Der VfL Gummersbach hat am Dienstagabend seinen vierten Sieg in der Gruppenphase der EHF European League errungen und damit bereits vorzeitig den Einzug in die Hauptrunde des internationalen Wettbewerbs perfekt gemacht. Vor 2.742 Zuschauern in der SCHWALBE arena gewann das Team von Cheftrainer Gudjon Valur Sigurdsson gegen FH Hafnarfjördur mit 32:24 (16:10). Auf eine zaghafte erste Viertelstunde folgte eine gute Reaktion der Gastgeber, die das Spiel mehr und mehr in den Griff bekamen. In der zweiten Spielhälfte schloss sich ein souveräner Auftritt des Bundesligateams an, der keine Zweifel mehr an dem Heimerfolg aufkommen ließ. Mit nunmehr 8:2 Punkten steht der VfL vor dem letzten noch ausstehenden Gruppenspiel bei IK Sävehof am kommenden Dienstag weiterhin auf dem ersten Rang in der Tabelle der Gruppe H.
In einer munteren Anfangsphase fanden zunächst beide Teams gut ins Spiel, so dass es nach vier Minuten 2:2 stand, ehe der VfL seine erste Führung erzielte (3:2, 6. Minute). In der Abwehr packten die Hausherren kräftig zu und im Tor fanden sie in Bertram Obling einen sicheren Rückhalt. Auf das 5:3 durch Julian Köster in der siebten Minute folgten jedoch gleich fünf Gummersbacher Fehlwürfe und ein technischer Fehler in der Offensive hintereinander, so dass die Gäste aus Island bis zur 14. Minute durch fünf Tore in Folge die Partie wieder drehten und sich gar bis auf drei Tore absetzten (5:8).
Erst in der 15. Minute erlöste Kristjan Horžen den VfL von seiner achtminütigen Torflaute zum 6:8. Ein gehaltener Siebenmeter von Obling und das direkte Tor von Miro Schluroff ließen das Momentum wieder zugunsten der Gummersbacher kippen, für die nun auch Teitur Einarsson nach Verletzungspause sein Comeback gab. Zwei erneute Glanztaten des bärenstarken Obling leiteten die weitere Aufholjagd des Bundesligisten ein, die mit feinen Anspielen und erfolgreichen Abschlüssen jetzt deutlich präsenter auftraten und den Gästen gar komplett den Schneid abkauften. Mit zehn (!) Toren in Serie schraubte das Sigurdsson-Team den Spielstand bis zur 27. Minute auf 15:8. Den letzten Treffer in Halbzeit eins besorgte Giorgi Tskhovrebadze mit dem 16:9 in Minute 30, ehe es mit einer komfortablen 16:10-Führung in die Pause ging.
Der zweite Durchgang begann ebenso ausgeglichen wie der erste mit je zwei Toren auf beiden Seiten zum 18:12-Zwischenstand in Minute 35. Hafnarfjördur erhöhte noch einmal den Druck und verkürzte auf vier Tore (18:14, 38. Minute), jedoch ließen sich die Gummersbacher nicht verunsichern und antworteten ihrerseits mit zwei Treffern durch Schluroff und Lukas Blohme zum 20:14 (40. Minute). Auch wenn die Gäste weiterhin bemüht waren und nicht aufsteckten, agierten die Oberbergischen mit Besonnenheit und lauerten in ihren Angriffen auf gute Abschlusschancen, die sie zumeist verwerteten.
Mit dem 23:17-Siebenmetertreffer leitete Miloš Vujović in der 47. Minute die Schlussphase der Partie ein, in der die Hausherren vielfach über ihre schnellen Außenspieler – insbesondere Blohme – zum Erfolg kamen. So markierte Kodrin das 25:18 (49. Minute) und Blohme das 26:19 (51. Minute), ehe auch Tom Koschek sein Europapokaldebüt feiern durfte und sich gleich in die Torschützenliste eintrug (28:22, 54. Minute). Die Gummersbacher spielten ihre Begegnung bis zum Ende seriös herunter und bauten ihren Vorsprung bis zur 58. Minute auf 31:22 aus. Das letzte Tor für das Sigurdsson-Team erzielte Blohme in der 60. Minute zum 32:24-Endstand.
Auf den VfL wartet am kommenden Freitag, den 22. November, um 20 Uhr das vierte Pflichtspiel vor den eigenen Fans in Folge. In der SCHWALBE arena gastiert dann der THW Kiel zum Topspiel in der DAIKIN HBL. Lediglich Rückläufertickets für die Partie können nach Verfügbarkeit unter vfl-gummersbach.de/tickets/ erworben werden.
Trainerstimmen:
Gudjon Valur Sigurdsson (VfL Gummersbach): „Ich bin sehr glücklich weitergekommen zu sein und dass wir eine souveräne Leistung gebracht haben. Wir hatten am Anfang unsere Probleme. Die isländische Mannschaft hat das super gemacht. Durch eine Abwehrumstellung und eine überragende Leistung von Bertram Obling in der ersten Halbzeit haben wir uns ein paar Tore Vorsprung erarbeiten können, was wir dann auch halten konnten. Lob an meine Mannschaft, wie sie das Spiel gemacht haben, aber gleichzeitig auch Lob an die isländische Mannschaft, die uns einen super Kampf geliefert haben. Dass wir weitergekommen sind, freut uns sehr.“
Sigursteinn Arndal (FH Hafnarfjördur): „Es war ein schwieriges Spiel, aber ich bin mit vielen Dingen zufrieden. Wir haben heute über weite Strecken des Spiels gut gespielt gegen eine wirklich fantastische Gummersbacher Mannschaft. Ich bin stolz auf meine Jungs. Natürlich sind sie Profis und wir nicht, da gibt es einen Unterschied, aber ich bin wirklich stolz darauf, wie wir heute gespielt haben.“