Letztes Gruppenspiel – erste Niederlage
Die MT Melsungen hat ihrer bislang weißen Weste doch noch einen Flecken verpasst. Im letzten Gruppenspiel der EHF European League kassierte der Handball-Bundesligist bei HC Vardar 1961 eine 30:32 (17:17)-Niederlage.
Fünf Siege nach fünf Spielen hatte die MT Melsungen in der Gruppe F der EHF European League auf dem Konto. Ausgerechnet zum Abschluss patzte die Mannschaft von Trainer Roberto Garcia Parrondo. Sie unterlag bei Vardar Skopje am Dienstagabend 30:32 (17:17).
In diesem Spiel ging es um nichts mehr. Die MT stand als Gruppenerster bereits fest, Vardar hatte keine Chance mehr aufs Weiterkommen – und irgendwie spiegelte sich diese Ausgangslage auf der Platte wider. Heißt: So richtig Fahrt nahm die Partie nicht auf.
Die Gäste lagen erwartungsgemäß 1:3 in Führung (5. Minute) – schön, dass Youngster Tom Wolf, der von Beginn an ran durfte, den ersten MT-Treffer erzielte. Viel mehr Schönes gab es in der Folge aber nicht zu sehen. Oder anders ausgedrückt: Zu einem Sturmlauf wie beim Schützenfest im Hinspiel in Kassel setzten die Nordhessen nicht an. Stattdessen fand Vardar besser ins Spiel und Lücken in der Melsunger Deckung. Davon profitierte vor allem Kreisläufer Lars Kooij, der im ersten Durchgang sieben Treffer markierte.
MT-Trainer Parrondo wechselte fleißig durch, schaute, dass jeder Spieler vor der wichtigen Partie gegen Flensburg am kommenden Freitag sowohl Einsatzzeit als auch Verschnaufpausen bekam. An dem Auftritt seiner Mannschaft änderte sich allerdings nichts. Vardar lag meist knapp vorn, zwischenzeitig mal mit drei Toren, die MT rannte hinterher, hatte dann dank Erik Balenciaga und Timo Kastening beim 15:16 seit dem 2:3 wieder die Nase vorn (28.) – aber: Die Gäste taten sich weiter extrem schwer.
Dieser Eindruck blieb nach dem Wechsel bestehen. Nach Ian Barrufets viertem verwandelten Siebenmeter zum 22:23 befand sich die MT zum letzten Mal an diesem Abend in Führung. Danach rissen die beherzt auftretenden Nordmazedonier das Spiel an sich, die MT hingegen fabrizierte zu viele Fehler, und vor allem die Deckung, eigentlich das Prunkstück, fand überhaupt keinen Zugriff.
Vardar wirkte spritziger und hatte einen bestens aufgelegten Miguel Espinha zwischen den Pfosten, der mehrfach Rettungstaten aus der Kategorie Glanztaten zeigte. Nur noch einmal glich die MT aus – das war beim 27:27 (48.), und abermals traf Barrufet. Allein, es nützte nichts. Denn auf der Zielgeraden schafften es die Gäste ebenfalls nicht, mit ein bisschen mehr Schmackes aufs Gaspedal zu treten.
Spätestens nach den Treffern von Dmytro Horiha und Stefan Petric zum 32:29 (58.) war die Partie entschieden, und Vardar brachte den Sieg ziemlich ungefährdet nach Hause.
Statistik
HC Vardar 1961: Espinha (15 Paraden / 29 Gegentore), Gogov (0 P. / 1 G. bei einem Siebenmeter); Jagurinovski, Stojanovski, Georgievski, Rodriguez 1, Krsmancic 6/3, Kooij 8, Horiha 4, Srdanovic 1/1, Nikolic 1, Petric 1, Margheli 4, Pinto 3, Borozan 3, Melo – Trainer Guillermo Milano.
MT Melsungen: Simic (12 Paraden / 32 Gegentore), Krawczyk (n.e.); Enderleit, Balenciaga 3, Mandic, Sipos, Kristopans 3, Ignatow 3, Moraes, Jonsson 1, Arnarsson 2, Cavalcanti 4, Wolf 3, Eickhoff, Kastening 1, Barrufet 10/6 – Trainer: Roberto Garcia Parrondo.
Schiedsrichter: Emil Aghakishi / Ernest Aghakishi (Aserbaidschan); EHF-Delegierter: Aco Nikolovski (Nordmazedonien).
Zeitstrafen: 10 – 4 Minuten (Petric 19:21, Margheli 21:31, Horiha 26:17/38:39, Stojanovski 53:58 – Jonsson 12:38, Moraes 27:59)
Strafwürfe: 5/4 – 7/6 (Srdanovic wirft neben das Tor 26:50 – Barrufet scheitert an Espinha 42:57)
Spielstände: 1:0 (1.), 1:3 (5.), 4:3 (6.), 6:4 (8.), 10:7 (15.), 13:10 (19.), 15:12 (23.), 15:16 (28.), 17:17 (30.) HZ – 17:18 (31.), 20:20 (36.), 23:23 (40.), 25:23 (43.), 27:27 (48.), 30:27 (54.), 31:29 (58.), 32:29 (58.), 32:30 (60.) Endstand.