HG Saarlouis „steckt fest“ im Leistungstief – 37:29 (22:14)
Saarlouis/Leverkusen. Die HG Saarlouis steckt irgendwie fest: im Leistungs-Tief, im Tabellen-Mittelfeld und im Verletzungspech. Seit drei Spielen nicht mehr gewonnen und jetzt mit einer wieder sehr schwachen Leistung in Halbzeit 1 deutlich (37:29) in Opladen verloren – das hatte man sich alles anders vorgestellt. Besonderes Manko dabei: Man musste „ohne 4“ Stammspieler antreten, wobei insbesondere der Innenblock Kurotschkin/Durmishi vermisst wurde, aber auch die Ausfälle von Yves Kunkel und Marcel Becker schmerzten. Da fehlten vorne und hinten „wichtige Waffen“. Und wenn man dann auch noch 28 Fehlwürfe – davon allein sieben ans Torgebälk – fabriziert und zudem die Angriffs-Disziplin phasenweise vergisst, dann gewinnst du ein solches Spiel gegen höchst motivierte Opladener nicht.
So war denn auch nicht die Niederlage gegen die solide Mannschaft von Opladen, die bisher zu Hause alles gewonnen hat, das, was HGS-Trainer Kessler ärgert, sondern insbesondere die Art und Weise. Dabei sind die 28 Fehlversuche für den Coach die größte Baustelle. Aber auch die Mentalität, Abwehr spielen zu wollen, vermisst der Trainer bei dem einen oder anderen. Es gibt also eine Reihe von Baustellen, an denen zu arbeiten ist, denn auch Spielglück müsse man sich erarbeiten, so Kessler.
Der Beginn der Partie am Samstag war für viele HGS-Anhänger eine Art Deja-vu: Ihr Team rannte von Anfang an einem Rückstand hinterher. Nach vier Minuten rieben sich die 160 Fans in der Bielerthalle schon einigermaßen verwirrt die Augen. Ihre Jungs spazierten munter durch die Saarlouiser Abwehrlöcher und hatten in der Abwehr keinerlei Probleme, weil die Gäste-Angreifer gleich mal vier Bälle wegwarfen. Zwar sorgte ein Dreierpack von Lars Weißgerber – der sich gefühlt jeden Wurf nahm – noch einmal für den 5:4-Anschluss. Das wars dann aber auch schon mit der Herrlichkeit des 60 Minuten lang unter Form agierenden Angriffs der Saarländer. Und Opladen nutzte die Fehler und Fehlwürfe der Gäste konsequent, erhöhte bis zur 12. Minute auf 10:5 und zwang Philipp Kessler zu einer frühen Auszeit. Die verpuffte ebenso, wie die weiteren Angriffsbemühungen der HGS. Nach 20 Minuten hieß es 15:10 und mit der Halbzeitsirene stellte Oliver Dasburg auf 22:14.
Nun haben die Saarländer schon gezeigt, dass sie auch hohe Rückstände aufholen können – aber nicht an diesem Samstag. Zwar kam man bis zur Minute 45 noch einmal auf 28:23 heran, vergeigte in der Folge aber entscheidende Situationen, um den Vorsprung weiter zu verringern. Opladen spielte die Partie konzentriert zu Ende, holte sich die Spielkontrolle zurück und hatte bis zum Schlusspfiff keine Mühe, den Sieg einzutüten. Die Gastgeber stehen nun da, wo eigentlich die Saarländer hinwollten: Mit 10:6 Punkten auf Platz 4. Die Saarländer stecken im Mittelfeld fest und am kommenden Wochenende kommt der ungeschlagene Tabellenführer. Vielleicht ja die Gelegenheit, als Nicht-Favorit die Formkrise zu beenden….
Statistik HGS: Schlingmann 2 Paraden, Fiedler 9 Paraden, 1x7m, 1 Tor, Weißgerber 8, Paetow 6, Kockler 5, Walz 3, Noh 3/1, Szep-Kis 1, Reitz 1, Richard 1
Siebenmeter: HGS 1/3, TuS 5/6
Zeitstrafen in Minuten: HGS 12, TuS 10
Zuschauer: 153