Durch ein Freilos, das die Erstligamannschaften von Rang eins bis vier in der ersten Pokalrunde hatten, spielt der Thüringer HC nun im Achtelfinale des DHB-Pokals sein erstes Pokalmatch der Saison. Der Thüringer HC trifft am Sonntag, den 6. Oktober in Großröhrsdorf, um 16:30 Uhr auf den Zweitligisten HC Rödertal.
Rückblick: Mit dem so nicht erwarteten klaren Auswärtssieg in Metzingen ist die neuformierte THC-Mannschaft trotz der schmerzlichen Heimniederlage gegen den BVB Dortmund hoffnungsvoll in die neue Erstligasaison gestartet. Das gleiche gilt für die Ostsachsen in Liga zwei, dem HC Rödertal. Eine auf vielen Positionen neuformierte Mannschaft stellt sich selbst das Ziel, unter den besten vier zu landen und hat dabei im Pokal gegen den ESV 1927 Regensburg mit 34:25 einen klaren Sieg in Pokalrunde eins gezeigt. Genauso fulminant war der Start in die neue Zweitligasaison. Mit drei Siegen, zuletzt gegen den ehemaligen Erstligisten VfL Waiblingen, liegt Rödertal nach drei Spieltagen ohne Verlustpunkt auf Rang zwei der Tabelle, aufgrund der Tordifferenz hinter der TG Nürtingen. Zwei traditionelle Vereine in ihrer jeweiligen Liga treffen nun in einem reizvollen Pokalspiel aufeinander. Herbert Müller ist ein glühender Verfechter der Pokalidee, wo meist rangniedere Mannschaften auf höherklassige oder höherwertige Teams treffen, so auch junge, talentierte Handballerinnen auf ihre Idole. Das “Klein gegen groß” übt einen besonderen Zauber aus, setzt manchmal ungeahnte Kräfte frei und birgt in sich die Chance für Überraschungen. Der Pokal Wettbewerb ist somit ein besonderes Zugpferd für den Handballsport. Der THC hat den Pokal in seiner jetzt 20-jährigen Bundesligazugehörigkeit nur drei Mal gewonnen, vielleicht zu wenig, deshalb lautet eins der THC-Saisonziele: Erreichen des Hausmann-FINAL4 in Stuttgart. Dazu muss man aber dann auch noch das Viertelfinale gewinnen, und ein wenig Losglück gehört auch dazu.
Zum Spiel: Losglück hatte der THC für das Achtelfinale, denn gegen den Zweitligisten ist der Thüringer HC klarer Favorit. Die Rödertalbienen freuen sich auf das Aufeinandertreffen mit einem Spitzenteam der HBF und es wird bestimmt ein Zuschauermagnet. So leicht werden es die Ostsachsen den Thüringerinnen nicht machen wollen. Die ehemalige langjährige Bundesligaspielerin Maike Daniels, die den HC Rödertal trainiert, hat oft selbst gegen den THC gespielt. Jedes Spiel beginnt bei 0:0 und wir haben schon Spiele vom THC gesehen, wo sie sich gegen Zweitligaklubs schwertaten, beispielsweise in der Saison 2020/21 gegen Solingen/Gräfrath und den VfL Waiblingen. Deshalb fordert Herbert Müller konzentriertes Handeln, Tempohandball und eine sichere Deckung. Schließlich ist das Spiel ein Gradmesser für die Spielstärke nach der Nationalmannschaftspause und vor dem schweren Heimspiel eine Woche später gegen die erstarkte Sport-Union Neckarsulm. Der Favorit aus Thüringen muss und wird diese Hürde überspringen und sicher ins Viertelfinale einziehen.
Zum Kader: Leider ist der THC schon gleich zu Beginn der Saison vom Verletzungspech verfolgt. Alte Verletzungen sind bei Johanna Reichert und Ida Gullberg noch nicht ausgeheilt. Nach einem Knorpelschaden und einer Meniskusverletzung im Knie fällt Kerstin Kündig für Wochen aus. Natsuki Aizawa muss ihren Nasenbeinbruch erst ausheilen, auch wenn das mutige Mädchen, draufgängerisch darauf keine Rücksicht nehmen würde.
Bericht: HaJo Steinbach