VfL Fredenbeck vollzieht nach Abstieg einen Umbruch
Varel – Am Ende der letzten Spielzeit reichte es für Drittligist VfL Fredenbeck nicht zum erhofften Klassenerhalt. Ein Jahr nach der Oberliga-Meisterschaft in der Staffel Nordsee geht es für die Mannschaft von Trainer Jörg Rademacher aus dem Landkreis Stade zurück in die neue Regionalliga. Bei der Erstauflage des Anker Cups am Wochenende 17. und 18. August in der Manfred-Schmidt-Sporthalle in Altjührden geht es für den VfL darum, sich den letzten Feinschliff vor dem Saisonstart zwei Wochen später zu geben. Gegner beim Anker Cup in der Gruppe A sind Drittligist OHV Aurich und Ligakonkurrent und Gastgeber HSG Varel.
VfL-Coach Rademacher, der ebenfalls in Varel bestens bekannt ist, steht vor der Aufgabe, einen personellen Umbruch zu managen. Gleich zehn Spieler sagten dem Team von Fredenbecks Handballboss Lars Müller adé. Maximilian Mißling, Nikolaj Petrov, Arne Eschweiler, Nick Heinsohn, Niels Huckschlag. Tim Fock, Sebastian Spark, Ole Richter, Maximilian Lens und Daniel Sharnikau verließen den VfL. Nikolaj Petrov wäre gerne in Fredenbeck geblieben, muss jedoch als bulgarischer Nationaltorhüter mindestens in der Dritten Liga spielen. Schwer wiegt auch der Abschied von Kapitän Niels Huckschlag, der, so Müller, die Mannschaft zusammengehalten habe. VfL-Urgestein Ole Richter attestierte Müller bei der Verabschiedung eine Karriere zwischen Wahnsinn und Genie. Bitter für den VfL, dass auch Daniel Sharnikau den Verein Richtung Ligakonkurrent TV Cloppenburg verließ.
Lars Müller und Jörg Rademacher peilen in der neuen Saison mindestens den dritten Platz an. Für dieses Ziel haben sich die Fredenbecker namhaft verstärkt. So verpflichtete der VfL unter anderem Kevin Herbst vom Drittligisten SG Hamburg-Nord. Herbst sammelte wie Neuzugang und Torwart Justin Rundt (SG Hamburg-Nord) bereits Erst- und Zweitligaerfahrung beim HSV Hamburg. Aus der Bundesliga-A-Jugend der SG Hamburg-Nord kommt Keeper Arsenij Kotenko nach Fredenbeck. Neu in der Rademacher-Mannschaft ist auch Chris Ole Brandt, der fast zu seinem alten Oberliga-Club TuS Rotenburg zurückgekehrt wäre. Doch nach dem freiwilligen Verzicht der Rotenburger auf die Regionalliga wechselte Brandt nach einer Saison beim Drittligisten TSV Burgdorf II nach Fredenbeck in die Geestlandhalle. Aus den Niederlanden vom HV KRAS Volendam kommt Rückraumspieler Jelmer de Vries. Ein weiterer Zugang ist Santiano Lentzsch aus der Bundesliga-A-Jugend des HC Bremen.Der VfL Fredenbeck blickt insgesamt auf eine erfolgreiche Handballzeit zurück. Den größten Erfolg der Vereinsgeschichte feierte der VfL am 14. Mai 1988. Nach dem zweiten Relegationsspiel beim TuS Schutterwald stieg VfL in die 1. Bundesliga auf, wo er gleich mit zwei Siegen startete und sogar für einen Spieltag an der Tabellenspitze stand. In den ersten beiden Jahren belegte man Platz neun. Die beste Platzierung war der 6. Platz in der Saison 1991/92. Christian Schwarzer spielte damals als 18-Jähriger beim VfL Fredenbeck. Später wurde er einer der erfolgreichsten deutschen Nationalspieler.