Die HB Ludwigsburg hat am fünften Spieltag der EHF Champions League einen deutlichen Auswärtssieg eingefahren. Beim montenegrinischen Doublesieger ŽRK Budućnost Podgorica gewann das Team von Cheftrainer Jakob Vestergaard auch dank einer bärenstarken zweiten Halbzeit mit 25:36 (14:17).
Ohne die verletzte Julia Niewiadomska sowie die erkrankte Valentina Klemecic und Karolina Kudlacz-Gloc (Babypause) trat die HB Ludwigsburg die anspruchsvolle Auswärtsaufgabe in Podgorica an. Erfreulicherweise stand Sofia Hvenfelt nach ihrer Bänderverletzung bei Olympia erstmals wieder im Kader. Im altwürdigen Sportski centar Morača in der Hauptstadt Montenegros begannen beide Teams temporeich, angriffslustig und druckvoll. Die ersten drei Würfe landeten allesamt in den Toren zur 2:1 Führung der Gastgeberinnen. Xenia Smits war es, die in der Anfangsphase mit den ersten beiden Ludwigsburger Treffern immer wieder ausglich. Durch einen verwandelten Siebenmeter vom montenegrinischen Top-Talent Jelena Vukcevic und einem weiteren Treffer von Ivona Pavicevic lag die HBL nach knapp sechs Minuten 5:3 zurück. Budućnost verteidigte extrem körperlich und handelte sich nach fünf Minuten bereits die zweite Zwei-Minuten-Zeitstrafe ein. In dieser Phase verlor die HBL Antje Döll, welche sich am linken Knöchel verletzte und nicht mehr weiterspielen konnte. Die Überzahl gestaltete man routiniert und kam durch ein Torwarttor von Keeperin Johanna Bundsen zum 5:5-Ausgleich nach sieben Minuten.
Im weiteren Verlauf zeigten beide Teams schnörkellose und überzeugend vorgetragene Angriffe, jedoch ohne sich entscheidende Vorteile im Ergebnis zu erspielen. Die Ludwigsburger Abwehr war vor allem auf der rechten Seite immer wieder anfällig, sodass die Gastgeberinnen über den linken Rückraum und Linksaußen immer wieder zu einfachen Toren kamen oder häufig Siebenmeter herausholen konnten, die Jelena Vukcevic in drei von drei Fällen zu verwandeln wusste. In der zwölften Spielminute ging der Champions-League-Finalist vom Vorjahr erstmals durch Jenny Carlson in Führung (6:7), die in Unterzahl – Anne With Johansen hatte eine Zeitstrafe bekommen – durch Mareike Thomaier sogar auf zwei Tore zum 7:9 erhöht wurde. Diese ließ sich Ludwigsburg auch bis zur 20. Minute nicht mehr nehmen und baute diese auf drei Tore, wieder durch Mareike Thomaier aus. ZRK-Cheftrainerin Johanna Popovic reagierte mit ihrer ersten Auszeit beim Stand von 10:13. Danach begannen die Torhüterinnen, Einfluss auf das Spiel zu nehmen. Johanna Bundsen nahm gleich zwei Siebenmeter von Jelena Vukcevic weg und auch ihre Kollegin Armelle Attingré, die nun für Sakura Hauge im Tor stand, kam bis zur Halbzeit auf insgesamt sieben Paraden. Doch erneut die starke Mareike Thomaier, die zwei Siebenmeter verwandelte und am Ende beste Ludwigsburger Werferin (7 Tore, davon 6 Siebenmeter) wurde, sowie Xenia Smits besorgten mit ihren Treffern den 14:17-Pausenstand.
Der zweite Durchgang wurde erneut durch einen Treffer von Xenia Smits eröffnet, der ein absolutes Power-Play der Barockstädterinnen einleitete. Die Abwehr war extrem fokussiert, verteidigte clever und war eng an den Gegenspielerinnen dran, was dem Team von Bojana Popovic spürbar den Zahn zog. Immer wieder wurde Kaba Gassama am Kreis in Szene gesetzt und der fünffache Deutsche Meister legte bis zur 39. Minute durch weitere Treffer u.a. von Smits, Leuchter und Carlson einen 7:2-Lauf hin, was gleichbedeutend mit der 18:24 Führung war. ZRK-Trainerin Popovic nahm direkt die nächste Auszeit, doch auch diese brachte ihr Team nicht mehr zurück ins Spiel, was auch an den erzwungenen zahlreichen technischen Fehlern der Gastgeberinnen lag. Die Ludwigsburgerinnen ließen sich den Vorsprung nicht mehr nehmen, auch weil Johanna Bundsen ihre Klasse nicht nur im Tor, sondern auch im Einleiten von Gegenstößen zeigte. Ein ums andere Mal flogen hochpräzise Bälle in die Hälfte von Budućnost, die Jenny Behrend nach 54 Minuten zum zwischenzeitlichen 19:32 verwandelte. Den letzten HBL-Treffer erzielte Mareike Thomaier vom Siebenmeterstrich, die heute eine 100% Quote aufweisen konnte. Kurz darauf traf Nina Ramusovic ebenfalls per Siebenmeter mit der Sirene zum 25:36-Endstand. Die HBL holt damit die Big Points in der EHF Champions League und zieht mit nun vier Punkten vorerst an Rapid Bukarest und Vipers Kristiansand vorbei.
HBL-Cheftrainer Jakob Vestergaard: „Wir haben gegen einen Gegner, der es zuletzt gegen Odense und Györ richtig gut gemacht hat, unsere bisher beste Saisonleistung gezeigt. Wir hatten einen klaren Plan und die Spielerinnen haben diesen überragend umgesetzt. Daher können wir uns nun hochzufrieden auf dem Heimweg machen und sind sehr glücklich über die Leistung.
Tore: Thomaier 7/6, Smits 6, Gassama 4, Leuchter 4, Behrend 3, Carlson 3, Nestaker 2, Faluvégi 2, Mala 2, Hvenfelt 1, Johansen 1, Bundsen 1.
Nach zwei Auswärtssiegen steht nun wieder ein Heimspiel für die HBL an. Am Mittwoch, den 16. Oktober, um 19 Uhr treffen Xenia Smits und Co. in der MHPArena auf den deutschen Rekordmeister Bayer 04 Leverkusen. Tickets für dieses Duell sind online bei Reservix und an allen Reservix-Vorverkaufsstellen erhältlich.