Zuletzt mussten sich die Luchse gegen die Rödertalbienen trotz deutlicher Führung in der ersten Halbzeit am Ende unglücklich geschlagen geben. Im Auswärtsspiel gegen die Kurpfalz Bären am vergangenen Samstag in Ketsch hatten die Buchholzerinnen somit einiges wieder gutzumachen. Vor 260 Zuschauern in der Neurotthalle hatten jedoch die Gastgeberinnen den deutlich besseren Start und zogen in den ersten fünf Minuten mit 4:1 davon. Trainer Dubravko Prelcec reagierte hierauf mit einer Auszeit, um sein Team besser auf die Spielsituation einzustellen. Die Luchse agierten zu Spielbeginn teilweise sehr nervös und mit technischen Fehlern.
Mit Treffern von Hanne Nilsen Morlandsto vom 7-Meter-Punkt und Toren von Finja Harms und Luisa Marla Hinrichs fanden die Luchse jedoch wieder ins Spiel zurück und kamen bis auf 7:5 an ihre Gegnerinnen heran. Doch es gelang den Gästen aus der Nordheide nicht, ihre Ungenauigkeiten zu überwinden. Hinzu kamen zahlreiche Zeitstrafen, welche den Spielfluss der Luchse immer wieder störten. Nach 20 Minuten lagen die Bärinnen aus dem Rhein-Neckar-Kreis bereits mit 13:8 in Führung. Die Niedersächsinnen schienen an diesem Abend kein geeignetes Mittel zu finden. Die Kurpfalz Bären schalteten einen Gang runter, doch darauf schienen die Luchse nur gewartet zu haben. Mit dem Einsatz von Wiebke Meyer bewies Dubravko Prelcec an diesem Abend eine glückliche Hand. Meyer agierte im Rückraum rechts sowohl im Angriff als auch in der Verteidigung sehr souverän und damit gelang es ihr, ihre Mannschaft anzuspornen. In der 28. Minute trafen Levke Kretschmann zum 14:14 Ausgleich und Jule Meisner mit einem Distanzwurf aus dem Rückraum-Mitte zur 14:15 Führung. Durch einen Treffer von Mireia Torras Parera gelang den Bärinnen zwar noch der Ausgleich, doch Kapitänin Svea Geist netzte kurz vor Ende der ersten Halbzeit zur erneuten Führung für die Luchse ein.
Sichtlich verunsichert gingen die Gastgeberinnen in die Pause. Doch bereits in der Vorwoche im Spiel gegen den HC Leipzig haben die Baden-Württembergerinnen gezeigt, dass sie in der Lage sind, ein Spiel zu drehen. Und so durfte die Mannschaft aus Ketsch in Halbzeit zwei nicht unterschätzt werden.
Mit Wiebke Meyer auf dem Feld und einer wieder einmal sensationell starken Mareike Vogel im Tor begannen die Luchse die zweite Spielhälfte mit sichtlichem Selbstvertrauen und einer ganz anderen Körpersprache als sie sie in der ersten Halbzeit gezeigt hatten. Schnell trafen Levke Kretschmann, Luisa Marla Hinrichs, Hanne Nilsen Morlandsto und Svea Geist und brachten mit ihren Treffern die Luchse mit 17:22 in der 36. Minute deutlich in Führung. Das Angriffsspiel und das Abwehrverhalten der Buchholzerinnen waren in der zweiten Halbzeit sehr stabil und damit verunsicherten sie ihre Gegnerinnen sichtlich. In der 53. Minute bauten die Handball-Luchse ihre Führung sogar auf sieben Treffer zum 22:29 aus.
Innerhalb von 15 Sekunden netzten Nele Wenzel und Mireia Torras Parera ein, so dass Trainer Prelcec mit einer Auszeit reagierte und so seiner Mannschaft die Möglichkeit gab, sich erneut zu sammeln und auf ihre Stärken zu fokussieren. Nicht noch einmal wollten die Luchse eine Führung wieder aus der Hand geben. Luisa Marla Hinrichs traf in der 56. Minute zum 24:30. Den Gastgeberinnen gelangen zwar noch drei Anschlusstreffer zum 27:30, doch letztlich gingen ihnen die Zeit und die Kräfte aus, so dass die Handball-Luchse verdient über die beiden gewonnenen Punkte jubeln konnten.
Trainer Dubravko Prelcec zeigte sich zufrieden mit dem Erfolg seiner Mannschaft, fand aber auch kritische Worte: „Wir sind in der ersten Halbzeit nur sehr langsam ins Spiel gekommen. Die zahlreichen Unterzahlsituationen haben es uns ebenfalls sehr schwer gemacht, unseren Rhythmus zu finden. Wir können stolz auf Mareike und Danique sein, die beide im Tor großartig gespielt und uns damit im Spiel gehalten haben. Wiebke Meyer hat heute nicht nur wichtige Tore erzielt, sondern wichtige Impulse für unser Spiel gesetzt. Ende der ersten Halbzeit haben wir es dann geschafft, unseren Matchplan umzusetzen und konzentriert unser Spiel zu machen. Ab diesem Zeitpunkt hatten wir dann auch keine Zeitstrafen mehr und konnten unsere starke Abwehr ausbauen und im Angriff überlegter agieren. Sehr geholfen hat uns heute auch Hanne, die alle sechs 7-Meter für uns verwandelt hat.”
Luchse-Geschäftsführer Sven Dubau freute sich über ein weiteres Comeback: „Ich freue mich sehr, dass Marthe Nicolai nach ihrer Verletzungspause heute wieder spielen konnte und einen Treffer zu diesem Sieg beigesteuert hat. Wir hatten in den letzten Spielen immer wieder eine längere Phase, in der wir den Faden verloren haben. Heute war das – vielleicht zum Glück – ganz am Anfang des Spiels der Fall und wir hatten so den Rest der ersten und die ganze zweite Halbzeit die Möglichkeit, das Blatt zu wenden. Beim letzten Mal sind wir in der zweiten Halbzeit eingebrochen und mussten uns gegen Rödertal geschlagen geben.”
Die Luchse verbesserten sich mit diesem Auswärtserfolg auf Tabellenplatz sieben und erwarten am 29. April die Spielerinnen des SV Werder Bremen in der Nordheidehalle. Anpfiff ist wie gewohnt um 19:00 Uhr. Karten sind online und an der Abendkasse erhältlich.
Kurpfalz Bären:
Johanna Wiethoff (9 Paraden), Anita Polackova (1 Parade), Ina Scheffler, Svenja Mann, Katja Hinzmann, Gianina Bianco, Jule Haupt, Mireia Torras Parera (6 Tore, davon vier 7-Meter), Lea Marmodee (1), Johanna Werthmann (1), Nele Wenzel (6), Amelie Möllmann (7), Viviane Schranz, Rebecca Engelhardt (6), Katharina Hufschmidt
Handball-Luchse:
Mareike Vogel (10 Paraden), Danique Trooster (4 Paraden, davon 1 gehaltener 7-Meter), Jasmina Rühl (1), Nantke Ackmann, Finja Harms (2), Marthe Nicolai (1), Levke Kretschmann (6), Cara Reiche (1), Svea Geist (2), Hanne Nilsen Morlandsto (6/6), Jule Meisner (2), Luisa Marla Hinrichs (3), Wiebke Meyer (6), Anna Ansorge