Wer besser verteidigt, wird das Spiel für sich entscheiden
Eine Woche nach der Heimniederlage gegen Würzburg steht am Samstag, 2. November, 19.30 Uhr, wieder ein Auswärtsspiel auf dem Programm der Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen/Filder. Die Mannschaft von MadDogs-Coach Tobias Klisch gastiert beim Tabellenzweiten HBW Balingen-Weilstetten II.
Im Vorjahr konnte jedes Team sein Heimspiel gewinnen, doch während es bei den Filder-Handballern einen Umbruch gab, greift HBW-Trainer Micha Thiemann auf nahezu das gleiche Spielermaterial zurück. „Balingen ist eine Mannschaft, die im Rückraum ähnlich aufgestellt ist wie letztes Jahr“, weiß Klisch. „Da ist Daniel Flad noch dazu gekommen und natürlich haben sie immer noch Probleme mit dem Ausfall von Till Wente, der einen Kreuzbandriss hatte, der aber, vermute ich, gegen uns jetzt seine ersten Minuten auf dem Feld wieder haben wird. Ansonsten sind sie am Kreis neu aufgestellt und sonst ähnliche Mannschaft wie letztes Jahr.“
Bislang hat der HBW II starke Ergebnisse geliefert und nur in Fürstenfeldbruck (39:41) und zu Hause gegen Pforzheim/Eutingen (18:27) verloren, dafür aber gegen die Tabellennachbarn Erlangen, Aue sowie gegen Würzburg, die Junglöwen und die Aufsteiger gewonnen. „Wie es bei so einer jungen Mannschaft halt ist, die ersten Spiele laufen dann und da haben sie einfach auch gute Ergebnisse geliefert und dann kommt das Selbstvertrauen und mit dem Selbstvertrauen gehen manche Dinge leichter von der Hand“, schätzt der TSV-Kommandogeber die Lage auf der Zollernalb ein. „Man hat vielleicht manchmal auch ein bisschen mehr Glück und so gesehen kriegen sie das jetzt einfach momentan sehr gut gewippt. Sie haben da so eine gute Balance zwischen Leichtigkeit und Anspannung.“
Nur gegen Pforzheim/Eutingen konnte nicht an die sonstigen starken Auftritte angeknüpft werden. „Im Spiel gegen Pforzheim, das sie daheim verlieren, muss man natürlich sehen, dass mit Danil Dyatlov einer ihrer wichtigsten Rückraumspieler auf Rückraumrechts für die Juniorennationalmannschaft nominiert ist, gefehlt hat“, betont der Berufsschullehrer. „Da gibt es so eine Phase von zehn, zwölf Minuten, ich hatte damals auch mit Micha Thiemann nach dem Spiel telefoniert, das ist wie Slapstick, das kann man sich gar nicht vorstellen.“
In der Vorwoche spielten seine Jungs gegen Würzburg lange Zeit richtig stark, kamen dann aber aus einem Negativlauf nicht mehr heraus. „Ich finde so ein bisschen, da hat es mich auch die Szenen an unser Spiel gegen die Wölfe erinnert, wo du einfach eine Phase hast und der Ball will einfach nicht rein, egal was du machst“, erklärt der TSV-Coach. „Ich finde, dass wir auch gegen Würzburg das sehr gut in der ersten Hälfte spielen, das war überragend, da müssen wir höher führen. Es ist halt so, dass wir da einfach zwei, drei Chancen zu viel liegen lassen und in der zweiten Hälfte mit der Umstellung haben wir dann ein bisschen personell auch von der Kraft zu kämpfen, aber wenn du siehst, wir werfen in den entscheidenden Phasen, glaube ich drei Bälle an den Pfosten, plus dann Torwartparaden noch zwei, drei dazu und dann sind wir trotzdem in dem Spiel. Alleine von den technischen Fehlern, das ist unser bestes Spiel gegen Würzburg, das ist umso ärgerlicher, dass wir es dann nicht schaffen, das für uns zu entscheiden.“
Eine Parallele sieht er deshalb auch zur einzigen Heimniederlage der Jung-Gallier bisher. „So ähnlich lief das dann für Balingen gegen Pforzheim in diesem Heimspiel, zwei, drei Leute, die fehlen und zur Halbzeit steht es unentschieden“, schildert der 37-Jährige den Spielverlauf. „Nach der Halbzeit kriegen sie, glaube ich, acht Tore in Folge und das Spiel ist halt einfach weg und sie werfen Dinger an den Pfosten, sind beim Gegenstoß im Kreis. So Tage gibt es einfach gerade bei jungen Mannschaften, gerade bei neu zusammengewürfelten Mannschaften, die den halt einfach noch nicht diese Automatismen drin haben.“
Auch wenn beide Kontrahenten sieben Tabellenplätze trennen und die Gastgeber als Favorit ins Duell gehen, sieht er dennoch Chancen für seine Truppe: „Ich erwarte in Balingen ein Spiel eigentlich schon auf Augenhöhe. Wir werden aber nur eine Siegchance haben, wenn wir es defensiv gut hinstellen. Wenn wir ihnen defensiv Probleme machen, dass wir ein paar einfache Tore werfen, dann ist es, glaube ich, mit einer der Schlüssel zum Erfolg. Wir hatten ein Testspiel in der Vorbereitung gegen sie, da haben beide Mannschaften über 30 Tore erzielt und ich glaube, der der am Samstag besser verteidigt, wird dieses Spiel für sich entscheiden. Verteidigung in Kombination mit Torwart ist der Schlüssel dazu. Da müssen wir schauen, dass wir es gut hinbekommen.“
Personell sieht es deutlich besser aus als in der Vorwoche. „Wir sind so weit vom Kader außer den Langzeitverletzten sowie Christoph Foth und Max Heydecke vollbesetzt“, teilt Tobias Klisch mit. „Marlin und Julien Sprößig sind zurück aus der Grippe und Felix Zeiler hatte einen Pferdekuss mit Einblutung. Wenn wir zwei Tage gespielt hätten oder vielleicht hätte sogar der Sonntag schon gereicht, aber Montag war dann im Prinzip schon wieder fast möglich. Am Montag habe ich ihn noch rausgenommen, am Dienstag hat er trainiert, am Donnerstag hat er trainiert, er ist soweit einsatzfähig und kann jetzt auch wieder spielen.“