollen wir so lange wie möglich spielen. Und wir wollen alles versuchen, um in dieses Halbfinale zu kommen."
Als Favoriten gehen Olympiasieger Norwegen, Weltmeister Frankreich, Vize-Europameister Dänemark und Schweden an den Start. Die deutsche Mannschaft, deren Auftaktspiel gegen die Ukraine am Freitag (20.30 Uhr/Sportdeutschland.TV) in Innsbruck steigt, zählt zum Kreis der Halbfinal-Kandidaten. "Wir arbeiten intensiv jeden Tag daran, dass wir diesen Tag erwischen, an dem wir so gut sind, dass wir im richtigen Moment auch mal so ein Knackpunktspiel gewinnen können. Es wäre toll, wenn das jetzt passiert", sagte Gaugisch.