Drei Partien mit weniger als drei Treffern Differenz – und zum Abschluss der dritte zweistellige Finalsieg der HB Ludwigsburg: das Haushahn Final4 2025 war über weite Strecken extrem spannend und hatte am Ende einen verdienten Sieger. Der aktuelle Bundesliga-Tabellenführer machte mit dem vierten Pokalsieg in den vergangenen fünf Jahren die Vorjahres-Niederlage gegen die TuS Metzingen vergessen – und feierte ausgelassen den Triumpf nach dem siebten Pokalfinale in Folge. 15 Minuten hielt die HSG Blomberg-Lippe mit, dann setzte sich Ludwigsburg dank einer bärenstarken Abwehr und einer überragenden Torfrau Johanna Bundsen immer weiter ab und gewann 31:21.
Karolina Kudlacz-Gloc ist nun achtfache DHB-Pokalsiegerin, gewann jeweils vier Titel mit dem HC Leipzig und jetzt Ludwigsburg/Bietigheim. Damit überholte sie sogar Christian Zeitz, den Rekordhalter im Männer-DHB-Pokal, der sieben Titel mit dem THW Kiel gewann.
Zuvor hatte sich die HSG Bensheim/Auerbach den dritten Platz mit einem hauchdünnen 35:34 gegen Borussia Dortmund gesichert. Bitter für die Borussinnen: nach dem 30:31 gegen Ludwigsburg im Halbfinale kassierte das Team von Henk Groener auch in der zweiten Partie eine Niederlage mit einem Tor Differenz.
Bei der HSG Bensheim/Auerbach überragte an beiden Tagen Jung-Nationalspielerin Nina Engel, die nicht nur mit 18 Treffern Torschützenkönigin des Haushahn Final4 2025 wurde, sondern auch die Auszeichnung als Turnier-MVP erhielt. „Das ist eine absolut geniale Sache, damit habe ich bei meinem ersten Final4 nie gerechnet“, sagte Engel. Johanna Bundsen wurde als beste Torfrau des Turniers gekürt.
Beeindruckend waren auch die Zuschauerzahlen: 3187 Fans waren am Samstag in der Porsche-Arena, so viele wie noch nie an einem Halbfinaltag. Sonntag wurde dann der Besucherrekord für Stuttgart mit 3828 Fans eingestellt, die für eine Gänsehaut-Atmosphäre sorgten.
„Schon am ersten Tag sahen weit über 3000 Zuschauer packende Spiele und sorgten für eine tolle Atmosphäre. Am Finaltag hat mich das leidenschaftlich geführte Spiel um Platz drei begeistert. Ludwigsburg ist dann auf jeden Fall ein ganz verdienter Pokalsieger geworden, auch in der Höhe des Erfolgs. Und dass wir dann noch einen neuen Besucherrekord hatten, war das Sahnehäubchen auf dem Wochenende, das wieder einmal perfekt von unserer Geschäftsstelle organisiert worden war“, zeigte sich der HBF-Vorsitzende Andreas Thiel rundum zufrieden.
Stuttgart erwies sich erneut als tolles Pflaster für den Frauenhandball, das konnten auch Bundestrainer Markus Gaugisch sowie die DHB-Spitze um Präsident Andreas Michelmann und Vorstandschef Mark Schober miterleben. Natürlich stand beim Haushahn Final4 auch schon die Frauen-WM 2025 im Fokus. Vom 26. November bis 1. Dezember gehen in der Porsche-Arena zwei Vorrundengruppen – inklusive jener der deutschen Mannschaft – an den Start. Am WM-Stand schrieb am Sonntag unter anderem Nationalmannschaftsmanagerin Anja Althaus fleißig Autogramme und warb für das Turnier.
Für Pokalsieger-Trainer Jakob Vestergaard sind Pokal-Final4 und WM nur zwei Mosaiksteine, dass es bestens steht um den deutschen Frauenhandball: „Blomberg, der THC und Bensheim stehen im Viertelfinale der European League, wir in den Champions-League-Playoffs. Zudem hat die Nationalmannschaft im Dezember große Chancen bei der Heim-WM. Heute hatten wir fast 4000 Zuschauer, das ist Wahnsinn. Es war eine überragend gute Stimmung in allen Fanblöcken. Und die Frauen-Bundesliga ist viel stärker als viele sagen.“
Ergebnisse Haushahn Final4:
Samstag, 1. März 2025
Halbfinals:
HSG Bensheim/Auerbach vs. HSG Blomberg-Lippe 25:27 (13:15)
HB Ludwigsburg vs. Borussia Dortmund 30:29 (13:10)
Sonntag, 2. März 2025
Spiel um Platz drei: HSG Bensheim/Auerbach – Borussia Dortmund 35:34 (19:18)
Finale: HSG Blomberg-Lippe – HB Ludwigsburg 21:31 (10:16)
Auszeichnungen:
MVP: Nina Engel (HSG Bensheim/Auerbach)
Beste Turniertorfrau: Johanna Bundsen (HB Ludwigsburg)
Torschützenkönigin: Nina Engel (HSG Bensheim/Auerbach) – 18 Tore