Das 103. Derby zwischen Bregenz Handball und ALPLA HC Hard hielt das, was es versprochen hatte. Spannung, Kampfgeist und grandiose Stimmung in der ausverkauften Halle. Es war auch ein Duell der Torhüter. Ralf Patrick Häusle hielt in der ersten Halbzeit überragend. 13 Paraden und eine Quote von 54,17% lautete seine Bilanz. Auf der Gegenseite überzeugte der 42-jährige Golub Doknic mit einer Quote von 44,44% mit 8 Paraden. In der zweiten Halbzeit stand dann Jan Kroiss im Tor und begeisterte die Bregenzer Fans mit seinen Paraden (33,33%).
Bregenz startete gut ins Spiel und konnte sich mit einem 3:0-Lauf erst absetzen, dann aber konterten die Harder. Mit einem 5:0-Lauf glichen sie erst aus und übernahmen dann die Führung. Das Heimteam bekam den Kreisläufer Dejan Babic nicht in den Griff, der aber zu ihrem Glück auch einige freie Bälle verwarf. Ein Manko, das beide Mannschaften in der ersten Halbzeit hatten. Beide hatten aber auch eine rund 10-minütige Phase, in der sie keinen Ball im Netz versenken konnten. Die Harder konnten sich so zwischenzeitlich einen drei Tore-Vorsprung herausarbeiten, aber wieder einmal bewies Bregenz Handball Kampfgeist und kämpfte sich bis zur Pause wieder auf einen Treffer heran. Eine Schrecksekunde gab es für beide Teams, als Häusle und Topscorer Ante Tokic sich gegenseitig am Kopf trafen und eine Pause brauchten.
Die zweite Halbzeit entwickelte sich immer mehr zum Krimi. Bregenz ging nach drei Toren von Andreas Schröder zwischenzeitlich in Führung, aber die Gäste konterten wieder. Es ging hin und her, immer wieder setzten sich die Roten Teufel mit zwei Toren ab, die Bregenzer ließen sich aber nicht abschütteln. In der Schlussphase schafften es die Gastgeber nicht, das Ruder noch herumzureißen, da sie von den Fehlern der Harder nicht profitierten. Drei Sekunden vor Schluss bot sich die letzte Chance zum Angriff. Andreas Schröder, der mit neun Toren erfolgreichste Torschütze des Abends, versuchte es mit einem Verzweiflungsschuss, der aber knapp übers Tor ging. Aus Bregenzer Sicht verlor man damit undankbar mit einem Tor Unterschied.
Stimmen
Andreas Schröder, Bregenz Handball: „Es fällt mir schwer nach dem Spiel was zu sagen, da es sich einfach traurig anfühlt. Wir sind gut gestartet, dann haben wir lange kein Tor erzielt und zu viele Fehler gemacht. Wir haben uns dann stabilisiert, sind aber immer diesen 1-2 Toren hinterhergelaufen. Gerade in der Schlussphase haben wir es versäumt von den Hardern Fehlern zu profitieren und dazu noch 1-2 Bälle verworfen. Wir haben einen tollen Kampf geboten. Das Spiel hatte alles, was ein Derby haben muss. Der Ausgang für uns ist maximal bitter. Wir müssen diese Phasen abstellen, die wir die ganz Saison schon haben, in denen wir vorne die Handbremse drin haben oder hinten zu einfache Tore kassieren. Wenn wir das auf lange Sicht schaffen, dann sehe ich ganz, ganz viel Potential in unserem Team.“
Dejan Babic, ALPLA HC Hard: „Es war sehr, sehr wichtig für uns. Nicht nur, weil es das größte Derby in Österreich ist, sondern auch weil wir gegen Ferlach nicht gut waren. Wir mussten dieses Spiel gewinnen. Das Gefühl nach dem Spiel ist gut. Nach der einwöchigen Pause müssen wir uns bis Weihnachten voll fokussieren und Gas geben.“
Facts
HLA MEISTERLIGA – 11. Runde
Bregenz Handball vs. ALPLA HC Hard 27:28 (11:12)
Torschützen Bregenz Handball: Schröder Andreas (9), Mahr Markus (6), Kritzinger Robin (5), Burger Sebastian (3), Petrychenko Serhii (2), Kotar Matic (1), Häusle Ralf Patrick (1)