Zum Saisonabschluss in der Außenseiterrolle
Zum letzten Saisonspiel haben die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen/Filder am Samstag, 18. Mai, 19.30 Uhr, den Tabellenzweiten SG Leutershausen zu Gast. Während es für das Team von MadDogs-Coach Tobias Klisch darum geht, sich mit einer guten Leistung aus der Spielzeit zu verabschieden, möchten die roten Teufel ihren zweiten Rang verteidigen.
Vor dem letzten Aufgalopp der Runde 2023/24 wagt Klisch schon mal einen Rückblick, über positive und negative Auftritte seiner Jungs. Vor allem drei Partien sind im in bester Erinnerung geblieben: „Die Highlights waren sicherlich gleich zu Beginn der Auswärtssieg in Horkheim, der einfach emotional der Mannschaft einen großen Pusch gegeben hat und uns auch über die Hinrunde getragen hat, mit dem Siebenmeter von Timo Durst nach dem Abpfiff. Ich finde auch der Sieg in Erlangen war ein großes Highlight, der einfach gegen eine sehr, sehr gute Mannschaft dort funktioniert hat, auch mit einer überragenden Torhüterleistung und einfach sehr emotional war. Der Punktgewinn gegen Oppenweiler ist nicht selbstverständlich hier daheim.“
Es gab aber auch zwei Spiele, die so nicht nötig gewesen wären „Wir haben sicherlich auch so ein, zwei Ausreißer nach unten, ob das jetzt zuletzt das Heimspiel gegen die Löwen daheim war oder ob das auch das Spiel damals in München bei HT war. Es sind so zwei Spiele, wo ich sage, da hätte ich auch gern darauf verzichten können. Aber so ist eben eine Saison über 30 Spiele“, berichtet der TSV-Kommandogeber.
Nun kommt mit der Truppe von der Bergstraße ein echtes Kaliber auf sein Team zu, das sich trotz großer Verletzungsprobleme momentan auf Position zwei befindet. „Leutershausen hat eine unglaublich hohe Qualität, eine sehr körperliche Mannschaft, sehr stark und trotz dieser Verletzungen stehen sie jetzt da oben“, weiß der 36-Jährige. „Wir wissen schon, was da auf uns zukommt, dass es kein Selbstläufer wird und dass wir ganz klar in der Außenseiterrolle sind.“
Trotz der möglichen Vizemeisterschaft, die zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde berechtigt hätte, strebt man beim ehemaligen deutschen Vizemeister derzeit noch keine Rückkehr in die zweite Liga an. „Leutershausen hätte erstmal die Aufstiegsrelegation spielen dürfen, wenn sie auf Platz zwei landen. Soweit ich weiß, passiert in Leutershausen nach der Saison ja einiges. Den Verein wird es so nicht weiter geben und sie werden sich mit Großsachsen und weiteren Vereinen (SG Hohensachsen und TSG Lützelsachsen) zusammenschließen und dort eine Spielgemeinschaft bilden. Insofern macht es vielleicht auch Sinn“, äußert sich Klisch zur Situation beim Gegner.
Dennoch ist er zu weit weg, um zu beurteilen, wie die zukünftige S3L aufgestellt ist. „Ich weiß nicht, wie die Bedingungen sonst in Leutershausen sind, wenn sich das anschaut, zweite Liga bedeutet Profitum, da muss ich acht, neun Mal die Woche trainieren, ohne dass es nicht gehen. Wenn Leutershausen einfach noch nicht so weit ist, dann kann es gut nachvollziehen.“
Da es für die SG aber noch um etwas geht, ist auf jeden Fall motivierte Gäste zu erwarten „Sonst würde es auch keinen Spaß machen, wenn die sagen, hier sind die Punkte, das wäre als Sportler auch nicht das, was von haben will“, betont der Berufsschullehrer, „aber wir wollen einen großen Kampf, wir wollen noch mal Emotionen, wir wollen selbst nochmal wirklich ans Limit gehen und dann versuchen, mit dem Publikum zwei Punkte dazu behalten.“
Beim Hinspiel im Dezember schnupperten die MadDogs 45 Minuten lang an einer Überraschung, mussten sich am Ende aber dennoch geschlagen geben. „Es zeigt wie Handballspiele so laufen, also 45 Minuten mithalten ist schön, aber Spiele werden wir in den letzten zehn Minuten entschieden und da hatte Leutershausen einfach im Hinspiel mehr Qualität als wir, hat sich da durchgesetzt, wir hatten im Hinspiel auch ein bisschen personelle Probleme“, erinnert sich der TSV-Coach. „Jetzt wollen halt über 60 Minuten auf Augenhöhe sein und dann hoffen, dass das bessere Ende bei uns liegt.“
Insgesamt acht Spieler werden in der neuen Saison nicht mehr das MadDogs-Trikot tragen, dennoch wird Klisch keine Geschenke verteilen. „Ich glaube schon, dass es für den einen oder anderen nochmal ein besonderer Moment ist, wenn er hier das letzte Mal aufläuft, aber wir wollen jetzt nicht irgendwie nostalgisch werden oder emotional, dass danach es für den einen oder anderen zu Ende geht“, sagt der frühere Drittligaspieler.
Für ihn steht die Partie und das Ergebnis im Vordergrund: „Ich werde das Spiel so coachen, so haben wir es mit den Jungs so gesprochen, wir wollen gewinnen und werden schauen, immer die bestmögliche Mannschaft auf dem Feld zu haben, die für Punkte infrage kommt und da gibt es nichts zu schenken an Leutershausen, aber auch nicht an die Spieler. Danach können wir schön bei einander sitzen und uns voneinander verabschieden, aber jetzt zählt erstmal, die 60 Minuten Vollgas zu geben.“
Personell kann er nahezu aus dem Vollen schöpfen. „Es sieht so aus, dass wir ziemlich vollzählig sein werden“, teilt Tobias Klisch mit. „Hinter Timo Durst steht nach wie vor ein Fragezeichen, er hat das Spiel in Würzburg nicht so gut weggesteckt mit seinem Knie. Es könnte sein, dass er eventuell ausfällt, und Nik Wittke ist nach wie vor verletzt. Ansonsten sind wir vollzählig und vielleicht gibt es auch die eine oder andere personelle Überraschung.“