Nach acht Wochen Pause ist die HB Ludwigsburg auch auf europäischer Bühne wieder gefordert. Am neunten Spieltag der EHF Champions League tritt der Deutsche Meister am Sonntag, den 12. Januar beim dänischen Doublesieger Team Esbjerg an. Der Anwurf der Partie erfolgt um 14:00 Uhr in der Esbjerger Sportarena Blue Water Dokken.
Mit vier Siegen in Serie ist die HB Ludwigsburg in der Handball Bundesliga Frauen (HBF) sehr erfolgreich aus der EM-Pause gekommen. Jetzt sind die Barockstädterinnen auch erstmals wieder auf internationalem Parkett gefordert. In sechs ausstehenden Spielen der Gruppenphase geht es bis Ende Februar um den Einzug ins Viertelfinale und die Play-offs. Aktuell steht die HBL mit sechs Punkten aus acht Spielen auf dem dazu mindestens benötigten sechsten Platz der Gruppe B. Doch zum Königsklassen-Jahresauftakt wartet mit dem Auswärtsspiel bei Team Esbjerg eine Mammutaufgabe auf den Deutschen Meister. „Diese Saison hat Esbjerg eine überragende Mannschaft, momentan vielleicht eine der besten der Welt. Das ist eine extrem große Aufgabe für uns, aber wir versuchen alles“, sagt HBL-Cheftrainer Jakob Vestergaard.
Es ist das Duell des Zweitplatzierten beim Dritten der vergangenen Champions League-Saison. Vor dieser Spielzeit hat man in der Hafenstadt an der dänischen Nordseeküste unter dem neuen Trainer Tomas Axnér nochmal zugelegt. Das ohnehin schon mit skandinavischen Nationalspielerinnen gespickte Team, das zuletzt drei Mal in Folge im EHF FINAL4 stand, wurde unter anderem mit der besten Abwehrspielerin der vergangenen Königsklassen-Saison, Line Haugsted, verstärkt. In der Liga steht die Mannschaft aktuell zwar auf Platz zwei, da im September das Spiel gegen Odense Handbold verloren wurde, allerdings konnte Esbjerg den Tabellenführer im Pokalfinale am 29. Dezember bezwingen und sich damit zum vierten Mal in Folge den dänischen Pokal sichern, was zuvor noch keiner Mannschaft gelungen war. In der Champions League steht das Team mit zwölf Punkten auf Platz zwei der Gruppe B, nur einen Zähler hinter Györi Audi ETO KC und damit auf Kurs direkter Viertelfinal-Einzug. Einzig die Auswärtsspiele beim ungarischen Topteam und bei Brest Bretagne Handball gingen verloren. Vor der EM-Pause gab es in der Königsklasse fünf Siege in Folge. Alle vier bisherigen Heimspiele wurde gewonnen, wobei nur Vipers Kristiansand die Niederlage unter sieben Toren Differenz halten konnte (30:29).
Von der Qualität des fünffachen dänischen Meisters bekam die HBL bei der 31:36-Heimniederlage einen Eindruck. „Da haben wir zu viele Treffer kassiert. Wenn wir sie bei 28 Toren halten, dann haben wir eine Chance“, prognostiziert Vestergaard. Dafür gilt es vor allem die Kreise von Henny Ella Reistad, mit 76 Treffern die mit Abstand beste Werferin in der aktuellen Champions League-Saison, einzugrenzen. „Sie ist momentan die beste Spielerin der Welt“, sagt Vestergaard. Mit Torhüterin Johanna Bundsen hat die HBL allerdings die Torhüterin mit den meisten Paraden aller Champions League-Teams (107) in ihren Reihen.
Der HBL-Tross hat sich bereits am Freitagmittag auf den Weg an die dänische Westküste gemacht. Nicht mit dabei sind weiterhin Valentina Klemencic (Sprunggelenksverletzung), Julia Niewiadomska (Kreuzbandriss) und Karolina Kudlacz-Gloc (Babypause). Der Einsatz der zuletzt erkrankten Kaba Gassama ist noch fraglich. Um im sechsten Duell mit Esbjerg den ersten Sieg einzufahren, wurde in den letzten Tagen in Ludwigsburg ein bisschen getüftelt. „Wir haben uns die ganze Woche taktisch auf das Spiel vorbereitet und wollen gerne auch etwas Neues versuchen“, verrät Vestergaard.
Anwurf ist um 14 Uhr in der Esbjerger Sportarena Blue Water Dokken. Die ukrainischen Schiedsrichterinnen Marina Duplii und Olena Pobedrina leiten die Partie, die auf den Plattformen von DAZN, DYN und EHF-TV übertragen wird.