Nach der gelungenen Qualifikation vergangene Woche in München ging es für die U17 der HSG Konstanz im Rennen um die Plätze für die neu eingeführte Jugendbundesliga in Pforzheim in die nächste Runde. Das insgesamt vierte Turnier innerhalb von vier Wochen. Letztlich muss der stark ersatzgeschwächten Mannschaft von Johannes Schulz und Bastian Romer ein großes Kompliment für den bemerkenswerten kämpferischen Einsatz ausgesprochen werden. Letztlich hat es gegen Rimpar und Oftersheim/Schwetzingen dennoch nicht ganz gereicht, sodass die U17 in der kommenden Saison in der neuen Regionalliga antreten wird.
Dabei traf die Mannschaft vom Bodensee am Samstag auf die DJK Rimpar und die HG Oftersheim/Schwetzingen. Die Ausgangslage vor den Partien war klar. Die ersten beiden Teams dieser Gruppe qualifizieren sich für Sonntag. Im Laufe der Trainingswoche schaffte es die Mannschaft, den Schwung aus der vergangenen Qualifikationsrunde mitzunehmen, obwohl sich herauskristallisierte, dass sie ersatzgeschwächt nach Pforzheim fahren musste. Dennoch wollte die Mannschaft, welche dankeswerterweise durch den Trainer der B2-Jugend, Bastian Romer, auf der Trainerbank unterstützt wurde, die Aufgabe annehmen und damit das Ziel der Bundesliga am Leben halten.
Hochmotiviert startete die Mannschaft gegen die DJK Rimpar am Samstagnachmittag in die Partie. Die Mannschaft aus Würzburg, welche vergangene Woche nur am Torverhältnis an der direkten Bundesligaqualifikation scheiterte, erwischte den besseren Start und konnte nach vier Minuten mit 2:0 in Führung gehen. Diese hielt aber nicht lange, denn die Konstanzer Jungs konnten im Anschluss zweimal ausgleichen, woraus nach sieben Minuten ein Spielstand von 3:3 resultierte. Es sah danach aus, als ob sich ein ausgeglichenes Spiel entwickelte. Dies war in der Folge aber leider nicht der Fall. Durch eine Reihe an Fehlwürfen vorne und zu einfachen Toren in der Defensive, kippte das Spiel in der Folge in Richtung der DJK. Auch eine Auszeit in der zwölften Spielminute konnte an diesem Umstand nichts ändern. Es zeigte sich, dass vor allem die fehlenden Wechseloptionen im Rückraum den Konstanzern in dieser Phase schadeten. Dadurch resultierte auch der deutliche Siben-Tore-Rückstand zur Pause. 7:14 lautete der Zwischenstand zum Halbzeitpfiff. Mit hängenden Köpfen ging die Mannschaft in die Kabine. Dennoch wollten Trainer und Mannschaft dieses Spiel noch nicht aufgeben. Man wollte zum Start der zweiten Halbzeit nochmal alles reinlegen, um vielleicht doch noch ein Wunder zu schaffen. Diese Hoffnung scheiterte leider bereits nach vier Minuten und einem 5:1-Torlauf der Mannschaft aus Würzburg. Dabei war es erneut eine Mischung aus Fehlwürfen und technischen Fehlern im Angriff, die zu schnellen Gegentoren führten. Als dann nach 24 Spielminuten ein Rückstand von zehn Toren (8:18) auf der Anzeigetafel stand, war klar, dass in diesem Spiel nichts mehr zu holen ist. Die Jungs schafften es zwar immer wieder sehenswerte Treffer herauszuspielen, taten dies aber zu selten. Auch in der Abwehr schaffte man es stets lange gut zu verteidigen, ehe die letzte Konsequenz fehlte. So resultierte der Endstand von 16:28.
Nach dem ersten Spiel und der hohen Niederlage war klar: Oftersheim darf nicht gegen Rimpar gewinnen, sonst brauchte man ebenfalls einen hohen Sieg gegen Oftersheim, um weiterzukommen. Das Spiel zwischen Rimpar und Oftersheim/Schwetzingen entwickelte sich dabei zu einem Krimi, an wessen Ende ein Unentschieden stand. Mit diesem Ergebnis war klar, dass die Mannschaft aus Konstanz im letzten Spiel alles in der eigenen Hand hat. Es war das Endspiel um die Bundesliga. Ein klassisches „Do-or-die“-Spiel. Trotz des kleinen Kaders glaubten die Konstanzer an sich und waren bereit, alles auf der Platte zu lassen für dieses Ziel. So starteten sie auch in die Partie und es zeigte sich schnell, der Traum lebt, als Dominik Veeser nach sechs Minuten zur 5:2-Führung traf. Die Mannschaft wirkte wie ausgewechselt. Vorne schaffte sie es immer wieder sehenswerte Tore zu erzielen und die Abwehr sowie Torwart Jonas Lamprecht sorgten hinten dafür, dass diese Führung zu Stande kam. Leider war diese Führung nur von kurzer Dauer, da die HG durch einen Wechsel der Abwehrformation die Jungs aus Konstanz zu Fehlern im Angriff zwangen, welche gnadenlos bestraft wurden. Dazu kamen noch zwei verworfene Siebenmeter in dieser Phase, sodass die Mannschaft drei Minuten vor Halbzeitpfiff mit zwei Toren zurücklag. Zwei schnelle Ballgewinne und Tempotreffer egalisierten dieses Ergebnis jedoch wieder. Nach einem weiteren Treffer der HG stand es 40 Sekunden vor der Pause 10:9, als Trainer Schulz noch ein Timeout nahm. Durch eine angesagte Kombination und ein bisschen Glück, konnte Noah Kilian kurz vor Ende der ersten Halbzeit den 10:10-Ausgleichstreffer werfen. Mit erhobenem Haupt ging es in die Pause, denn die HSG konnte zeigen, dass sie die Chance und die Qualität haben, diese Partie zu gewinnen. So wie die erste Pause aufhörte, startete die zweite Halbzeit. Es war ein offener Schlagabtausch auf Augenhöhe, mit gelungen Aktionen auf beiden Seiten. Bis zur 30. Minute war das Spiel so auf Augenhöhe, ehe es nach 33 Minuten 20:16 für Oftersheim stand, als der HG drei schnelle Tore in Folge gelangen. Doch davon ließ sich das Team nicht unterkriegen. Durch zwei Siebenmetertore von Filip Kokanovic, der neben Nils Richter und Veeser viel Verantwortung im Rückraum übernehmen musste, konnte die Mannschaft dreieinhalb Minuten vor Ende auf zwei Tore herankommen. Leider zeigte sich nun, dass die Jungs am Ende waren. Die 80 Minuten Spielzeit an diesem Tag spiegelten sich nun wider und die Jungs konnten dem Gegner nicht mehr viel entgegensetzten. Auch die letzte Hoffnung Manndeckung konnte die Mannschaft nicht mehr retten, da die Kräfte am Ende waren. So wurden die HSG-Talente in den letzten Minuten überrannt und mussten sich etwas zu hoch mit 18:24 geschlagen geben.
Trotz einer guten Leistung im zweiten Spiel und einer guten Leistung in den bisherigen Turnieren muss sich die U17 leider nach diesem Wochenende aus der Bundesliga verabschieden und wird kommende Saison in der Regionalliga spielen. Diesen Umstand sieht Trainer Robin Schneider nach einer guten Entwicklung in den letzten Monaten mit einem lachenden und einem weinenden Auge: „Wenn man so lange dabei ist in der Bundesligaquali, dann wäre man natürlich gerne dabei gewesen.“ Weiter ergänzte er, dass die über viel Potenzial verfügende Mannschaft nun jedoch die Chance hat, oben in der Regionalliga mitzuspielen und sich dort vor keinem Team verstecken muss. Die Mannschaft und das Trainerteam bedankt sich an dieser Stelle ganz herzlich bei allen Eltern und Unterstützern, welche die Mannschaft bei all den Spielen und Qualitagen stets lautstark unterstützt haben und freuen sich nach einer kurzen Trainingspause auf den Start der Vorbereitung auf die Regionalliga.