Genau die richtige Antwort konnte die HSG Konstanz nach der ersten Saisonniederlage vor einer Woche im Topspiel gegen den VfL Pfullingen geben. Dank einer starken Reaktion konnte der alte Rivale mit 35:31 (15:14) distanziert und das Punktekonto auf 17:5 Zähler erhöht werden.
„Bomben-Stimmung“
Bereits vor dem Spiel war auf beiden Seiten die Vorfreude riesig. Gästetrainer Florian Möck hatte sich im Vorfeld auf die Atmosphäre in der Schänzle-Hölle gefreut – und mochte nach einem, wie immer zwischen diesen beiden Mannschaften höchst intensiven Schlagabtausch, die Fans beider Lager noch einmal hervorheben. „Kompliment, es macht unglaublich Spaß, in dieser Halle zu spielen“, sagte er. „Die Zuschauer sorgen hier für eine Bomben-Stimmung.“ Enttäuscht wurden sie für ihr Kommen nicht. Von Beginn an war zu spüren, dass die HSG nach der schwachen Vorstellung eggen Leutershausen etwas gutmachen und ein ganz anderes Gesicht zeigen wollte. Aber auch, dass auf der Gegenseite der VfL Pfullingen sich wieder in starker Verfassung befindet und präsentiert.
„Das sah wieder nach Konstanz-Handball aus“
„Das sah wieder nach Konstanz-Handball aus“, freute sich HSG-Coach Jörg Lützelberger über ein wieder sehr schnelles Kombinationsspiel seiner Schützlinge, die so immer wieder Raum schafften und die Deckung der Gäste auseinanderspielten. Allen voran Christos Erifopoulos und Felix Sproß sprühten vor Tatendrang, Zug zum Tor und tollen Ideen. Nachdem beide erst kurz vor dem letzten Match fast ohne Training auf das Spielfeld zurückgekehrt waren, machte sich nun bei beiden Rückraum-Assen die volle Trainingswoche nach ihren Comebacks bemerkbar. Gerade Neuzugang Sproß drückte der Begegnung mit seinen spielerischen Fähigkeiten und spektakulären Schlagwürfen früh den Stempel auf. Pfullingen fand kaum Mittel, ihn bei seinen herrlichen Treffern oder sehenswerten Anspielen an den Kreis zu stoppen. Dort bedankte sich Niklas Ingenpaß für die genialen Zuspiele als sicherer Vollstrecker.
Zwei Disqualifikationen
So entwickelte sich ein sehr ansehnlicher, rasanter Schlagabtausch, in dem die Gäste vor allem offensiv ebenfalls zu überzeugen wussten und wie die Gelb-Blauen mit viel Zug zum Tor und Dynamik agierten. Vor allem im Eins-gegen-Eins suchten Niklas Roth und Co. immer wieder den Erfolg und waren damit zunächst sehr erfolgreich (4:6/13.). Der sichere Maxim Pliuto von Linksaußen und Sproß egalisierten schließlich den Zwei-Tore-Rückstand zum 6:6, ehe wieder die beiden im Doppelschlag die erste Führung zum 8:7 besorgten. Wenig später musste Pfullingen auf Felix Zeiler verzichten, der nach einem Gesichtstreffer gegen Sebastian Hutecek mit der Roten Karte früh disqualifiziert wurde. In einem fairen Duell, in dem sich beide Mannschaften nichts schenkten und schonten und in dem es richtig zur Sache ging, musste allerdings auch die HSG nach 43 Minuten auf Kapitän und Leader Michel Stotz nach der dritten Zeitstrafe verzichten.
„Gutes Spiel mit dem richtigen Ergebnis“ macht Lützelberger zufrieden
Noch vor der Pause hatte Konstanz die Vorstellung gegen Leutershausen endgültig mit vielen guten Aktionen abgeschüttelt und riss seine frenetischen Fans mit tollen Aktionen mit. Wenige Sekunden vor der Pause markierte Pliuto die knappe 15:14-Halbzeitführung. Direkt nach der Pause legten die Gastgeber zum 18:15 vor, nach dem 21:18 von Lukas Köder führten sie stets mit mindestens drei und bis zu sechs Toren. Was sich Pfullingen auch einfallen ließ – Konstanz hatte nun immer die passende Antwort parat. Vor allem durch die Offensivstärke konnte das gute Kreisläuferspiel des VfL über Hüne Nils Röller kompensiert werden. „Solch eine Leistung wie gegen Leutershausen“, so Lützelberger, „kannst du nicht nur durch gute Trainingsleistungen abschütteln, das musst du auch mit einem guten nächsten Spiel und dem richtigen Ergebnis. Das macht mich wirklich zufrieden.“
„Unterschied wie Tag und Nacht im Vergleich zum letzten Spiel“
Schließlich geriet seine Mannschaft nicht mehr in Gefahr. In Hälfte zwei war der Knoten endgültig geplatzt und man spürte die große Lust, die die HSG Konstanz am Tore werfen hatte. In der Defensive machte sich zwar das Fehlen von Michel Stotz ein wenig bemerkbar, doch im Verbund und über gute Auftritte von Niklas Ingenpaß und Jo Knipp sowie dem Rückhalt durch Torwart Maximilian Wolf verlor Konstanz nie den Zugriff und die Kontrolle des Spiels. Damit konnten die Wege von Niklas Roth weitgehend eingedämmt werden. Angetan zeigte sich Lützelberger zudem von der Unterzahlverteidigung und dem eigenen Überzahlspiel. „Ich bin einfach wirklich erleichtert, dass wir gewonnen du die Leistung auf die Platte gebracht haben“, sprudelte es aus Sproß heraus. „Das war ein Unterschied wie Tag und Nacht im Vergleich zum letzten Spiel.“
SÜDKURIER-Spieltag am 2. Dezember in der Schänzle-Hölle
Nach dem Auswärtsspiel am kommenden Samstag beim TSV Neuhausen/Filder geht es beim SÜDKURIER-Spieltag am 2. Dezember, 20 Uhr, in der Schänzle-Hölle nahtlos weiter mit den Top-Heimspielwochen gegen das Spitzenteam des SV Salamander Kornwestheim. Tickets sind im Vorverkauf mit 1,50 Euro Ermäßigung unter www.hsgkonstanz.de/tickets erhältlich.