Beim 37:34-Auswärtserfolg in der französischen Hauptstadt stach vor allem Lasse Andersson als bester Werfer heraus. Der Däne und die Füchse Berlin klettern durch den Sieg in der Tabelle der Königsklasse.
Vor dem 9. Spieltag der Machineseeker EHF Champions League rangierten die Füchse Berlin noch auf dem fünften Platz, mit nun fünf Siegen ist das Team von Jaron Siewert Vierter der Gruppe A und hat nach wie vor alle Chancen auf die ersten beiden Ränge, welche direkt für das Viertelfinale qualifizieren. Bei Paris Saint-Germain gewann der deutsche Vertreter mit 37:34 (19:18) im Stade Pierre de Coubertin, wohin auch einige Anhänger aus Berlin den Weg fanden.
Diese sahen dann vor allem einen stark aufgelegten Halblinken Lasse Andersson, der nach Startschwierigkeiten mit 13 Treffern zum besten Werfer avancierte. Auf der Gegenseite war wieder genesene Kamil Syprzak der herausstechende Akteur. Mit dem Kreisläuferspiel hatten die Gäste Probleme, in den entscheidenden Momenten war die Abwehr sowie das Torhüterduo jedoch zur Stelle. In einem Duell mit vielen Führungswechseln bewiesen die Füchse in der Crunchtime Nervenstärke und Siegeswillen – und fügten den Parisern die erste Heimniederlage der Saison zu.
Direkt in den ersten Sekunden konnte sich der Füchse-Torhüter Dejan Milosavljev bei einem Abschluss von Fathy Omar auszeichnen. Nach Toren von Mathias Gidsel und Hakun West av Teigum, der in Abwesenheit des erkrankten Tobias Reichmann Alleinunterhalter auf Rechtsaußen war, führten die Berliner Gäste erstmals. Durch gute Verlagerungen auf die Außenpositionen kamen av Teigum und Tim Freihöfer folgerichtig häufiger zum Abschluss und hielten die Partie offen. Unter anderem der Ex-Fuchs Jacob Holm sorgte für Ausgeglichenheit auf der Anzeigetafel.
Nach etwa einem Viertel der Gesamtspielzeit drehte der deutsche Vizemeister und Super-Cup-Sieger die Partie – Gidsel, Lukas Herburger und Lasse Andersson trafen, während die Gastgeber kein Tor verbuchten. Somit sprang die erste Zwei-Tore-Führung heraus, welche die Gastgeber auch dank eines starken Rückhalts namens Janick Green nicht nur egalisierten, sondern umkehren konnten. Mit einem Spagat feierte Lasse Ludwig fünf Minuten vor der Halbzeitsirene seine erste Parade, welche das 16:15 für die Füchse durch av Teigum im Tempogegenstoß einleitete. Fabian Wiede konnte sich nach einem Treffer fast vom eigenen Kreis aus an die Unterkante der Querlatte das Grinsen nicht verkneifen.
Mit einem 19:18 für die Mannen von Trainer Jaron Siewert ging es in die Kabinen. Kurz vor dem Pausentee bewahrte Ludwig sein Team bei einem Wurf von Luc Steins vor dem Ausgleich. Nach drei torlosen Minuten zu Beginn der zweiten Halbzeit stellte Andersson die Führung wieder her, nachdem die Pariser ebenfalls nur einmal in dieser Zeitspanne erfolgreich waren. In der 37. Minute waren die Füchse erstmals mit drei Toren in Front, doch wie es diese ausgeglichene Begegnung ergeben musste, glichen die Franzosen nach 42 Spielminuten wieder aus, Mathieu Grebille warf von Linksaußen daraufhin das 27:26 für die Hausherren, die im Stade Pierre de Coubertin von lautstarken Fans unterstützt wurden.
Doch unter den Besuchern in der Halle fanden sich auch einige in grün gekleidete Berliner Anhänger, welche weiterkämpfende Füchse-Profis sahen – und darüber hinaus mehrmals Führungswechsel. Weil Milosavljev dreieinhalb Minuten vor dem Ende Sieger im Duell mit dem starken Kreisläufer Kamil Syprzak war, konnte Andersson die Füchse mit drei Toren in Führung bringen. Eine weitere Parade des serbischen Nationaltorhüters veredelte erneut Andersson zum 36:32 (59.). Nach 60 Minuten ergatterten die Füchse mit einem 37:34 zwei Punkte.
Trainer Jaron Siewert: „Wir sind sehr glücklich über den Sieg heute, haben versucht, gegen ein Topteam unseren besten Handball zu spielen. Unabhängig von den Verletzungsausfällen auf beiden Seiten haben beide Mannschaften alles auf der Platte gelassen. Wir haben bei keinem Zwischenstand den Kopf hängen lassen. Mit dem Sieg halten wir das Rennen um Platz eins und zwei in der Gruppe eng. Nun fokussieren wir uns auf das Spiel am Sonntag in Potsdam. Unsere Idee war es, das Spiel über die Außen zu entscheiden.“
Rechtsaußen Hakun West av Teigum: „Es war ein sehr intensives Spiel, über fast 60 Minuten waren wir gleichauf. Am Ende haben wir es mit wichtigen Paraden auf unsere Seite gezogen und sind fokussiert geblieben.“
Paris Saint-Germain: Palicka (5 Paraden), Green (6); Marchan Criado, Fathy Omar (6), Steins (3), Narcisse, Sole Sala (1), Tønnesen, Balaguer Romeu (2), Grebille (3), Syprzak (7), Holm (6), Peleka (2), Baijens (1), Plantin, Loredon (4).
Füchse Berlin: Ludwig (4 Paraden), Milosavljev (5); Wiede (3), Darj, Štrlek, Andersson (13), Lichtlein (1), Gidsel (7), Freihöfer (4), Langhoff (1), Beneke, Herburger (2), av Teigum (5), Marsenic (1).